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TUI schon wieder im Sinkflug, die Lufthansa sorgt für Verärgerung, Norwegian Air Shuttle erfolgreich im Oktober und Boeing hat mit Hackern zu kämpfen

Der Optimismus in der Reisebranche kann sich noch immer nicht so recht durchsetzen

NTG24 - TUI schon wieder im Sinkflug, die Lufthansa sorgt für Verärgerung, Norwegian Air Shuttle erfolgreich im Oktober und Boeing hat mit Hackern zu kämpfen

 

Der Reisesektor sorgt derzeit immer mal wieder für Aufsehen, allerdings längst nicht immer mit positiven Neuigkeiten oder gar Anflügen von Euphorie. Sehr häufig machen sich auch Sorgen breit, dass es nach einem starken Sommer wieder bergab gehen könnte und die hohe Inflation die Menschen zu Einsparungen bei ihren Reiseplänen zwingen wird. Darüber hinaus wirken sich auch zunehmende Konflikte auf der Welt nicht eben förderlich auf die Zuversicht der Börsianer aus.

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Zu spüren bekommt das unter anderem TUI (DE000TUAG505), wo der Aktienkurs schon seit einer Weile nicht mehr in Richtung Norden wandern will. Zumindest etwas konnte die Aktie sich zwar von ihren Rekordtiefs erholen. Die zarte Aufwärtsbewegung geriet am Freitag aber schon wieder in Gefahr, als es um 3,2 Prozent bis auf 5,06 Euro in die Tiefe ging.

Das ist noch kein Weltuntergang, doch der Blick richtet sich klar wieder auf die 5-Euro-Marke, welcher sowohl charttechnisch als auch psychologisch eine hohe Bedeutung zukommt. Sollte den Bullen in der neuen Woche keine Gegenbewegung gelingen, ließe sich eine rasche Rückkehr in den Abwärtskanal kaum ausschließen. Da gute Neuigkeiten Mangelware sind, scheint das leider kein allzu unrealistisches Szenario zu sein.

 

Die Lufthansa erzürnt Bürgerinitiativen

 

Die Lufthansa (DE0008232125) konnte vor gar nicht langer Zeit über einen sehr starken Sommer berichten und die Airline setzt auch für die Zukunft auf Wachstum. Erreicht werden soll dies nicht nur mit Urlaubern, sondern auch auf der Kurzstrecke. Dafür wurde eigens eine neue Tochter namens „City Airlines“ angekündigt, welche im Sommer 2024 erstmals abheben soll. Erfreut ist darüber aber längst nicht jeder.

Im Rhein-Main-Gebiet haben sich über 80 Bürgerinitiativen zusammengeschlossen und die Pläne der Lufthansa offen kritisiert. Das Ganze sei ein „Schlag ins Gesicht“ für Bemühungen darum, Kurzstreckenflüge auf die Schiene zu verlagern, wie einer Stellungnahme zu entnehmen ist, über die unter anderem die „FAZ“ berichtete. Beim aktuellen Zustand der Deutschen Bahn ist es aber wohl mindestens diskussionswürdig, ob eine Verlagerung auf die Schiene überhaupt möglich oder sinnvoll ist. Das soll an dieser Stelle aber nicht näher erörtert werden.

 

Norwegian Air Shuttle begrüßt mehr Passagier im Oktober

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEuphorie kommt derzeit auch bei der Aktie von Norwegian Air Shuttle (NO0010196140) nicht auf, doch immerhin schaffte der Titel es am Freitag auf ein kleines Plus und konnte damit die Erholung vom Monatsbeginn erfolgreich verteidigen. Zehren können die Aktionäre noch von recht überzeugenden Passagierzahlen aus dem Oktober. Wie die Billig-Airline bereits vor knapp zwei Wochen bekanntgab, konnten im vergangenen Monat 2,066 Millionen Fluggäste an Bord begrüßt werden.

Ein Jahr zuvor musste das Unternehmen sich noch mit 1,887 Millionen Passagieren begnügen, sodass sich hier ein klares Wachstum feststellen lässt, und das auch nach dem Reiseboom im Sommer. Das lässt darauf hoffen, dass die Nachfrage doch nicht so steil in die Tiefe rutscht, wie es mancher Skeptiker erwartet hätte. An der Börse konnte Norwegian sich deshalb vom 52-Wochen-Tief bei 0,66 Euro lösen und bis zum Wochenende auf 0,82 Euro zulegen. Es bleibt hier aber noch immer genügend Luft nach oben und auch die Zweifel sind leider noch nicht vollständig verschwunden.

 

Datenleck bei Boeing

 

Die Wachstumspläne aus der Branche konnten auch der Aktie von Boeing (US0970231058) im laufenden Monat wieder etwas Rückenwind verleihen, allerdings kämpft das Unternehmen an anderer Stelle auch mit so manchen Problemen. Bereits Ende Oktober wurde der Flugzeugbauer zum Ziel eines Hackerangriffs, bei dem Medienberichten zufolge bergeweise Daten abgegriffen wurden. Das Unternehmen weigerte sich, den Forderungen der Cyberkriminellen nachzugeben, welche ein hohes Lösegeld forderten.

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Werbebanner C.HAFNERFrüher als gedacht wurden die Daten nun veröffentlicht. Was genau darin enthalten ist, das müssen nun Analysen zeigen. Gemunkelt wird, dass darin nicht nur diverse Daten zum Unternehmen selbst, sondern zum Teil auch brisant Geheimdienstinformationen enthalten sein könnten. Das muss keine Bedrohung für den Aktienkurs sein, welcher auf das Ganze bisher recht entspannt reagierte. Aus den Augen verlieren sollten die Aktionäre das Thema aber dennoch nicht.

 

Die große Frage

 

Insgesamt ist in der Reise- und Flugbranche durchaus noch etwas Hoffnung zu vernehmen. Es bleiben aber Zweifel daran, ob im Herbst und Winter vollumfänglich an die Erfolge aus den Sommermonaten angeschlossen werden kann. Die kommenden Wochen und Monate werden mit Sicherheit spannend werden, doch allein die große Unsicherheit dürfte unverändert für eine hohe Volatilität sorgen. Von den Anlegern werden daher starke Nerven verlangt.

13.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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