TUI steuert die griechische Insel Rhodos mittlerweile auch mit Pauschaltouristen im Gepäck wieder an und die Lage scheint sich zu normalisieren

Kann die Aktie jetzt endlich durchstarten?

 

Die Waldbrände auf der griechischen Insel Rhodos, die bei Urlaubern schwer beliebt ist, haben bisher noch nicht vollständig aufgehört. Die Einsatzkräfte konnten das Ganze Medienberichten zufolge aber zum Wochenende unter Kontrolle bringen und eine größere Gefahr scheint von dem Ganzen für Anwohner und Urlauber nicht mehr auszugehen. Der Reiseveranstalter TUI fackelt da nicht lange und steuert die Insel mit Pauschaltouristen im Gepäck mittlerweile wieder an.

Anders als vorherigen Berichterstattungen zu entnehmen war, fanden Flüge von TUI (DE000TUAG505) nach Rhodos wohl in den vergangenen Wochen bereits durchgängig statt, wenn auch nur mit Individualreisenden. Mittlerweile wird wohl weitgehend das normale Programm wieder durchgezogen. Auf der Insel toben zwar noch einige Brände, welche die Feuerwehr aber unter Kontrolle zu haben scheint. Zudem haben die Temperaturen sich zumindest etwas beruhigt und liegen laut Wetterbericht immerhin unter 30 °C.

Für TUI ist das eine wichtige Entwicklung und auch die Anleger dürften erst einmal beruhigt sein. Zwar ist bereits einiges an Schaden entstanden und so mancher Urlauber dürfte von der Möglichkeit kostenloser Umbuchungen oder Stornierungen Gebrauch gemacht haben. Sofern die Lage sich nun aber wieder normalisiert, dürfte sich das Ganze noch im Rahmen halten. Viel wichtiger dürfte auch sein, dass das starke Sommergeschäft nicht abflacht und eben dafür gibt es derzeit keinerlei Anzeichen.

 

Die TUI-Aktie kämpft sich hoch

 

In der vergangenen Woche konnten die Anleger den ersten Schock über die Bilder aus Griechenland bereits wegstecken. Die TUI-Aktie konnte sich von Korrekturen wieder erholen und bis zum Wochenende auf runde 7 Euro zulegen. Eben dort befindet sich auch der aktuell wichtigste Widerstand in der Charttechnik. Mit einem Überwinden dieser Linie könnte TUI sich endlich in einen nachhaltigen Aufwärtstrend begeben, auf den die Bullen ohnehin schon seit einer Weile warten.

 

Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht und kurz nach Handelsbeginn konnte die TUI-Aktie heute leicht zulegen und sich bis auf 7,01 Euro verbessern. Es bleibt eine gewisse Prise Unsicherheit, da das Geschäft in der Hauptsaison noch nicht in trockenen Tüchern ist. Wie gut dieses gelaufen sein mag, darüber wird es also erst in einigen Monaten Gewissheit geben.

Derweil dürften die Waldbrände in Rhodos noch ein Nachspiel haben. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ beschwerte sich TUI-Chef Sebastian Ebel über uneinheitliche Regelungen im Katastrophenfall und sprach sich für eine einheitliche Regelung in der EU aus. Gestört hat sich Ebel unter anderem daran, dass Internetanbieter zur Vermittlung von Flügen und Hotels keinerlei Pflichten hätten, während TUI als Pauschalreiseanbieter sehr viel mehr in die Pflicht genommen werde.

 

TUI blickt auf den Klimawandel

 

Nicht nur die Waldbrände in Rhodos, auch die beispiellose Hitzewelle im Mittelmeerraum allgemein hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Touristikbranche aufgrund des Klimawandels vor gewaltigen Veränderungen steht. Das ist auch TUI-Chef Ebel bewusst. Jener spricht davon, dass es künftig eine Verschiebung beim Buchungsverhalten zu sehen geben könnte. Er erwartet, dass Reisen vermehrt in der Nebensaison, also von Februar bis Mai und im Herbst geben könnte. Die Saison werde dadurch in Summe länger ausfallen.

Das klingt einigermaßen optimistisch und nicht danach, als würde das Volumen insgesamt bei Pauschalreisen auf lange Sicht nachlassen. Andere Beobachter stießen da kürzlich kritischere Töne an und warnten davor, dass die Menschen aufgrund steigender Temperaturen vermehrt zu Hause bleiben könnte, was durch die hohe Inflation nur weiter begünstigt werden dürfte. Letztere wird aber aller Voraussicht nach nicht ewig anhalten. Dennoch gibt es mit Blick auf die kommenden Jahre einige Fragezeichen in der Branche und damit auch bei der TUI-Aktie. Für den Moment blickt jene aber auf eine recht ansehnliche Entwicklung und Chancen für weitere Kursgewinne.

31.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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