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Die Deutsche Umwelthilfe reicht Klage gegen TUI ein und bezichtig den Reisekonzern des Greenwashings

Kann TUI seine Klimaschutzziele erreichen?

NTG24 - Die Deutsche Umwelthilfe reicht Klage gegen TUI ein und bezichtig den Reisekonzern des Greenwashings

 

Kreuzfahrten liegen derzeit wieder voll im Trend und auch bei TUI erfreut sich dieser schwer rentable Bereich größter Beliebtheit. Entsprechend wird das Angebot weiter ausgebaut. Etwas problematisch an den Luxusreisen ist aber die CO2-Bilanz, die momentan wohl noch problemlos als katastrophal bezeichnet werden darf.

TUI (DE000TUAG505) stellt jedoch bereits Besserung in Aussicht und hat es sich zum Ziel gemacht, bis zum Jahr 2050 die Dekarbonisierung im Kreuzfahrtbetrieb zu erreichen. Möglich werden soll dies unter anderem durch den Umstieg auf alternative Kraftstoffe wie E-Fuels und Wasserstoff. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat aber so ihre Zweifel daran, ob die versprochenen Ziele auch tatsächlich erreicht werden können.

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Werbebanner DegussaIn den Augen der Umweltschützer sind die angekündigten Ziele von TUI bisher nicht ausreichend begründet, weshalb die DUH nun Klage vor dem Landgericht in Hamburg eingereicht hat. Bemängelt wird, dass TUI sich für das Erreichen seiner Ziele auf momentan noch unausgereifte Technologien verlasse. E-Fuels werden aktuell noch nicht im kommerziellen Maßstab produziert. Dadurch fehle es an einer verlässlichen Aussicht darauf, dass solche Kraftstoffe in Zukunft fossile Energieträger ersetzen könnten.

 

Muss TUI zurückrudern?

 

Die Umwelthilfe stört sich nicht an den Zielen von TUI an sich. Ein Dorn im Auge ist den dortigen Verantwortlichen aber die Werbung von TUI, welche eventuell unrealistische Annahmen beinhalten könnte. Eben dies soll nun gerichtlich überprüft werden. Im Raum steht unter anderem der Vorwurf, dass der Reiseveranstalter mit vagen und teils kaum haltbaren Versprechend für die ferne Zukunft seine aktuelle Klimabilanz rund um Kreuzfahrten grüner darstellen lassen möchte, als sie tatsächlich ist. Bekannt ist ein solches Vorgehen als sogenanntes „Greenwashing“.

Auch wenn nun TUI konkret vor Gericht gezerrt werden soll, so kritisiert die DUH branchenweit das Vorgehen in der Werbung. Die meisten Anbieter würden versuchen, mit (leeren?) Versprechungen ihren Geschäften schon jetzt einen grünen Anstrich zu verleihen. Vorhaben zur Reduzierung von Treibhausgasen seien zwar zu begrüßen. Sie müssten den Kunden aber mit glaubwürdigen und nachvollziehbaren Argumenten begründet werden. Alles andere müsse umgehend unterbunden werden.

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Bei TUI schätzt man die Lage freilich anders ein und sieht die Klage als gänzlich unbegründet an. Wie in der „Augsburger Allgemeinen“ zu lesen ist, will der Konzern sich gegen die Vorwürfe in gebotener Weise verteidigen. Die eigenen Klimaschutzpläne bei Kreuzfahrten sollen derzeitige und zukünftige Maßnahmen adäquat darstellen, so ein Sprecher von TUI. Die Ziele werden als realistisch betrachtet und auch bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit wird kein Nachholbedarf erkannt.

 

TUI hat ein Interesse am Klimaschutz

 

Zudem wird darauf verwiesen, dass die Anbieter von Kreuzfahrten ein großes Interesse an mehr Klimaschutz hätten. Schließlich wurde die Schifffahrt zu Beginn dieses Jahres in das Emissionshandelssystem der EU integriert. Emissionen müssen daher mit Zertifikaten abgedeckt werden, was in Zukunft ein immer teurerer Spaß werden wird. TUI und andere Reiseveranstalter sind daher mehr oder minder dazu gezwungen, mehr Klimaschutz zu betreiben, um die Kosten nicht immer weiter ausufern zu lassen.

Ob sich daraus allein schon die Notwendigkeit ergibt, die ausgerufenen Netto-Null-Ziele auch tatsächlich in die Tat umzusetzen, darüber lässt sich sicherlich streiten. Ein Urteil in der Sache soll an dieser Stelle nicht vorweggenommen werden. Damit werden sich nun die Gerichte beschäftigen müssen. An der Börse wurde die Meldung eher beiläufig zur Kenntnis genommen. Die TUI-Aktie bewegte sich am Montag um 0,8 Prozent in die Tiefe, woraus sich aber noch keine neuen Signale ableiten lassen. Der Kurs blieb mit 6,45 Euro auf gewohntem Niveau hängen. Zuletzt scheiterten die Bullen trotz guter Zahlen und einem freundlichen Ausblick daran, die TUI-Aktie über die Marke bei 7 Euro zu bewegen.

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20.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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