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Sofina: Boomende Finanzbeteiligungen

Wachstumstrend ungebrochen

NTG24 - Sofina: Boomende Finanzbeteiligungen

 

Ein weiteres sehr probates Geschäftsmodell, mit dem sich mit höchster Berechenbarkeit ein Unternehmen von nahezu allen Konjunktur- und Finanzmarktkrisen wohl auch in Zukunft bestens frei machen kann, ist - neben vielen anderen bereits an dieser Stelle präsentierten Geschäftsstrategien - auch das Metier des Erwerbs von Finanzbeteiligungen an einem ebenso stabilitäts- wie wachstumsorientierten Portfolio zukunftsfähiger Unternehmen aus allen Bereichen des täglichen Basisbedarfs. 

Nun tritt im Gegensatz hierzu die weltführende Beteiligungsgesellschaft BERKSHIRE HATHAWAY unter der jahrzehntelangen Leitung des legendären “Starinvestors” Warren Buffett seit Jahren zwar leider immer mehr auch den Nachweis an, wie schnell ein derartiger legendärer Unternehmens- und Investorenstern auch sinken kann, wenn ob der schieren Unternehmensgröße lukrative Investmentgelegenheiten entweder aus “Bequemlichkeit” immer seltener oder andererseits offenbar zunehmend unstrukturiert und innovationsfeindlich angegangen werden. 

Andererseits liefert Berkshire Hathaway damit aber auch nun schon seit Jahren vielen anderen, weit kleineren Finanzbeteiligungsgesellschaften den besten Anschauungsunterricht, wie dem gegenüber ein nachhaltige und dauerhaft erfolgversprechende Wachstumsstrategie auch in diesem Bereich des Finanzbeteiligungserwerbs konzipiert werden sollte, um nicht die Gefahr einer ähnlichen Zenitüberschreitung zu laufen, wie sie in wachsendem Maße Berkshire Hathaway verzeichnet. 

Eine der weltweit tätigen Finanzbeteiligungsholdings, die diesen positiven Gegenbeweis zur Geschäftsentwicklung von Berkshire Hathaway nun schon seit über einem Jahrzehnt mit ungebrochen hohem und den MSCI World-Index stabil outperformenden Erfolg antritt, ist dabei die belgische SOFINA S.A. (BE0003717312)

Sowohl ihre dauerhaft nachgewiesene hochgradige Wachstumsbeständigkeit, wie aber auch ihr stark aufstrebender Mid Cap-Charakter (Aktienmarktkapitalisierung rd. 8 Mrd. Euro) stellten dabei ideale Ausgangsvoraussetzungen für die Aufnahme der Aktie in unsere Strategiedepots VERMÖGENSSTREUUNG und AKTIEN SPEKULATIV seit Anfang April dar. Nachdem sich dieses Investment seither auch bereits bestens ausgezahlt hat, stellen wir die Aktie der SOFINA S.A. daher nun näher vor. 

 

Chart: SOFINA S.A. gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro) 

 

Chart: Sofina gegen MSCI World Euro - Index

 

Geschäftsprofil und Finanzbeteiligungsstrategien 

 

Die belgische SOFINA S.A. ist mit ihrer Gründung bereits in 1898 eines der generell traditionsreichsten belgischen Familiengroßunternehmen und betätigte sich bis Mitte der 50er Jahre vor allem im Erwerb von Direktbeteiligungen an damals stark aufstrebenden Transport- und Energieunternehmen der USA und Europas. Daher kommt ihr, jenseits natürlich des eigenen Profits dieser Aktivitäten, schon der Verdienst zu, bereits zu diesem Zeitpunkt nennenswerte Finanzierungsbeiträge zum gesamten Infrastrukturauf- und -ausbau in Europa wie auch den USA geleistet zu haben. 

Seit Ende 1956, was damit auch der der Startschuss der Unternehmensgeschichte in ihrer aktuellen Struktur ist, wurden diese Direktbeteiligungsaktivitäten vornehmlich an börsennotierten Großkonzernen jedoch immer mehr auch durch die zwei weiteren Bestandteile sowohl eigener bzw. partnerschaftlich betriebener Privatfondsgründungen und –finanzierungen wie auch Finanzierungen kleiner und nicht börsengelisteter Wachstumsgesellschaften (sog. Venture Capital-Finanzierungen) ergänzt. 

