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Der Reiseveranstalter TUI erringt einen Erfolg vor Gericht, was den leidgeplagten Anlegern wieder etwas Zuversicht verleiht

Glück im Unglück

NTG24 - Der Reiseveranstalter TUI erringt einen Erfolg vor Gericht, was den leidgeplagten Anlegern wieder etwas Zuversicht verleiht

 

Die TUI-Aktie bewegt sich noch immer auf einem mehr als überschaubaren Niveau, sorgte aber am Montag für einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Nach einer anhaltenden Korrektur ging es wieder um immerhin 2,95 Prozent aufwärts. Mit daran beteiligt dürfte ein kleiner Sieg vor Gericht gewesen sein. Der ist für die Bilanz zwar eher weniger bedeutend, doch mittlerweile scheinen die Anleger sich an jeden Lichtblick zu klammern.

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Laut einem Bericht von „RTL“ wurde TUI (DE000TUAG505) kürzlich nach einem wenig erholsamen Urlaub einer Kundin verklagt. Letztere hatte während ihres Aufenthalts in einem All-Inclusive-Hotels in Tunesien über Magenbeschwerden und Durchfall geklagt, und das schon kurz nach Beginn ihrer achttägigen Reise. Verantwortlich für diesen unschönen Zustand wurde das Hotelbuffet gemacht, da die Betroffene nach eigenen Angaben nirgendwo sonst etwas zu sich genommen habe.

Entsprechend wurde vom Reiseveranstalter TUI nun Schadenersatz gefordert, womit die Klägerin bei den Richtern aber auf taube Ohren stieß. Jene zeigten sich grundsätzlich verständlich und konnten nachvollziehen, dass der besagte Urlaub nur wenig erholsam verlaufen ist. Es mangelte aber schlicht an Beweisen. In einem solchen Fall müsste glaubhaft dargelegt werden, dass mindesten zehn Prozent der Hotelgäste ähnliche Beschweren hatten. Die Klägerin sagte zwar aus, dass auch andere betroffen gewesen seien, konnte aber keine konkreten Angaben über die Anzahl der erkrankten Personen machen.

 

TUI kann sich zurücklehnen

 

Es reichte da letztlich eine kurze Absprache mit dem eigenen Anwalt, woraufhin die Klägerin ihre Klage vollständig zurückzog. TUI hat in der Sache also nichts weiter zu befürchten. Selbst eine Niederlage hätte der Konzern letztlich problemlos verdaut, Entschuldigung für die Anspielung. Doch in diesem Falle entstehen natürlich etwas freundlichere Schlagzeilen, und genau das können die leidgeplagten Anteilseigner momentan gut gebrauchen. Zuletzt taumelte die TUI-Aktie von einem Rekordtief zum nächsten, ohne Aussicht auf eine nachhaltige Verbesserung.

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Mit zumindest etwas positiven Neuigkeiten im Rücken scheint es den Käufern wieder etwas leichter zu fallen, bei TUI auch auf positive Signale zu blicken. Davon gibt es durchaus einige. Dazu zählen wahrscheinlich sehr ansehnliche Buchungszahlen im wichtigen Sommergeschäft, die von Rekordmeldungen aus dem Mittelmeerraum untermauert werden. Getrübt wird das Bild allerdings durch noch immer wütende Waldbrände in Griechenland und anderswo, welche den Klimawandel in den Fokus rücken und das künftige Urlaubgeschäft insgesamt dezent in Frage stellen.

Für ordentlich Verstimmung sorgten auch mahnende Worte des Managements, wonach es in der kalten Jahreszeit zu Zurückhaltung bei der werten Kundschaft kommen könnte. Das ist bisher zwar nur eine Vermutung. Die hat aber umso mehr Gewicht, wenn sie aus dem Konzern selbst kommt. In Summe herrscht rund um TUI noch immer zu viel Verunsicherung, als dass die Bullen sich auf eine spontane Kursrallye einlassen würden. Mit einem Schlusskurs von 5,44 Euro blickte die Aktie gestern auf ein Minus von 35,1 Prozent seit Jahresbeginn.

 

TUI: Neue Signale dringend gesucht

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeVollkomme aussichtslos ist die Lage für TUI an der Börse derzeit nicht, doch es mangelt schwer an deutlichen Impulsen, welche die Aktie endlich wieder zuverlässig in Richtung Norden befördern könnten. Vielleicht wird es solche schon in nicht allzu ferner Zukunft geben. Im Termin des Konzerns ist für den 19. September ein Buchungsupdate vorgesehen. Jenes könnte mit etwas Glück mit Zahlen belegen, dass die Geschäfte wieder besser laufen und vielleicht manchen Zweifel der Anleger aus der Welt schaffen.

Die derzeit sehr niedrigen Kurse können da auch eine Chance darstellen und ermöglichen im besten Fall ein umso höhere Aufwärtspotenzial, sollte es zu einer Erholung kommen. Auf eine solche zu setzen ist aber stets risikobehaftet und gerade die TUI-Aktie hat bereits eindrucksvoll zur Schau gestellt, dass sie sich vor neuen Tiefstständen nicht unbedingt scheut.

05.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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