als .pdf Datei herunterladen

Rätselraten um TUI, Aufatmen bei Nel ASA, PayPal wieder mit Gegenwind und neue Hoffnung bei RWE

An der Börse gab es keine neuen Hiobsbotschaften, aber auch keine echte Entwarnung

NTG24 - Rätselraten um TUI, Aufatmen bei Nel ASA, PayPal wieder mit Gegenwind und neue Hoffnung bei RWE

 

Mit Spannung erwarteten die Börsianer am Freitag eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell in Jackson Hole, welche letztlich keine großen Überraschungen mit sich brachte. Wie von den meisten erwartet, behielt Powell sich weiterhin einen harten Kurs im Kampf gegen die Inflation vor, kündigte gleichzeitig aber keine weiteren Zinserhöhungen an. Dadurch wurden zumindest Hoffnungen auf eine Zinspause befördert, was an den Märkten für etwas Erleichterung sorgte.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Nicht davon profitieren konnte die Aktie von TUI (DE000TUAG505), die vor dem Wochenende auf Erkundungstour im Kurskeller ging. Bei 5,42 Euro erreichte der Titel ein neues Allzeit-Tief und mit 5,48 Euro fiel der Schlusskurs nicht viel besser aus. Der Tagesverlust summierte sich auf 2,87 Prozent. So richtig erklären kann sich das kaum jemand, da es operativ keine schlechten Neuigkeiten gab und zudem die Reisebranche weiterhin von guten Geschäften spricht.

Womöglich haben etwas skeptische Aussagen von TUI-Chef Sebastian Ebel zum kommenden Wintergeschäft eine kleine Lawine ausgelöst. Anfängliche Kursverluste haben sich ein wenig verselbständigt und nun macht die Charttechnik ordentlich Druck. Auf neuen Rekordtiefs blickt TUI auf keinerlei charttechnische Unterstützung mehr und die Hoffnung geht erst einmal baden. Für Optimisten sind neue Rekordtiefs freilich auch eine mögliche Chance. Es bleibt aber offen, wie tief es vor einer möglichen Wende noch gehen mag.

 

Nel ASA bleibt kampflustig

 

Die etwas bessere Stimmung im späten Handel erwies sich für Nel ASA (NO0010081235) als eine kleine Wohltat. Die Bullen bekamen in ihrem Kampf um die 1-Euro-Marke etwas Rückenwind und zum Wochenende landete der Kurs bei immerhin 1,01 Euro. Das ist noch kein Grund zum Feiern und die Aktie bleibt wichtigen Widerständen noch fern. Es ist aber mindestens ein Etappensieg in einer mehr als schwierigen Ausgangsposition.

Der Wasserstoffbranche fehlt es weiterhin an nachhaltigen Impulsen in Form neuer Großaufträge. Solche gab es in den letzten Tagen zwar hier und dort zu sehen, allerdings nicht für die Lieblinge der Börsianer. Bei Nel ASA liegen die letzten guten Neuigkeiten nun schon eine Weile zurück und am Druck von oben wird sich so schnell wohl kaum etwas ändern. Umso wichtiger sind selbst kleine charttechnische Erfolge.

Anzeige:

Banner auragentum.de

 

PayPal hält sich über Wasser

 

Mit Mühe und Not konnte PayPal (US70450Y1038) im gestrigen Handel weiter an der zaghaften Erholung basteln. Zugewinne von 0,8 Prozent sehen erstmal nicht besonders beeindruckend aus, zumal der Titel sich noch immer auf einem bedenklich niedrigen Niveau befindet. Mit einem Schlusskurs von 56,48 Euro lassen die Käufer aber das vor gar nicht langer Zeit erreichte 52-Wochen-Tief bei 52,62 Euro hinter sich. Die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung lebt da erst einmal weiter.

Die Stimmung an den Märkten dürfte bei PayPal in den nächsten Tagen eine gewichtige Rolle spielen. Bei dem Titel hängt viel an der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung und am Konsumverhalten der Nutzer. Solange die Aktionäre hier keinen weiteren Einbruch vermuten, bleibt der Weg für eine Erholung erst einmal frei. Die vergangenen fünf Tage beförderten die Aktie um immerhin 2,9 Prozent in die Höhe, doch das Ganze bleibt auch charttechnisch für den Moment noch eine wackelige Angelegenheit.

 

RWE: Langsam, aber sicher?

 

Bei RWE (DE0007037129) fielen die Zugewinne in den letzten Tagen noch etwas überschaubarer, dafür aber einigermaßen verlässlich aus. Bis auf 39,27 Euro konnte die Aktie sich steigern, nachdem es am Freitag um weitere 0,74 Prozent in Richtung Norden ging. Daraus entsteht die Hoffnung, dass demnächst die psychologisch wichtige Marke bei 40 Euro anvisiert werden könnte. Zuletzt überschritten wurde jene vor ziemlich genau einem Monat.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Bullen könnten mit einem solchen Vorstoß für ein kleines Ausrufezeichen sorgen bei dem Titel, der sich tendenziell schon seit Monaten in die Tiefe bewegt. Die Erleichterung über die jüngsten Aussagen der Fed könnten hier möglicherweise als ein Vehikel auf dem Weg zur Trendwende genutzt werden. Das mag eine etwas vage Hoffnung sein, was in diesen Tagen aber durchaus ausreichen kann, um für eine Richtungsentscheidung zu sorgen.

 

Wenigstens keine schlechten Nachrichten

 

Es gab am Freitag nichts zu sehen, was die generelle Stimmung an den Märkten nachhaltig hätte verbessern können. Im Prinzip freuten die Börsianer sich hauptsächlich darüber, dass es keine (weiteren) schlechten Neuigkeiten zu vernehmen gab. Ob das auch ausreicht, um die Laune nachhaltig zu verbessern darf da wohl doch eher bezweifelt werden. Andererseits ist jeder Tag ohne neue Hiobsbotschaften in der gegenwärtigen Lage ein guter Tag.

26.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)