Heutzutage beruht die konzernweite Finanzbeteiligungsstrategie von Sofina somit auf 3 Säulen: 

Dem größten Bereich von Direktbeteiligungen an börsen- und nicht börsennotierten Großkonzernen (= ca. 43 % des Firmenwertes / Konzerneigenkapitals von SOFINA), der gemeinsam mit Partnern betriebenen Auflegung von Private Equity-Fonds im Growth und Venture Capital-Segment (= ca. 33 % des Firmenwertes) und schließlich der Venture Capital-Direktfinanzierung von nicht börsennotierten Kleinunternehmen (= ca. 20 % des Firmenwertes). Der restliche Teil von ca. 4 % des Firmenwertes entfällt auf sekundäre Kurzfristfinanzierungen außerhalb der vorgenannten 3 Kernbereiche. 

Durch diese sehr ausgewogene Streuung und Segmentierung ihrer Finanzbeteiligungsaktivitäten erzeugte SOFINA bis heute ein hoch stabiles Finanzverwaltungsportfolio, bestehend aus nicht weniger als 138 Einzelbeteiligungen sowie weiteren 52 strukturierten Portfolios, die mit aktuell rd. 60 Partnergesellschaften vor allem im Rahmen von Private Equity-Fonds verwaltet werden. Über diese Beteiligungssegmentierungen hinaus sind diese auch regional breit in den USA, Europa (Fokus: Benelux-Raum, Frankreich und Großbritannien) und Asien (Fokus: Indien, China und Singapur) gestreut. Zur genauen regionalen Gesamtaufgliederung ihrer Unternehmensbeteiligungen macht Sofina zwar weiterhin keine Angaben, lässt jedoch verlauten, dass sich diese bereits Ende 2017 zu über 50 % außerhalb Europas befanden. 

Über diese bereits aufgezeigte, die Geschäftslage hervorragend stabilisierende Projekt- und Regionendiversifikation hinaus verfolgt SOFINA jedoch auch innerhalb der 3 genannten Kernbereiche jeweils eine ebenso konservative wie hoch berechenbar wachstumsorientierte Beteiligungspolitik. 

So investiert SOFINA in allen 3 Bereichen - und dies ist fraglos der entscheidende Unterschied zu Berkshire Hathaway – mittlerweile nur noch in wachstumsstabile bzw. zukunftsorientierte Unternehmen folgender Sektoren außerhalb der “Old Economy”, d.h. außerhalb klassischer Industrie- und Finanzsektoren (in Klammern Beteiligungsanteile jenseits der vornehmlich technologieorientierten Private Equity-Fonds = 33 %): Bildungswesen (11 %), Konsumgüter (11 %), Handel (11 %), Gesundheitswesen (9 %), gewerbliche Dienstleistungen (8 %), Informationstechnologie (5 %), Logistik (3 %), Telekommunikation (2 %), sonstige Wachstumssektoren (6 %). 

Exemplarisch für diese hoch wachstumsstabil ausgerichtete Beteiligungspolitik stehen z.B. aktuelle Finanzbeteiligungen an den börsengelisteten französischen Großkonzernen Danone (0,5 %), Biomérieux (Biotech / 2,1 %) und Orpea (Pflegedienstleistungen) sowie dem belgischen Lebensmittel-Großhändler Colruyt (3,2 %).  

Überdies geht Sofina im Bereich ihrer Direktinvestments in Großkonzerne generell nur Minderheitenbeteiligungen in einer absoluten Betragshöhe von 75 Mio. bis max. 300 Mio. Euro ein und streut diese darüber hinaus auch größenanteilsmäßig sehr stark (Ende 2019 10 führende Direktbeteiligungen an Großkonzernen: nur rd. 34 % des gesamten Divisionswerts). Im Gegenzug wurden dagegen gehaltene Aktienanteile an wachstumsschwachen, industrienahen Großkonzernen wie GDF Suez, Suez Environnement oder auch dem Luxemburger Satellitenbetreiber SES S.A. in den letzten Jahren konsequent abgestoßen. 

Im mit 33 % des Firmenwerts gewichteten und zusammen mit 60 Partnergesellschaften betriebenen Bereich der Private Equity-Venture Capital-Fonds beschränkt sich außerdem der jeweilige absolute Investitionsanteil von Sofina an einem Einzelengagement auf gerade einmal 10 - 40 Mio. Euro, was auch dieses Investitionsrisiko bei hinreichender Streuung sehr überschaubar werden lässt. Eine ähnlich risikoarme Finanzierungsstrategie wird zuletzt auch natürlich im Segment von Venture Capital-Direktfinanzierungen betrieben, wo der Beteiligungsanteil von Sofina im Rahmen üblicher Finanzierungskonsortien ebenfalls stets nur 15 - 50 Mio. Euro beträgt. 

