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Abschied bei TUI, Elon Musk bei Kunden von Tesla immer unbeliebter, Nikola kommt nicht wieder auf die Füße und bei SMA Solar bleibt das Comeback aus

Neues aus den Chefetagen

NTG24 - Abschied bei TUI, Elon Musk bei Kunden von Tesla immer unbeliebter, Nikola kommt nicht wieder auf die Füße und bei SMA Solar bleibt das Comeback aus

 

In der breiten Bevölkerung sind die Manager großer Unternehmen in der Regel nicht sonderlich beliebt, doch sie sind maßgeblich verantwortlich für Erfolg oder Misserfolg von Konzernen. Umso genauer schauen die Anlegerinnen und Anleger hin, wenn sich etwas in der Führungsetage tut. Entsprechend macht sich so etwas stets auch bei den Aktienkursen bemerkbar.

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Werbebanner testenBei TUI (DE000TUAG505) scheint nun ein Abschied anzustehen. Laut einem Bericht des Magazins „Airliners“ soll der Chief Flight Operations Officer (CFOO) Oliver Lackmann seinen Posten bereits im kommenden Monat räumen. Bis dahin will er sich noch um einen reibungslosen Übergang kümmern. Einen Nachfolger gibt es bisher noch nicht. Interimsweise soll sich zunächst Gunther Hofman um die Aufgaben kümmern, der aktuell als Geschäftsführer von TUI Fly Western Region und Leiter von AOC Business Development auftritt.

TUI selbst hat die Berichte bisher nicht bestätigt und an der Börse hatten die Anleger noch keine Möglichkeit, auf das Ganze zu reagieren. Grundsätzlich ist der Weggang für TUI nicht allzu dramatisch. Ohne einen Nachfolger in der Hinterhand könnte die Stimmung aber durchaus einen Dämpfer erfahren und die TUI-Aktie tut sich ohnehin schon etwas schwer an den Märkten. Seit einer kleinen Ewigkeit warten die Anteilseigner vergeblich auf charttechnische Ausbrüche.

 

Elon Musk macht sich unbeliebt

 

Bei Tesla (US88160R1014) überstrahlt CEO Elon Musk noch immer jegliche andere Posten in der Führungsetage. Was sich in der Vergangenheit als Vorteil herausstellte, könnte dem Unternehmen aber immer mehr auf die Füße fallen. Denn die Beliebtheit des Chefs bei der eigenen Kundschaft hat deutlich nachgelassen. Laut der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ bringt der Tesla-Chef es nur noch auf einen Zustimmungswert von 2,97 von 5 möglichen Punkten. Im Jahr 2019 lag dieser Wert noch bei 4,4 von 5 Punkten.

Das Image von Musk ist durch dessen politische Äußerungen, das Chaos bei X (ehemals Twitter) und diverse andere Skandale und Skandälchen schwer angeschlagen. Das könnte sich in Zukunft noch rächen. Lange Zeit brauchte Tesla nicht einmal Werbung, um Elektroautos zu verkaufen. Tweets von Musk reichten völlig aus. Dass sich dies geändert hat, zeigt bereits, dass Tesla vor einigen Wochen zum ersten Mal klassische Werbung schaltete. Es würde Tesla nicht schaden, würde der Chef sich in der Öffentlichkeit wieder etwas zurückhaltender zeigen. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass er das tun wird.

 

Nikola verliert den Halt

 

Bei Nikola (US6541101050) war der Chefposten in den letzten Jahren gerne mal von Dramen und Skandale geprägt. Gründer Trevor Milton ist schon lange nicht mehr zugegen. Jener wurde im vergangenen Jahr bereits aufgrund mehrfachen Betrugs für schuldig erklärt und ihm droht nun eine lange Haftstrafe. Der ehemalige Opel-Chef Michael Lohscheller schaffte es, den Karren weitgehend aus dem Dreck zu ziehen. Vor Kurzem kündigte er aber nach nur acht Monaten schon wieder seinen Weggang an und begründete dies mit familiären Gründen.

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Das ist zu respektieren, führt aber dennoch zu einer gewissen Führungskrise bei Nikola. Die Anleger sind schwer verunsichert, und dass dann auch noch Berichte über Probleme bei Batteriepacks auftreten, macht die Sache nicht leichter. Allem Anschein nach ist ein Brand an einem Standort von Nikola im Juni durch eine defekte Batterie verursacht worden, wie das „Nebenwerte Magazin“ berichtet. Vorsorglich bereitet Nikola nun einen großangelegten Rückruf vor. Das ist kein Weltuntergang, hilft der angeschlagenen Nikola-Aktie aber nicht weiter. Jene rutschte nach ihrem Höhenflug in den letzten Monaten seit Anfang August schon wieder um über 40 Prozent in die Tiefe.

 

SMA Solar in Erklärungsnot

 

In der Chefetage von SMA Solar (DE000A0DJ6J9) gibt es derzeit nichts zu meckern, doch gegenüber den Anlegern geraten die Verantwortlichen in dezente Erklärungsnot. Die jüngsten Halbjahreszahlen konnten die (sehr hohen) Erwartungen nicht erfüllen. Die Aktie stürzte zeitweise um mehr als 17 Prozent ab und konnte sich davon trotz eines Rebounds im späten Handel am Donnerstag nicht erholen. Am Freitag trat der Titel knapp unter 77 Euro auf der Stelle und landete letztlich bei 76,95 Euro.

Der übergeordnete Aufwärtstrend ist zwar noch aktiv, gerät derzeit aber sichtlich in Gefahr. Eben deshalb wäre es jetzt sehr wichtig, den Anlegern eine Perspektive zu liefern. Das gilt vor allem, weil die Börsianer der Solarbranche insgesamt eher skeptisch gegenüberstehen. SMA Solar war hier lange Zeit die strahlende Ausnahme. Den Aktionären fehlt es an einer Bestätigung dafür, dass auch in Zukunft wieder ansehnliche Gewinne erzielt werden können.

 

Kein leichter Job

 

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenEs lässt sich darüber streiten, ob die hohen Gehälter von Managern noch in irgendeinem zu vertretenden Verhältnis stehen. Doch gerade in diesen Zeiten zeigt sich wieder einmal, wie anspruchsvoll ein solcher Beruf ist. Wenn es in der Bundesliga nicht läuft, wird der Trainer verantwortlich gemacht. Läuft es in einem börsennotierten Konzern nicht, richtet sich der Blick nahezu ausschließlich auf die Chefetage. Dabei ist es auch vollkommen unerheblich, ob jene für Misserfolge verantwortlich ist oder schlicht von hohen Zinsen, einer schlechten Konjunktur und dergleichen mehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Ein jedes Unternehmen braucht Vorstände, die in schlechten Zeiten mit dem Druck umgehen können und nicht an selbigen zerbrechen. In den aktuellen Zeiten könnte sich da ein wenig die Spreu vom Weizen trennen, was die Anleger naturgemäß genau im Auge behalten.

13.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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