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Warum TUI an den Börsen einfach kein Land zu sehen scheint

Keine Spur von Aufbruchstimmung bei den Aktionären

NTG24 - Warum TUI an den Börsen einfach kein Land zu sehen scheint

 

Seit einer kleinen Ewigkeit predigt der Reiseveranstalter TUI bereits, dass das Sommergeschäft mit einer sehr erfreulichen Erholung verbunden sein wird. Durch das Auslaufen der allermeisten Corona-Beschränkungen erlebt der Konzern eigenen Angaben zufolge ein Buchungsaufkommen, dass an jenes aus Tagen vor der Pandemie schon wieder auschließen kann. Die Vorfreude bei den Aktionären hält sich jedoch in sehr engen Grenzen.

Statt neuer Kursrekorde bekam die Aktie von TUI (DE000TUAG000) im laufenden Jahr bevorzugt Ausflüge in Richtung Keller zu Gericht. Mit einem Minus in Höhe von 40 Prozent seit Jahresbeginn kann von guter Stimmung bei den Investoren wahrlich keine Rede sein. Als hätte das Unternehmen es nicht ohnehin schwer genug gehabt. Wirden die Anteilseigner kurz vor dem Wochenende nun auch noch mit dem Weggang von CEO Friedrich Joussen geschockt.

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Werbebanner EMH PM TradeZwar gibt es durchaus schon seit Längerem Stimmen, welche einen Führungswechsel einfordern. Dass ein solcher nun aber schon im Herbst kommen wird, damit hatten die Wenigsten gerechnet und die Reaktion an der Börse fiel sichtlich negativ aus. An einem eigentlich freundlichen Handel am Freitag wertete die TUI-Aktie um 3,7 Prozent vergab. Bei den Anlegern scheint sich noch mehr Verunsicherung als ohnehin schon breitzumachen.

Mit Problemen hat TUI schon seit einer ganzen weile zu kämpfen, und die drehen sich nicht nur um das Führungspersonal im Konzern. Auch um das Sommergeschäft machen sich viele Beobachter große Sorgen. Begünstigt werden solche durch eine recht großzügige Regelung für Stornierungen und es geht die Vermutung um, dass es von solchen in diesem Jahr recht viele zu sehen geben wird. Schließlich haben die Menschen in Zeiten einer Rekordinflation nicht unbedingt Geld übrig, um damit ausufernse und teure Urlaube zu genießen.

 

Ein schmaler Grat

 

Zwar ist dennoch damit zu rechnen, dass das Sommergeschäft für TUI so gut wie schon lange nicht mehr laufen wird. Allerdings stellt sich die Frage, ob das ausreich, um wieder schwarze Zahlen schreiben zu können. Schon vor Corona hielten die Margen bei TUI sich in engen Grenzen. Es reichen daher schon vergleichsweise geringe Abweichungen von den Plänen des Konzerns, um für große Fragezeichen bei den nächsten Bilanzen zu sorgen.

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Noch dazu bringt der Ukraine-Krieg einen ganzen Rattenschwanz an Konsequenzen für TUI mit sich. Viele beliebte Destinationen können aufgrund des russischen Flugverbots für westliche Maschinen nur über große Umwege erreicht werden. Für die Urlauber entsteht dadurch ein lästiger Zeitverlust. Für TUI aber resultiert das Ganze in enorme Mehrausgaben, welche aufgrund der harten Konkurrenz auch nicht einfach so auf den Kunden abgewälzt werden können, ohne letztere auf direktem Wege in die Arme der Konkurrenz zu treiben.

 

Schwere Zeiten für die Bullen

 

Wem das an schlechten Aussichten noch nicht ausreich, der sei daran erinnern, dass die Corona-Zahlen hierzulande und anderswo derzeit wieder im hohen Tempo ansteigen. Zwar wird die Politik sich mit neuerlichen Beschränkungen eher zurückhalten, gerade auch dank der FDP in der Regierung. Andernorts mag das aber anders aussehen und in Portugal wurde jüngst schon wieder eine Wiedereinführung der Maskenpflicht diskutiert. Unter dem Strich lässt sich also festhalten, dass TUI schon mal bessere Zeiten erlebt hat.

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Werbebanner WikifolioMittelfristig bleibt abzuwarten, ob mit einem neuen Chef endlich der Weg zurück in die Profitabilität gelingen wird. Noch-Chef Fritz Joussen bemühte sich zwar nach Kräften darum, TUI durch die Pandemie zu bringen. Mit manchen Entscheidungen ging er den Aktionären aber nicht weit genug, während er an anderer Steille auch schon mal etwas bei Kosteneinsparungen über das Ziel hinausgeschossen ist. Sein Nachfolger wird es nicht einfach haben in einem Umfale, dass von großen Ängsten un Sorgen, nicht nur bei den Börsiaern, geprägt ist.

 

27.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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