 

Geschäftsentwicklung 2014 – 2019 / Ausblick  

 

Die extreme projektbezogene wie auch regionale Segmentierung ihrer Finanzbeteiligungsaktivitäten, gepaart auch noch mit einer immer gezielteren Fokussierung auf die ertragsstabilsten Sektoren, hat Sofina seit 2014 eine hoch dynamische Ergebnisentwicklung beschert, wie sie sicherlich nur die wenigsten Konkurrenten dieses Metiers vorweisen können. 

So explodierte von 2014 – 2019 der Konzernumsatz um nicht weniger als 284 % auf 1,24 Mrd. Euro, was infolge der bei nahe 100 % (!) liegenden operativen und Netto-Gewinnmargen des gänzlich schuldenfreien Konzerns eine nahezu direkte 1:1-Übertragung auf den operativen EBIT-Gewinn (+ 302 % auf 1,20 Mrd. Euro) sowie Nettogewinn (+ 318 % auf 1,20 Mrd. Euro) mit sich brachte! 

Allein in 2019 betrugen die Umsatz- und damit auch direkt Gewinnwachstumsraten gegenüber dem Vorjahr jeweils + 37 %. Das gesamte Investitionsvolumen des Konzerns betrug in 2019 rd. 1,24 Mrd. Euro, aufgeteilt auf über 600 Mio. Euro im Bereich von Minderheitenbeteiligungen an Großkonzernen, 490 Mio. Euro an neuen Einlagen in Private Equity-Fonds sowie 150 Mio. Euro an direkten Venture Capital-Finanzierungen. Per Ende 2019 hatte Sofina dabei 47 Vorstands- oder Aufsichtsratssitze in 39 Unternehmen aus USA, Europa und Asien inne. 

Wie üblich gab der Konzern bisher keinerlei Prognose für das laufende Geschäftsjahr ab. Jedoch sind wir davon überzeugt, dass Sofina angesichts der generell hochgradigen Wachstumsstabilität des Geschäftsprofils die bisherige Corona-Pandemie bestens bewältigt haben dürfte, was auch der Aktienkurs zuletzt entsprechend nachgezeichnet hat. Ein weiterer Umsatz- wie auch Gewinnanstieg des Konzerns im laufenden Geschäftsjahr von mindestens ca. + 12 % dürfte daher aus unserer Sicht in jedem Fall erzielbar sein. 

Der grundsätzlich nur halbjährlich publizierende Konzern wird die entsprechenden nächsten Unternehmensergebnisse offiziell erst am 03.09. veröffentlichen, gibt erste Verlautbarungen zum Verlauf des 1. Halbjahres jedoch üblicherweise bereits im Juli ab. 

 

Aktienbewertung und Anlageurteil  

 

Wie weltweit nur sehr wenige Konkurrenten im Bereich internationaler Finanzbeteiligungen zeichnet sich SOFINA bereits seit über einem Jahrzehnt durch ebenso hoch beständige wie dynamische Wachstumsraten aus, deren Generierung insbesondere eine überaus umsichtige und konservative Beteiligungspolitik zugrunde liegt.  

Die Kernelemente dieser hoch professionell betriebenen Beteiligungsstrategien liegen zum einen in einer regional wie projektspezifisch sehr ausgewogenen Selektion der Beteiligungsholdings, zum anderen aber auch in exakten Budgetvorgaben für jeden der 3 Investitionsbereiche und deren ausschließliche sektorale Konzentration auf stabilste / wachstumsträchtigste Sektoren außerhalb der “Old Economy”. 

Mit diesem, durch anhaltende Neubeteiligungen weltweit sehr zügig ausgebauten Geschäftsprofil sollte es Sofina aus unserer Sicht auch weiterhin relativ problemlos möglich sein, jährlich stabil zweistellige Ertragswachstumsraten (und dies selbst auch im Corona-Jahr 2020) zu erzielen. 

Diesen glänzenden Ertragsperspektiven, die zudem auch durch nahe an 100 % liegende Gewinnmargen gestützt werden, steht derzeit gerade einmal ein selbst im Sektorenvergleich “lächerlich” niedriges aktuelles KGV (2019) von ca. 5,5 sowie ein Kurs/Buchwert-Verhältnis (2019) von 0,9 entgegen. 

Wir halten dies für eine massive Unterbewertung der Aktie, so dass diese selbst auf dem jetzigen Kursniveau weiterhin klar kaufenswert und auch eine Bestandsposition unserer Strategiedepots AKTIEN SPEKULATIV und VERMÖGENSSTREUUNG bleibt.

 

02.06.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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