Nach einem eher kurzen Abstecher wird Suse die Börse schon bald wieder verlassen
Der Mehrheitseigner EQT strebt das Delisting an
Es ist nur rund zwei Jahre her, dass EQT den Linux-Spezialisten Suse an die Börse brachte, was anfangs auch ein großer Erfolg war. Die Papiere gingen mit 30 Euro an den Start und steigerten sich recht schnell bis auf über 40 Euro. Mit dem Ende der Corona-Pandemie wendete sich das Blatt aber zum Schlechteren.
Zuletzt notierte die Aktie von Suse (LU2333210958) um die Marke von zehn Euro herum und die kurzfristigen Aussichten waren eher mau, was den Anlegern missfiel. Der Mehrheitsaktionär EQT zieht daraus nun die Konsequenz. In der vergangenen Woche wurde angekündigt, die noch ausstehenden gut 20 Prozent von Suse an den Kapitalmärkten wieder einzusammeln und hinterher ein Delisting auf den Weg zu bringen.
Als privates Unternehmen soll Suse dann die Möglichkeit erhalten, sich abseits von kurzfristigem Ergebnisdruck auf eine langfristige Strategie für Wertsteigerung zu konzentrieren. Das klingt nachvollziehbar und wird auch vom Management bei Suse positiv bewerten. Den Anteilseignern wird das Ganze ebenfalls schmackhaft gemacht.
16 Euro je Anteilsschein ist EQT bereit zu zahlen, was einem Aufschlag von satten 60 Prozent entspricht. Die Suse-Aktie reagierte darauf am Freitag prompt und schoss bis auf 15,36 Euro in die Höhe. Dass die Aufwendungen für die Übernahme in Form einer Sonderdividende von Suse selbst kommen, dürfte die meisten Aktionäre auch nicht weiter stören. Ebenso wird es zur Randnotiz, dass der Softwarekonzern bis zu 500 Millionen Euro weitere Schulden aufnehmen soll.
Suse: Ein schneller Abschied
Schon in wenigen Wochen soll das Ganze unter Dach und Fach sein und die Suse-Aktie wird von den Märkten verschwinden. Anleger sind nicht gezwungen, sich auf das Angebot einzulassen. Es gibt aber wenig bis gar nichts, was dagegensprechen würde. Wer früh eingestiegen ist, für den sind die 16 Euro je Aktie wohl nur ein schwacher Trost. Sehr viel mehr ist aber allem Anschein nach nicht zu holen.
21.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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