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Spotify schraubt die Preise in die Höhe, was bei den Aktionären überhaupt nicht gut anzukommen scheint

Deutsche Kunden werden (noch) verschont

NTG24 - Spotify schraubt die Preise in die Höhe, was bei den Aktionären überhaupt nicht gut anzukommen scheint

 

Als letzter großer Musikstreaming-Anbieter sieht sich nun auch Spotify dazu gezwungen, die Preise für monatliche Abonnements nach oben zu korrigieren. Betroffen davon sind die meisten westlichen Märkte; insgesamt über 50 Länder. Sowohl in Nordamerika als auch in Europa werden Nutzer sich auf höhere Kosten einstellen müssen. Interessanterweise werden ausgerechnet deutsche Kunden für den Moment noch verschont.

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Ob das an besonders preissensiblen Kunden hierzulande oder anderen Faktoren gilt, das bleibt zunächst das Geheimnis von Spotify (LU1778762911). In den USA, Frankreich, Großbritannien, Italien und vielen anderen Märkten steigt der Preis für das monatliche Abo von Spotify derweil um jeweils einen US-Dollar oder einen Euro. Künftig werden 10,99 Dollar respektive Euro fällig, um auf den Katalog aus Millionen von Musikstücken zugreifen zu können. Es handelt sich um die erste Preiserhöhung für das Einzelabo seit dem Start des Streaming-Angebots vor mehr als zehn Jahren.

Noch etwas tiefer in die Tasche greifen müssen all jene, die sich für den Partner-Tarif Premium Duo entschieden haben. Hier erhöht Spotify die Preise gleich um zwei Dollar oder Euro, sodass nun 14,99 statt zuvor 12,99 Dollar oder Euro fällig werden. Vollkommen überraschend kommen die Anpassungen nicht. Im Vorfeld sprach bereits alles dafür, dass Spotify an der Preisschraube drehen würden.

 

Laufen Spotify jetzt die Kunden weg?

 

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Werbebanner EMH PM TradeDie Konkurrenz war bereits etwas schneller und die Preise haben in den letzten Monaten sowohl bei YouTube Premium als auch Deezer und vielen weiteren Musikstreaming-Angeboten angezogen. Letztlich liegt Spotify mit den neuen Tarifen also preislich weiterhin im normalen Bereich und muss sich nicht unbedingt darum Sorgen, durch die Preiserhöhungen einen echten Nachteil zu erhalten. Kritiker mögen aber argumentieren, dass der Dienst durch die Anpassung auf mittlerweile branchenübliche Preise einen Vorteil verliert. In den letzten Monaten wurden die Preise für Familienabos und andere Tarife bereits nach oben angepasst.

Dem Unternehmen selbst fällt es nicht schwer, die Preiserhöhungen schönzureden. Diese seien notwendig, um weiter „innovativ bleiben“ zu können. Außerdem soll sowohl Fans als auch Künstlern ein Mehrwert auf der Plattform geboten werden, was so ziemlich alles und nichts bedeuten kann. Schließlich gibt es kaum einen dehnbareren Begriff als „Mehrwert“. Wie die Kunden auf die Preisanpassungen reagieren werden, bleibt abzuwarten.

Die Aktionäre jedenfalls sind nicht begeistert und die Spotify-Aktie sackte an den hiesigen Märkten am Montag um 6,3 Prozent ab, was den Kurs auf 146,60 Euro beförderte. Offensichtlich machen sich viele Anleger Sorgen darum, dass Spotify die Kundschaft weglaufen könnte. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass mit dem ganz großen Exodus eher nicht zu rechnen ist. Bei anderen Streaming-Diensten wie beispielsweise Netflix führten Preisanpassungen bisher nicht dazu, dass die Nutzerzahlen unkontrolliert eingebrochen wären; oftmals konnten die Nutzerzahlen sogar noch weiter wachsen.

 

Ist das eine Chance für Aktionäre?

 

Es wäre zumindest denkbar, dass auch bei Spotify die Mehrzahl der Kunden die Preiserhöhungen mittragen wird. Sicherlich wird es Fälle geben, in denen Abos gekündigt werden oder auslaufen, und diese werden in den sozialen Medien unter Garantie breitgetreten und mit entsprechenden dramatischen Botschaften in Fettschrift versehen werden. Grund zur Panik gibt es deshalb aber noch lange nicht. Für Anleger könnte der kleine Dip vielleicht sogar eine Einstiegschance darstellen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Spotify-Aktie hat sich im laufenden Jahr hervorragend entwickelt und die gestrigen Verluste sind kaum mehr als eine kleine Delle im Chart. Seit Jahresbeginn ging es um etwas mehr als 95 Prozent in Richtung Norden. Natürlich muss das nicht bedeuten, dass es in diesem Stil weitergeht. Doch ebenso ist es eher unwahrscheinlich, dass der Aufwärtstrend allein durch eine Preiserhöhung gestoppt wird, mit der ohnehin die meisten bereits gerechnet haben dürften. Ausruhen kann der Anbieter sich gleichwohl nicht, denn die Konkurrenz macht immer mehr Druck.

25.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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