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TUI holt sich ChatGPT als Unterstützung ins Boot und überlässt es der KI, der Kundschaft digitale Angebote zu unterbreiten

Die Anleger begeistert das bisher nicht

NTG24 - TUI holt sich ChatGPT als Unterstützung ins Boot und überlässt es der KI, der Kundschaft digitale Angebote zu unterbreiten

 

Der KI-Hype an der Börse herrscht nicht ohne Grund, denn die Technologie hat das Potenzial, in unzählige Bereiche unseres Lebens vorzudringen. Nun hat auch der Reiseveranstalter TUI das Ganze in seine Dienste integriert. Das Unternehmen setzt auf ChatGPT, um der Kundschaft digitale Angebote zu unterbreiten.

Bisher kommt das Ganze lediglich in Großbritannien zum Einsatz, wie die „Welt“ berichtet. Ob und wann das Ganze auch den deutschen Heimatmarkt erreicht, ist bisher nicht bekannt. TUI (DE000TUAG505) setzt zunächst auf ausländische Märkte, da dort digitale Reisebuchungen sehr viel verbreiteter sind als hierzulande, wo viele Kunden noch immer den Gang in ein klassisches Reisebüro bevorzugen. Dessen ungeachtet unterstreicht TUI aber seine Absicht, die digitale Transformation weiter voranzubringen.

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In der jetzigen Ausführung können Kunden sich von ChatGPT innerhalb der TUI-App Empfehlungen und Vorschläge zu einer Reise servieren lassen und diese bei Bedarf auch direkt buchen. Der App reichen einige wenige Informationen aus, um entsprechende Angebote zu finden. Der Nutzer gibt beispielsweise an, ob bei einer Reise eher Wellness, Entdeckungen oder etwas völlig anderes im Vordergrund stehen soll. Basierend darauf und anhand einer gewünschten Lokalität entstehen in kürzester Zeit Reiseangebote, die sich Nutzer ansonsten in mühevoller Kleinarbeit selbst zusammensuchen müssten.

 

TUI blickt nach vorn

 

Wie gut das Ganze im Detail funktioniert, kann an dieser Stelle allerdings nicht bewertet werden. Erfahrungsberichte sind noch sehr rar gesät. TUI selbst ist aber sehr optimistisch. Konzernchef Sebastian Ebel setzt ganz bewusst auf mehr Technologie, um das Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Generative KI ist dabei nicht erst seit gestern ein wichtiges Thema. Es ist davon auszugehen, dass der Einsatz jener in Zukunft noch weiter ausgebaut wird, wenngleich dazu öffentlich keine konkreten Pläne mitgeteilt wurden.

Selbstredend wird das Ganze aber auch von Kritik begleitet. Einige Beobachter befürchten, dass die KI falsche Informationen verbreiten und damit den Urlaub der Nutzer unangenehm ausfallen lassen könnte. Forscher konnten bereits nachweisen, dass die Qualität der Antworten von ChatGPT mit der Zeit nachlässt. Woran genau das liegt, ist noch ungeklärt. Spekulationen ziehen sich von einem grundsätzlichen Problem im Algorithmus bis zur Überlegung, dass der Betreiber schlicht Geld sparen möchte und deshalb die Rechenkapazitäten eingeschränkt hat.

In jedem Fall steht TUI in der Verantwortung, fehlerhafte Reisevorschläge zu unterbinden. Die „Welt“ nennt als negatives Beispiel das Verwechseln der französischen Hauptstadt Paris mit dem Örtchen Paris in Texas. Sollte der KI ein solcher Fehler unterlaufen, was bei fehlendem Kontext in der Anfrage nicht auszuschließen ist, hätte das freilich unangenehme Folgen, sollten tatsächlich irgendwelche Angebote gebucht werden. Doch genau wie die Hoffnungen rund um die KI sind solche Befürchtungen bisher theoretischer Natur.

 

Keine Begeisterung bei der TUI-Aktie

 

TUI tut sicherlich gut daran, neue Technologien schon früh ins Visier zu nehmen. Das gilt gerade in Sachen KI, welche das Potenzial ins ich birgt, die nächste industrielle Revolution auszulösen. Für den Moment hilft das Ganze dem Aktienkurs aber kaum weiter. Der KI-Hype ist hinter Zins- und Konjunktursorgen etwas in den Hintergrund getreten und nach dezent enttäuschenden Zahlen ist TUI in einem schwachen Gesamtmarkt in den Abwärtstrend gefallen.

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Jener setzte sich am Donnerstag mit Verlusten von 2,86 Prozent fort, was den Kurs von TUI auf magere 6,25 Euro beförderte. Damit hat der Titel dem Zwischentief von Ende Juni einen Besuch abgestattet und von dort aus ist es leider nicht mehr weit zur wichtigen 6-Euro-Marke, welche wiederum so ziemlich der letzte Halt vor dem 52-Wochen-Tief bei 5,63 Euro ist. Die Lage bleibt also ernüchternd und Experimente mit KI werden kurzfristig kaum zu einer nachhaltigen Trendwende führen.

18.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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