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Wenig Interesse an TUI, Plug Power im Rausch der Tiefe, auch BASF mit herben Verlusten, doch die Commerzbank stellt sich gegen den Trend

Die Bullen geraten wieder schwer in die Defensive

NTG24 - Wenig Interesse an TUI, Plug Power im Rausch der Tiefe, auch BASF mit herben Verlusten, doch die Commerzbank stellt sich gegen den Trend

 

Nach einer Mini-Erholung schlug am Donnerstag mal wieder schlechte Stimmung durch. Die Hoffnung darauf, dass es den Zinsgipfel schon bald zu sehen geben würde, hat sich in Luft aufgelöst. Stattdessen bekräftigte die US-amerikanische Fed ihren Kampf gegen die Inflation und schloss auch weitere Zinserhöhungen in der Zukunft nicht aus. Die Marktakteure rechnen da mit einer langen Phase hoher Zinsen, was zu kräftigen Verkaufswellen führte.

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Zu spüren war dies quer durch alle Branchen und auch TUI (DE000TUAG505) konnte sich dem negativen Sentiment nicht entziehen. Begleitet wurde dieses noch von einem wenig schmeichelhaften Analystenkommentar. Jefferies hat das Kursziel zwar von 2,10 Euro auf nun 6,10 Euro angehoben und erteilt immerhin einen neutralen Ausblick statt der vorherigen Verkaufsempfehlung. Gleichzeitig wird die aktuelle Bewertung von TUI, obschon nahe an Rekord-Tiefs, als wenig reizvoll beschrieben.

Die Analysten sehen Investitionsbedarf an allen Ecken und Enden und trotz der Hochstufung klingt das Ganze schon fast niederschmetternd. Die TUI-Aktie musste letztlich Verluste von 1,43 Prozent hinnehmen und fiel auf magere 5,67 Euro zurück. Wie gehabt bleiben charttechnische Widerstände in weiter Ferne, sodass sich eine Trendwende nicht abzeichnet.

 

Plug Power zurück im Kurskeller

 

Von einer solchen können auch die Anteilseigner von Plug Power (US72919P2020) derzeit nur träumen. Der Titel hängt seit einer gefühlten Ewigkeit im Abwärtstrend fest und jegliche Versuche einer Erholung mündeten bisher in einer unschönen Korrektur. Auch am Donnerstag hatten die Aktionäre wenig zu lachen. Abschläge in Höhe von 5,44 Prozent führten die Plug Power-Aktie auf 7,26 Euro und damit tief in den Kurskeller. Schon bei 6,80 Euro lauert das 52-Wochen-Tief.

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Werbebanner C.HAFNERWasserstoff-Aktien bekamen gestern mal wieder besonders deutlich ihr Fett weg, da spekulative Aktien in Zeiten, die von Zinssorgen dominiert werden, besonders wenig gefragt sind. Zudem gab es im Sektor in jüngster Vergangenheit viele Enttäuschungen zu sehen. Gerade Plug Power fiel zu häufig mit verpassten Erwartungen und verschobenen Projekten auf. Die große Wende dürfte da noch eine Weile auf sich warten lassen, ist aber zumindest langfristig kein Ding der Unmöglichkeit.

 

BASF verliert den Halt

 

Wenig Aussicht auf Erholung sehen die Analysten der UBS bei der Aktie von BASF (DE000BASF111), für welche kürzlich die Verkaufsempfehlung bestätigt wurde. Auch das Kursziel in Höhe von mageren 40 Euro blieb unangetastet, womit die Experten weiteres Abwärtspotenzial identifizieren. Dies wurde begründet mit einer Betrachtung unter dem „Nachhaltigkeitsradar“. Der Druck auf BASF steigt schon seit einer ganzen Weile aus unterschiedlichen Richtungen.

An den Märkten bereiten den Anlegern vor allem wieder steigende Energiepreise Kopfzerbrechen. Gleichzeitig sind die Aussichten im wichtigen chinesischen Markt weiterhin ungewiss, wenngleich es zuletzt zumindest kleine Anzeichen der Besserung zu sehen gab. Von guter Stimmung kann aber noch immer keine Rede sein. Im gestrigen Handel ging es um 4,86 Prozent bis auf 43,46 Euro zurück, womit BASF ein neues Monats-Tief erreichte. Support gibt es noch im Bereich von 42 bis 43 Euro, darunter könnte die Aktie aber leicht ins Bodenlose abdriften.

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Commerzbank: Glück im Unglück?

 

Bei der Commerzbank (DE000CBK1001) reichte es am Donnerstag immerhin für Zugewinne in Höhe von 0,5 Prozent. Das klingt erstmal wenig beeindruckend, doch damit schwang sich das Papier schon auf den zweiten Platz im DAX. Zudem konnte endlich wieder die Marke bei 10 Euro erobert werden, wenn auch denkbar knapp. Profitieren konnte die Commerzbank unter anderem von positiven Analystenmeinungen. Die DZ Bank unterstellt dem Unternehmen unverändert Aufwärtspotenzial und garniert eine neuerliche Kaufempfehlung mit einem Kursziel in Höhe von 13,20 Euro.

Die Commerzbank kann sich der schlechten Stimmung an den Märkten etwas entziehen, da sie als Gewinner von steigenden Zinsen gilt. Für Euphorie reicht das zwar nicht mehr, da sich manch einer auch Sorgen um eine sinkende Kreditnachfrage und zunehmende Ausfallerscheinungen macht. Es scheint aber genug zu sein, um die dezente Erholung der vergangenen zwei Wochen am Leben zu erhalten.

 

Katerstimmung

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNicht wenige Anleger hatten sich schon auf eine mehr oder minder große Erlösung mit dem Zinsentscheid der Fed eingestellt und wurden nun bitter enttäuscht. Dass es zunächst eine Zinspause gibt, war nur ein schwacher Trost für die falkenhaften Ausführungen der Währungshüter. Damit scheint wieder eine Phase des Abschwungs eingeleitet zu werden. Sollten die letzten Monate aber als Indikator für die weitere Entwicklung herhalten können, so wäre eine Erholung schon in den nächsten Tagen zumindest nicht unmöglich. Blind verlassen können und sollten sich Anleger darauf aber natürlich nicht.

22.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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