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TUI streicht sämtliche Flüge auf die Insel Rhodos und daran zeigen sich neue Risiken für eine ungewisse Zukunft

Der Klimawandel und die Folgen für die Reisebranche

NTG24 - TUI streicht sämtliche Flüge auf die Insel Rhodos und daran zeigen sich neue Risiken für eine ungewisse Zukunft

 

Es wird heiß in Europa, und in manchen Gegenden schon zu heiß. Anhaltende Trockenheit gepaart mit Rekordtemperaturen führen zu einem deutlich erhöhten Risiko von Naturkatastrophen. Auf der griechischen Insel Rhodos ist das gerade besonders schmerzlich zu spüren. Dort wüten derzeit Waldbrände und an Urlaub ist da nicht zu denken.

Stattdessen sind die Behörden darum bemüht, das Eiland so schnell als möglich zu evakuieren. Medienberichten zufolge wurden bereits 19.000 Menschen in Sicherheit gebracht, womit es sich um die größte Rettungsaktion in der Geschichte Griechenlands handelt. Auch der Reiseanbieter TUI (DE000TUAG505) hat bereits reagiert. Bis auf Weiteres wurden sämtliche Flüge nach Rhodos abgesagt. Lediglich Flüge von der Insel weg finden noch statt.

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Wer zuvor eine Reise gebucht hatte, kann diese nun kostenfrei stornieren, was für viele aber ein schwacher Trost sein dürfte. An dem Vorfall zeigt sich, welche unberechenbaren Risiken auf TUI in Zukunft zukommen werden. Denn zumindest nach der Ansicht renommierter Wissenschaftler dürften ähnliche Vorfälle eher mehr denn weniger werden. Viele beliebte Urlaubsregionen könnten im Laufe der Jahre kaum noch gefragt sein, und das nicht nur aufgrund von Waldbränden.

 

Raus aus der Hitze?

 

Es lässt sich darüber streiten, ob die Waldbrände auf Rhodos wirklich direkt mit dem Klimawandel in Verbindung stehen. Die Absagen von TUI bringen den Reiseveranstalter auch längst nicht in Existenznot. Dennoch zeichnet sich hier eine Entwicklung ab, die auch für die Aktionäre ungemütlich werden könnte. Im südlichen Italien gibt es bereits Berichte über Urlauber, die ihre Hotelzimmer aufgrund der brütenden Hitze nicht mehr verlassen. In Frankreich sehen sich aufgrund der Hitze am Mittelmeer vermehrt Touristen nach Destinationen im Norden des Landes um, wie das „Handelsblatt“ in seiner Wochenendausgabe anklingen ließ.

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Werbebanner EMH PM TradeEs formt sich ein Muster, bei dem es vielen Urlaubern an den beliebten Sommer-Destinationen schlicht zu heiß wird. Doch auch der Winter ist vor dem Klimawandel nicht gefeit. Seit Jahren schon klagen viele große Skigebiete über zu geringen oder gar ganz ausbleibenden Niederschlag. Mit Kunstschnee ist dieser Problematik nur zum Teil beizukommen. Sollten solche Entwicklungen sich verschärfen, hätte TUI dem Ganzen wenig bis gar nichts entgegenzusetzen.

Natürlich werden auch neue Urlaubsregionen entstehen. Dabei handelt es sich aber um einen langjährigen Prozess und in der Zwischenzeit drohen immer neue Naturkatastrophen, welche für TUI in Rückforderungen resultieren könnten. Das bringt einiges an Unsicherheit in das Unternehmen und damit auch in den Aktienkurs. Die Anleger könnten die Risiken aufgrund des sich verändernden Klimas kaum einfach ignorieren. Gerade die immer neuen Temperaturrekorde der letzten Jahre mitsamt einem sprunghaften Anstieg der Hitzetoten macht deutlich, wie weit fortgeschritten die globale Erwärmung bereits ist.

 

Was treibt die TUI-Aktie?

 

Nun wird einem gerne Panikmache vorgeworfen, wenn auf derartige Entwicklungen aufmerksam gemacht wird und im Falle der Waldbrände auf Rhodos handelt es sich freilich erstmal nur auf eine lokal begrenze Momentaufnahme. Daraus lässt sich also noch nicht direkt der Niedergang eines Unternehmens oder gar einer ganzen Industrie ableiten. Es ist aber sicher nicht verkehrt, weitere solche Beispiele gedanklich durchzuspielen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür die TUI-Aktie kommen die dramatischen Entwicklungen in Griechenland zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Nicht nur ist gerade Hauptsaison, womit die Stornierungen sich auf einem sehr hohen Niveau bewegen dürften. Das Papier konnte auch erst in der vergangenen Woche mühsam die 7-Euro-Marke zurückerobern. Es bleibt abzuwarten, die die Aktionäre auf die Meldungen vom Wochenende reagieren werden. Zu befürchten ist aber, dass weite Teile der letzten Erholungen wieder kassiert werden könnten und die Charttechnik so ihre nächste Delle erhält. Darauf gehofft werden soll an dieser Stelle explizit nicht.

24.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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