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TUI zeigt sich beim Buchungs-Update weiter optimistisch, kann die Anleger aber nicht recht überzeugen

Das ist noch kein Turnaround

NTG24 - TUI zeigt sich beim Buchungs-Update weiter optimistisch, kann die Anleger aber nicht recht überzeugen

 

Mit Spannung warteten die Anleger von TUI zuletzt auf ein angekündigtes Update zu den Buchungszahlen. Jenes wurde kürzlich vorgelegt, hinterließ aber bestenfalls gemischte Gefühle. Der Konzern selbst zeigt sich weiterhin optimistisch, auch mit Blick auf das anstehende Wintergeschäft. An der Börse gab es allerdings nur eine eher überschaubare Erholung zu sehen.

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Konkret berichtete TUI (DE000TUAG505) darüber, dass die Buchungszahlen derzeit fünf Prozent höher ausfielen als im vergangenen Jahr. Das ist erstmal eine erfreuliche Nachricht, allerdings erreicht der Reiseveranstalter damit noch immer nicht das Niveau aus dem Jahr 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Da dürfte sich der eine oder andere mehr erhofft haben. TUI-Chef Sebastian Ebel führt die nicht unbedingt sensationellen Zahlen auch auf Naturkatastrophen, darunter Waldbrände in Griechenland zurück. Ohne derartige Vorkommnisse hätte TUI seiner Ansicht nach die Erwartungen leicht übertreffen können.

Solche Ausflüge ins Konjunktiv helfen den Anlegern aber nicht viel weiter, zumal aufgrund des Klimawandels in Zukunft eher häufiger, denn seltener mit Naturkatastrophen zu rechnen ist. Immerhin verspricht TUI weiterhin, das bereinigte EBIT aus dem Vorjahr in Höhe von 409 Millionen Euro „deutlich“ zu übertreffen. Das stellt der Konzern aber schon seit einer ganzen Weile in Aussicht, womit es für die Aktionäre auch keine Neuigkeit mehr ist.

 

TUI: Die Kunden sind spendabel

 

Für ansehnliche Gewinne sorgen den Ausführungen von TUI zufolge nicht zuletzt Urlauber, die deutlich mehr für ihre Reisen ausgeben als in vorherigen Jahren. Verglichen zum Sommer 2019 zogen die Ausgaben bei Buchungen im Schnitt um 27 Prozent an. Das ist durchaus ansehnlich und dürfte auch Zweifel zerstreuen, dass größere Reiseinvestitionen allein auf die Inflation zurückzuführen seien. Darüber hinaus spricht TUI von einer „positiven Buchungsdynamik“ und verzeichnet in der noch frühen Buchungsphase für das Wintergeschäft nach eigenen Angaben 15 Prozent mehr Buchungen als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

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Der Optimismus des Managements deckt sich mit ähnlich lautenden Berichten aus der Reisebranche. Allen Krisen und Inflationssorgen zum Trotz ist die Reiselust der Europäer ungebrochen. Das führte an der Börse auch kurzfristig für gute Laune und die TUI-Aktie konnte sich am Dienstagmorgen bis auf fast 5,80 Euro in die Höhe schwingen. Leider blieb es dabei aber nicht besonders lange.

Im weitere Handelsverlauf musste die Aktie wieder Federn lassen und per Handelsschluss reichte es nur noch für 5,57 Euro auf dem Ticker. Der Tagesgewinn fiel mit 3,3 Prozent zwar noch immer sehr erfreulich aus. Allerdings gelang es TUI nicht, charttechnische Widerstände oberhalb von 5,60 Euro zu überwinden. Die Aktie bleibt damit bestenfalls in einem Seitwärtstrend gefangen. Mit Blick auf den langfristigen Chart wäre aber auch die Unterstellung einer aktiven Abwärtsbewegung nicht allzu weit hergeholt.

 

TUI kann nicht begeistern

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDass die Geschäfte bei TUI wieder besser laufen als in den letzten Jahren, das nehmen die Anleger wohl zur Kenntnis. Allerdings fällt die Erholung nach den entbehrungsreichen Corona-Jahren bisher nicht ganz so furios aus, wie sich das manch einer erhofft haben dürfte. Nur mit Mühe und Not sowie einigen einfallsreichen Zahlenspielereien erreicht TUI wieder das Buchungsniveau von 2019. Da es um das Unternehmen schon vor Corona nicht unbedingt traumhaft bestellt war, bleiben da Zweifel an den Märkten bestehen.

Zudem ist noch immer die Sorge greifbar, dass Inflation und Reallohnverluste sich etwas verzögert in der Branche bemerkbar machen könnten. Auf das anstehende Herbst- und Wintergeschäft blickt man an der Börse eher nüchtern und auf das kommende Jahr stellenweise schon fast ängstlich. Solange solche Zweifel nicht ausgeräumt werden können, bleibt für die TUI-Aktie wohl ein Platz im Kurskeller reserviert.

20.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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