TUI begeistert die Anleger mit Zahlen und die Aktie erlebt einen kräftigen Schub nach oben

Es geht wieder aufwärts!

 

Mit Spannung warteten die Anleger auf frische Zahlen von TUI und die Geduld sollte belohnt werden. Der Reiseveranstalter berichtete kürzlich über hervorragende Ergebnisse, mit denen so mancher Rekord aufgestellt werden konnte. Sowohl Umsatz als auch Gewinn legten im Vergleich zum Vorjahr kräftig zu, was an der Börse ein wahres Kursfeuerwerk auslöste.

20,7 Milliarden Euro konnte TUI (DE000TUAG505) im per September geendeten Geschäftsjahr umsetzen und damit mehr als je zuvor. Der Überschuss wurde vom Konzern mit 306 Millionen Euro angegeben. Ein Jahr zuvor mussten noch Verluste von 277 Millionen Euro verkündet werde. Das bereinigte Ebit verbesserte sich derweil von 409 Millionen auf nun 977 Millionen Euro. Kurz zusammengefasst gab es also nichts zu meckern.

Noch erfreulicher für die Anteilseigner ist, dass die Aussichten für das neue Geschäftsjahr nicht weniger freundlich sind. Laut Vorstandschef Sebastian Ebel solen die Umsätze nochmal um wenigstens zehn Prozent zulegen. Beim operativen Gewinn peilt TUI ein Plus von mindestens 25 Prozent an. Zurückgeführt werden Ergebnisse und Ausblick auf die zurückgekehrte Reiselust nach der Corona-Pandemie. Gleichzeitig steigerte TUI den durchschnittlichen Umsatz mit den Reisenden und arbeitete offenbar erfolgreich daran, die Kosten zu senken.

 

TUI: Zurück in den MDAX?

 

Abseits der nackten Zahlen sprach TUI über die Möglichkeit, die eigene Aktie von London aus zurück in den MDAX zu befördern. Mittlerweile werden laut Finanzvorstand Mathias Kiep etwa drei Viertel der Anteilsscheine in Deutschlang gehandelt. Nachdem bereits mehrere Investoren einen Wechsel angefragt hätten, scheint dieser nun im Vorstand zu einem ernsthaften Thema geworden zu sein. Eine endgültige Entscheidung ist dem Vernehmen nach aber wohl noch nicht getroffen worden. Die Angelegenheit soll zunächst geprüft werden.

Sehr zufrieden zeigten sich die Aktionäre, welche die TUI-Aktie am Mittwoch um satte 15,3 Prozent in die Höhe schießen ließen. In einem rasanten Tempo ließ der Titel so den zuvor noch hartnäckigen Widerstand bei 6 Euro hinter sich und verbesserte sich bis auf 6,86 Euro. Einen solchen Kurs gab es schon seit den Sommermonaten nicht mehr zu sehen. Gerade mit den weiteren Aussichten hat TUI Befürchtungen aus der Welt geräumt, dass es in den Wintermonaten zu einem heftigen Einbruch kommen könnte.

 

Entsprechend blicken die Anteilseigner wieder sehr optimistisch in Richtung Zukunft und erhalten durch die allgemeine Marktstimmung zusätzlichen Rückenwind. Die Aussicht auf eine mögliche Zinswende im kommenden Jahr führt zu Spekulationen um eine Wiederbelebung der Wirtschaft, was die ohnehin hohe Reiselust der Menschen noch weiter anfachen könnte. Auch wenn es sich dabei nur um Spekulationen handelt, so sind diese nun eben sehr viel freundlicher als noch in den letzten Wochen. TUI scheint sich in den Augen vieler Anleger ein Stück weit rehabilitiert zu haben.

 

Geht da noch was?

 

Gleichwohl ist nüchtern festzustellen, dass die TUI-Aktie auch nach den gestrigen Zugewinnen noch auf einem eher niedrigen Niveau notiert. Seit Jahresbeginn sind Verluste in Höhe von 18,3 Prozent zu verzeichnen. Ob jene nun auch noch aufgeholt werden können, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich haben die Bullen mit den jüngsten Aufschlägen durchaus die Grundlage für eine mögliche Rallye geschaffen. Doch wie schnell die Stimmung wieder drehen kann, das gab es gerade in diesem Jahr wirklich häufig genug zu sehen.

Gezeigt hat sich aber, dass die positiven Stimmen aus der Reisebranche wohl alles andere als heiße Luft waren. Dies könnte für die Zukunft ein wichtiger Indikator für die TUI-Aktie werden. Berichtet die Konkurrenz also weiterhin von hohen Buchungszahlen und steigenden Ausgaben der werten Kundschaft, so wäre es als einigermaßen wahrscheinlich anzusehen, dass TUI seine ambitionierten Ziele für das laufende Geschäftsjahr erreicht oder vielleicht sogar noch übertrifft. Anleger bleiben in jedem Fall aufmerksam.

 

07.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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