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Die Aussichten für TUI scheinen immer düsterer zu werden

Verliert die Aktie jetzt völlig den Halt?

NTG24 - Die Aussichten für TUI scheinen immer düsterer zu werden

 

Die Sorgen um steigende Zinsen und einen Abschwung bei der hiesigen Konjunktur setzten den Reisekonzernen zuletzt besonders zu. Zumindest eine Weile lang konnte TUI sich noch auf einen Support bei 1,50 Euro verlassen. Eben jenen durchbrachen die Bären nun aber, und das erschreckend deutlich. Damit scheint die Aktie sich auf den Weg in neue Tiefen zu begeben.

Um gleich fünf Prozent wertete TUI (DE000TUAG000) im gestrigen Handel ab und landete dadurch per Handelsschluss bei nur noch 1,45 Euro. Immerhin gibt es damit noch kein neues 52-Wochen-Tief zu sehen, welches derzeit noch bei 1,43 Euro anzusiedeln ist. Das ist aber auch schon so ziemlich die einzige „gute“ Nachricht, welche besonders große Optimisten sich derzeit noch irgendwie herbeireden könnten.

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Werbebanner EMH PM TradeAnsonsten ist die TUI-Aktie charttechnisch mehr als angeschlagen. Sollten die Verluste sich jetzt noch weiter ausweiten, was leider so unwahrscheinlich nicht ist, könnte der Titel auch das Corona-Tief bei 1,25 Euro noch ins Visier nehmen. Wie weit es von dort aus noch in die Tiefe gehen könnte, steht derzeit vollkommen in den Sternen. Gelinde gesagt befindet TUI sich an der Börse derzeit aber in keiner beneidenswerten Situation.

Was genau zu den deutlichen Verlusten am gestrigen Handelstag führte, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Vielleicht spielte die Lufthansa (DE0008232125) dabei eine Rolle, wo für heute neue Streiks von den Piloten angekündigt wurden. Das wird zwar kaum direkte Auswirkungen auf TUI haben. Allerdings steckt den Anlegern das Flughafen-Chaos aus dem Sommer noch in den Knochen, welches zumindest nach Aussagen von TUI letztlich auch dafür verantwortlich war, dass der Konzern nicht den Sprung zurück in die Gewinnzone schaffte.

 

Der ängstliche Blick in den Herbst

 

Die wichtige Hauptsaison hat sich mittlerweile ihrem Ende entgegen geneigt. Damit blicken die Anleger von TUI auf Herbst und Winter, welche mehr als ungewiss erscheinen. Besonders große Sorgen machen die Aktionäre sich um die hohe Inflation und die ungebremst steigenden Energiepreise. Die könnten leicht dafür sorgen, dass viele Verbraucher ihre Prioritäten neu sortieren und dabei spontane Trips quer durch Europa vielleicht nicht an erster Stelle auftauchen.

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Solange dazu noch die Stimmung an den Gesamtmärkten derart gedrückt wie im Moment bleibt, scheint eine Erholung bei der TUI-Aktie schon fast ausgeschlossen zu sein. Für heute werden mit Spannung die Arbeitsmarktdaten aus den USA erwartet. Jene dürften neue Indizien dafür liefern, wie die Fed künftig bei ihrer Zinspolitik verfahren wird und damit letztlich auch Auswirkungen auf die hiesigen Märkte haben. Mit roten Vorzeichen dürften die Anleger dabei auf starke Arbeitsmarktdaten reagieren. Denn solche würden der Notenbank mehr Spielraum bei Zinserhöhungen geben.

 

TUI sieht kein Land an der Börse

 

Vielleicht ist es unnötig, es noch zu erwähnen. Doch auch charttechnisch hinterlässt TUI derzeit alles andere als eine gute Figur. So ziemlich alle gleitenden Durchschnitte wurden nach unten durchkreuzt und auf Jahressicht blicken die Anleger momentan auf Verluste von 53,3 Prozent. Hoffnungen auf den großen Turnaround im ersten Sommer nach den Corona-Beschränkungen haben sich in Luft aufgelöst. Die Sorgen scheinen größer denn je auszufallen.

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Werbebanner ClaudemusVielleicht erinnert sich auch schlicht mancher Anleger daran, dass es um TUI schon vor Corona nicht unbedingt gut bestellt war. Abseits der reinen Buchungszahlen bleiben die eher geringen Margen ein Problem, auch wenn Reisende mittlerweile im Durchschnitt etwas mehr für ihren Urlaub bezahlen als noch vor drei Jahren. Dazu gesellen sich seit Corona recht großzügige Regelungen für Stornierungen und die Auswirkungen davon sind bisher noch kaum abzusehen. TUI ist es letztlich gelungen, vom Regen in die Traufe zu gelangen, zumindest aus Anlegersicht. Mag sein, dass die aktuellen Sorgen etwas übertrieben ausfallen. Doch auch mit Blick auf die hohen Schulden des Konzerns können Anleger sich auf eine Erholung auch nicht blind verlassen und die Skepsis ist zu Teilen berechtigt.

 

02.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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