TUI verbreitet gute Laune, noch immer Zuversicht bei der Deutschen Bank, Plug Power ohne neuen Absturz und Mercedes-Benz tritt auf der Stelle

Die Märkte finden keine klare Richtung

 

Es ist insgesamt zu Wochenbeginn nicht allzu viel passiert an den Märkten und die Börsianer taten sich sichtlich schwer damit, eine klare Richtung zu finden. Der DAX bewegte sich kaum, blieb aber immerhin knapp unter der Linie von 16.000 Punkten. Man musste schon genau hinsehen, um größere Bewegungen feststellen zu können.

 

Die Aktie von TUI (DE000TUAG505) war da mit Zugewinnen von etwas mehr als sechs Prozent die klare Ausnahme. Bis auf 6,44 Euro konnte das Papier sich wieder verbessern, welches wenige Tage zuvor noch neue Tiefststände unterhalb von 6 Euro aufstellte. Gute Laune verbreitet derzeit vor allem das Management selbst. Die Schlagzeilen wurden gefüllt mit Aussagen von CEO Sebastian Ebel, welcher das Ende von billigen Last-Minute-Reisen vorhersagt.

Schon jetzt seien viele beliebte Destinationen für den Sommer ausgebucht und wer kurz vor knapp noch Betten erhaschen möchte, könnte dabei schlechte Karten haben. Das spricht für ein hohes Buchungsniveau und lässt die Möglichkeit positiver Überraschungen bei kommenden Quartalszahlen erahnen. Das ist für den Moment zwar blanke Spekulation. Offenbar reicht das aber aus, um der schwer geschundenen TUI-Aktie endlich wieder etwas Auftrieb zu verleihen.

 

Deutsche Bank: Nur eine Frage der Zeit?

 

Solchen könnte weiterhin auch die Deutsche Bank (DE0005140008) gut vertragen, deren Anteilsscheine weiterhin knapp unterhalb von 10 Euro notieren. Am Montag ging es um kaum nennenswerte 0,1 Prozent auf 9,67 Euro aufwärts und damit bleibt es beim altbekannten Kursniveau. Das ist für den Moment etwas enttäuschend, doch viele Beobachter rechnen fest damit, dass ein größer angelegtes Comeback in nicht allzu ferner Zukunft zu sehen sein wird.

Die Abstrafungen aus dem März sowie jene der vergangenen Woche werden schlicht für unberechtigt gehalten. Zustande kamen jene aufgrund wachsender Zweifel der Anlegerinnen und Anleger an der Gesundheit der Banken, nachdem vor allem in den USA mehrere Institute ins Wanken gerieten. Argumentiert wird nun damit, dass die Deutsche Bank davon eigentlich ziemlich unberührt war und ist. Entsprechend wäre eine deutliche Erholung an der Börse eigentlich die logische Konsequenz. Das klingt zwar nachvollziehbar, ist aber dennoch noch kein Garant für steigende Kurse. Solange grundsätzliche Zweifel bestehen, hat die Deutsche Bank es weiterhin mit Gegenwind zu tun.

 

Plug Power: Immerhin

 

Auch bei Plug Power (US72919P2020) hielt die Aufregung sich am Montag in Grenzen und die Kurse legten lediglich um 0,65 Prozent auf 8,39 Euro zu. Bei dem angeschlagenen Wasserstoff-Titel ist es mittlerweile aber wohl schon erfreulich, wenn die Kurse nicht schon wieder neue Tiefststände erreichen. Mit der Verteidigung der Marke von 8 Euro verhindern die Bullen ein Absinken auf neue Jahres-Tiefs und setzen damit zumindest ein ganz kleines Ausrufezeichen.

Alles blickt nun auf die anstehenden Quartalszahlen, welche tunlichst nicht enttäuschen sollten. Allerdings fiel Plug Power in der Vergangenheit des Öfteren durch einige vollmundige Versprechen auf, die letztlich nicht gehalten werden konnten. Da gibt es für die Investoren gute Gründe, um skeptisch zu sein. Optimisten hoffen hingegen auf einen ähnlichen Überraschungserfolg wie kürzlich bei Nel ASA. Verlass ist darauf aber nicht und die Zahlen lassen sich jetzt ohne schlechtes Gewissen von der Seitenlinie aus abwarten.

 

Mercedes-Benz ohne Bewegung

 

Sinnbildlich für den Charakter des gestrigen Handels stand wohl die Aktie von Mercedes-Benz (DE0007100000). Jene konnte im frühen Handel erst eine ganze Ecke zulegen, bevor sie am Nachmittag wieder unter Druck geriet. Am Ende des Tages standen 66,68 Euro auf dem Ticker und damit exakt genauso viel wie per Handelsschluss am Freitag. Der Ticker zeigte ein Bewegung von 0,0 Prozent.

Auch das muss aber keine schlechte Nachricht sein, denn zuletzt konnte der Titel in einem recht ansehnlichen Tempo die Dividenenabschläge wieder zum Teil aufholen. Charttechnisch bleibt der Aufwärtstrend vollkommen intakt. Es gibt zwar durchaus Kritik am Stuttgarter Autobauer und dessen Luxus-Strategie. Zumindest im vergangenen Quartal hat die sich aber ein weiteres Mal ausgezahlt.

 

Keine Langeweile in Sicht

 

So wenig sich im gestrigen Handel auch getan haben mag, die nächsten Signale werden nicht lange auf sich warten lassen. Gerade hierzulande kommt die Berichtssaison gerade erst richtig in Fahrt und schon in den kommenden Tagen werden viele große Unternehmen noch ihre Ergebnisse vorstellen. Eine Reaktion der Börsianer ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wie immer lässt sich aber leider nicht vorhersagen, in welche Richtung es gehen könnte. Mit Langeweile müssen Anleger derzeit aber wahrlich nicht rechnen.

 

09.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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