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Bei TUI gibt man sich weiterhin optimistisch und der Chef des Reiseveranstalters sieht nach wie vor klare Wachstumssignale

Die Anleger bleiben dennoch vorsichtig

NTG24 - Bei TUI gibt man sich weiterhin optimistisch und der Chef des Reiseveranstalters sieht nach wie vor klare Wachstumssignale

 

Es wurde und wird derzeit viel über die weiteren Aussichten der TUI-Aktie diskutiert. Denn eine historisch niedrige Bewertung scheint nicht so recht zu Aussichten auf eine weitere Belebung der Tourismusbranche zu passen. TUI-Chef Sebastian Ebel ließ in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“ nun einmal mehr sehr optimistische Aussichten erkennen. Die Anleger konnten damit aber noch immer nicht abgeholt werden.

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Konkret sprach Ebel davon, dass TUI (DE000TUAG505) bei Buchungen für den Winter schon jetzt 15 Prozent über dem Niveau aus dem letzten Jahr liege. Eine hohe Nachfrage wird bei Kreuzfahrten erkannt. Zudem gebe es allgemein im Sektor ein klares Wachstum, trotz der konjunkturell angespannten Lage. Noch dazu würden die Menschen tendenziell höherwertiger buchen und mehr für ihre Reisen ausgeben, die zudem im Durchschnitt länger dauern als in der Vergangenheit.

TUI zufolge buchen die Kunden mittlerweile Reisen im Schnitt nun für zehn Tage. In der Vergangenheit pendelte dieser Wert sich bei neun Tagen ein. Das wäre ein großer Unterschied und bei gleichzeitig steigenden Buchungszahlen würden die Umsätze sich in der Theorie enorm steigern. Mit solchen Zahlen im Hinterkopf scheint bei TUI momentan alles blendend zu laufen und das Wachstum vollständig intakt zu sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Konzern nichts zu meckern hätte.

 

TUI nimmt die Politik in die Pflicht

 

Eher unzufrieden zeigt Ebel sich mit der derzeitigen Politik der Bundesregierung. Beklagt wird sich über immer mehr Bürokratie und Regulierung. Der Reisekonzern fordert mehr Technologieoffenheit und Anreize, um in neue und klimafreundliche Technologien zu investieren. Zudem stört die TUI sichtlich an der notorischen Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn, welche für den Konzern als Zubringer fungiert. Aufgrund einer fehlenden europäischen Flugsicherung komme es auch bei den eigenen Flügen immer wieder zu unnötigen Verzögerungen.

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In diesem Zusammenhang beklagt Ebel auch, dass TUI und andere Reiseanbieter Kunden entschädigen müssten, auch wenn staatliche Infrastruktur für Probleme im Ablauf verantwortlich zu machen ist. Unter dem Strich erkennt TUI also noch sehr viel Verbesserungsbedarf, um auch die eigenen Geschäfte weiter voranzubringen. Das mag im ersten Moment etwas frustrierend klingen. Es eröffnet in der Theorie aber auch weitere Chancen, so die Ampelkoalition in der einen oder anderen Sache in Bewegung geraten könnte.

Optimismus aus dem Management ist bei TUI keine Neuigkeit. Schon seit Monaten spricht der Konzern von starken Geschäften. Das deckt sich auch mit Berichten von Mitbewerbern sowie Branchenverbänden. Die Anleger bleiben aber dennoch skeptisch. Die TUI-Aktie konnte sich zuletzt immerhin wieder knapp über die 5-Euro-Marke retten. Dort gab es am Mittwoch aber nur noch wenig Bewegung zu sehen. Verluste von 0,55 Prozent beförderten den Kurs auf müde 5,03 Euro zurück.

 

TUI: Licht und Schatten

 

Weit entfernt ist der Titel vom Allzeit-Tief bei 4,72 Euro, das erst zu Beginn dieser Woche erreicht wurde, nicht. Damit dürften Diskussionen um Einstiegschancen und ein mögliches Comeback irgendwann in der Zukunft weitergehen. Die sind auch nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen, doch die TUI-Aktie bleibt bis auf Weiteres eine riskante Angelegenheit. Viele Experten blicken auf das kommende Jahr eher skeptisch, und das nicht nur aufgrund von Inflation und Reallohnverlusten.

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Werbebanner Brauerei StauderAuch immer neue Naturkatastrophen und Gewaltausbrüche sind für den Sektor nicht unbedingt zuträglich. TUI selbst spricht zwar davon, dass beliebte Sommerziele mittlerweile auch im Herbst und Frühling regen Zulauf erhalten. Mit einer allgemeinen Abkühlung im Sektor könnte sich auch das aber schnell wieder ändern. Der Aktienkurs wird weiterhin von viel Unsicherheit begleitet und zudem sind Leerverkäufer nicht untätig. Kurzfristig ist noch immer mit einer hohen Volatilität zu rechnen und trotz aller luftigen Fantasien zeichnet sich keine nachhaltige Trendwende ab.

12.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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