TUI bleibt weiter optimistisch – ganz im Gegensatz zu den eigenen Aktionären

Die Zweifel werden nicht kleiner

 

Noch immer rechnet TUI fest damit, dass der Sommer so gut wie lange nicht mehr laufen wird. Mit Blick auf das Geschäft in Mallorca sprach der Konzern kürzlich davon, dass es zu einer perfekten Saison kommen werden, wie „merkur.de“ berichtet. Schon jetzt seien sämtliche Flugzeuge in Richtung der Lieblingsinsel der Deutschen rappelvoll.

Laut dem TUI-Manager Thomas Ellerbeck seit derzeit zu spüren, dass die Menschen reisen wollen. Die Anleger machen sich allerdings Sorgen darüber, ob die werte Kundschaft überhaupt reisen kann. Schließlich waren die Schlagzeilen zuletzt gefüllt von ausgefallenen Flügen und Personalmangel allerorten.

Die Meldungen drehten sich zwar nicht immer um TUI (DE000TUAG000). Es ist aber davon auszugehen, dass der Reiseveranstalter von den Problemen im Reisesektor nicht einfach verschont bleiben wird. Das sorgte bei den Anlegern zuletzt für schwere Verstimmungen und erst am gestrigen Donnerstag fiel die TUI-Aktie auf ein neues Allzeit-Tief bei 2,11 Euro zurück.

 

Zweifellos spielte hier auch die Zinsentscheidung der EZB eine Rolle, welche gestern die Märkte vollständig durcheinander warf und in den roten Bereich beförderte. Für TUI bedeuten die kommenden Zinsschritte vor allem, dass die Rückzahlung des enormen Schuldenbergs noch teurer als ohnehin schon werden wird. Doch allein verantwortlich für den aktuellen Abwärtstrend ist das Ganze nicht, denn letzterer begann schon lange vor den jüngsten Ankündigung der Europäischen Zentralbank.

 

Davon hängt alles ab

 

Es bleibt dabei, dass die TUI-Aktie mit Erfolgen bzw. Misserfolgen im Sommergeschäft steht und fällt. Die Buchungszahlen mögen wieder weit höher ausfallen als in den letzten zwei Jahren. Das ist an sich aber erst einmal keine Kunst. Die Aktionäre bleiben zurückhaltend und scheinen noch abwarten zu wollen, ob TUI dem Ansturm überhaupt gewachsen ist. Zudem bleiben Sorgen bestehen, dass die hohe Inflation die Reiselust der Menschen nachhaltig abwürgen könnte.

 

10.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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