Juventus Turin, Manchester United – Letzte Clubs steigen aus dem Projekt Super League aus

Traditionsverein Juventus Turin steckt in der Klemme und nähert sich wieder der UEFA an

 

Der finanziell angeschlagene italienische Traditionsverein Juventus Turin denkt über einen Ausstieg aus dem vielfach kritisierten Super League Projekt nach.

Rund um den italienischen Traditionsverein Juventus Turin (IT0000336518) wird es nicht ruhiger. Nach dem Juventus Turin im Zuge eines Bilanzbetruges 14 Punkte in der aktuellen Fußballsaison in der italienischen Meisterschaft abgezogen wurden, ist bereits Ende des letzten Jahres die gesamte Vorstandsetage des Vereins zurückgetreten. Im letzten Monat erhielt Juventus Turin die Punkte nach einer Anklage zwischenzeitlich wieder, nur um diese einige Tage später von der UEFA wieder abgezogen zu bekommen. Diese sportlichen und wirtschaftlichen Unruhen wirken sich auch durchaus negativ auf die Kursentwicklung der Aktie von Juventus Turin aus. Innerhalb eines Jahres verlor die Aktie zwar nur 16 % des Wertes, doch seit der Emission 2018 kennt die Aktie des Traditionsvereins, mit Ausnahme der Aufwärtsbewegung bis Mitte 2019, nur eine Richtung und zwar bergab. So korrigiert der Titel über die letzten Jahre jährlich um und 12,3 %.

 

Auch international ist Juventus Turin in den letzten Jahren in Verruf gerate. Dies hat aber keine sportlichen Gründe oder steht in Verbindung mit dem millionenschweren Bilanzbetrug. So wurde vielmehr das Super League Projekt kritisiert. Dieses Projekt das aus der Initiative von Barcelona und Real Madrid hervorgeht sollte eine europaweite Fußballiga gründen, in der die besten Clubs Europas spielen. Im Grunde genommen stellt die Super League das Äquivalent zur Champions League dar. Die Top Klubs sollten hierbei allerdings nicht im Turniermodus gegeneinander antreten sondern wie in der Bundesliga in einem Ligamodus.

Die Super League scheint daher auf den ersten Blick ein interessantes Projekt zu sein. Allerdings war mit der Gründung dieses Wettbewerbs geplant, dass die Mannschaften nicht mehr an der Champions League und nationalen Wettbewerben teilnehmen. Auch sollte die Super League in Eigenregie verwaltet und vermarktet werden. Dies hatte für die Teams den großen Vorteil die Einnahmen selbstständig zu maximieren und keinen finanziellen Vorschriften einer Behörde oder Institution zu unterstehen.

Aufgrund dessen ist es nicht sehr verwunderlich, dass die Gründungsmitglieder der Super League eines gemeinsam haben, sie sind in finanziellen Schwierigkeiten oder haben Liquiditätsprobleme. Dazu gehören neben Vereinen wie Barcelona, Real Madrid, Inter und AC Mailand eben auch Juventus Turin. Andere Gründungsmitglieder wie Manchester United (KYG5784H1065) und Manchester City befinden sich in den Händen eines Investors und wollten lediglich die eigenen Einnahmen maximieren. Dieses Vorhaben wurde von Fans und Verbänden auf der ganzen Welt kritisiert.

Nach der Kritik der Fans sind die meisten der Gründungsmitglieder von dem Vorhaben zurückgetreten. Verblieben sind nur der FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin. Nun hat Juventus allerdings laut Medienberichten aus Italien die beiden anderen verbliebenen Gründungsmitglieder informiert, dass die Italiener einen möglichen Ausstieg diskutieren wollen. Gleichzeitig veröffentlichte Juventus einen Pressemitteilung, in der sie bestritten aufgrund von Sanktionen der Europäischen Fußball-Union UEFA zu diesem Schritt gedrängt worden zu sein.

21.06.2023 - Felix Eisenhauer

 

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