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Das Management von TUI bleibt optimistisch, doch die Analysten scheinen die kommenden Monate anders einzuschätzen

Geht es mit TUI weiter aufwärts oder in die entgegengesetzte Richtung?

NTG24 - Das Management von TUI bleibt optimistisch, doch die Analysten scheinen die kommenden Monate anders einzuschätzen

 

Trotz wieder besser laufender Geschäfte hat sich das laufende Jahr für TUI bisher zu einer mittelschweren Katastrophe entwickelt. Zuletzt erreichte die Aktie des Reiseveranstalters in schöner Regelmäßigkeit neue Allzeit-Tiefs. Die Anleger machen sich große Sorgen darum, dass die Geschäfte ob der hohen Inflation und schwacher Konsumdaten im Herbst und Winter einbrechen könnten.

Davon will TUI (DE000TUAG000) selbst allerdings weiterhin nichts wissen. Zuletzt war der Konzern sogar sichtlich bemüht darum, weiter Hoffnung zu versprühen. Große Chancen sieht man mit Blick auf Langzeiturlaube und sogenannte „Workation“. Letzteres ist ein Konzept, bei dem Menschen ihre Arbeit per Homeoffice einfach im Urlaub erledigen. In der Spitze sollen solche Ausflüge bis zu 63 Nächte am Stück andauern.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Rede war zuletzt davon, dass manch einer auf diesem Wege auch den astronomischen Nebenkosten in Deutschland zu entgehen versuchen könnte. Das klingt zunächst nach einer gewitzten Lösung, dürfte aber unter dem Strich im allerbesten Fall ein Nullsummenspiel sein. Schließlich bezahlen sich 63 Nächte in Fuerteventura auch nicht von selbst und ich möchte meinen, dass derartige Späße am Ende teurer sind als die Zahlung der eigenen Gasrechnung.

Es hat ein wenig den Eindruck, als würde TUI sich (mal wieder) an Strohhalme klammern und auf Biegen und Brechen ein positives Szenario in die Welt setzen wollen. Klar ist, dass auch in den kalten Monaten das Interesse der Bevölkerung an Reisen größer ausfallen wird als während der Corona-Lockdowns. Doch bei TUI konnten die Margen schon vor der Pandemie nicht unbedingt überzeugen und auch kleine Enttäuschungen können schnell mal die Bilanz verhageln. Anleger sollten daher weiterhin vorsichtig bleiben.

 

Das Prinzip Hoffnung

 

Zuletzt entschieden sich viele Börsianer allerdings für das Gegenteil. Die TUI-Aktie konnte sich vom letzten Tief bei 1,16 Euro mittlerweile sichtlich erholen. Nachdem der Donnerstag Zugewinne von 3,8 Prozent mit sich brachte, ging es wieder bis auf 1,35 Euro in die Höhe. Manch einer scheint hier den Optimismus der Konzernführung zu teilen und hofft auf das große Comeback.

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Sollte es dazu kommen, sei dies jedem Anleger von Herzen gegönnt. Dass es auch eine unangenehme Überraschung geben könnte, darauf weisen allerdings auch die Analysten hin. Ein eher düsteres Bild für TUI zeichnete zuletzt die Berenberg Bank. Die Verkaufsempfehlung wurde dort einmal mehr bestätigt und das Kursziel musste von zuvor knapp über 2 Euro auf umgerechnet 1,14 Euro zurückgehen. Damit wird schon jetzt ein recht großes Abwärtspotenzial in Aussicht gestellt.

 

Vorsicht vor Verwässerung bei TUI

 

Begründet wird das vornehmlich mit der Sorge davor, dass auch die kommenden Quartalszahlen eher enttäuschend ausfallen könnten. In Kombination mit den hohen Schulden von TUI kommt Berenberg so zu dem Schluss, dass eine weitere Kapitalerhöhung bevorstehen könnte. Das würde die Kurse allein durch den Verwässerungseffekt zwangsläufig in die Tiefe reißen. Offiziell angekündigt ist ein solcher Schritt freilich noch nicht. Die Überlegungen sind aber auch nicht völlig an den Haaren herbeigezogen und Investoren tun gut daran, sie in die eigenen Planungen miteinzubeziehen.

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Werbebanner ClaudemusUnter dem Strich ist absehbar, dass das ganz große Comeback bei TUI noch ein Weilchen auf sich warten lassen wird. Zwar gab es jüngst Berichte darüber, dass momentan noch überdurchschnittlich viele Reisen gebucht werden und eben das dürfte auch ein Faktor bei den jüngsten Erholungen der TUI-Aktie sein. Daraus einen langfristigen Trend ableiten zu wollen, ist ob der vielen Krisen und dem faktischen Verlust von Kaufkraft bei den Verbrauchern aber etwas sehr optimistisch. Selbst im besten Fall ist davon auszugehen, dass TUI spätestens im kommenden Jahr mit ordentlich Gegenwind zu kämpfen haben wird.

 

14.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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