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TeamViewer kann mit seinem Q2-Bericht seine Investoren ganz und gar nicht überzeugen

Weitere Kursverluste drohen

NTG24 - TeamViewer kann mit seinem Q2-Bericht seine Investoren ganz und gar nicht überzeugen

 

Mit einem optimistisch formulierten Q2-Bericht versuchte das TeamViewer-Management gestern die negative Stimmung für die Aktie am Kapitalmarkt aufzuhellen. Doch dieser Versuch ging gründlich schief, da das Wachstum bei der Firma tatsächlich überaus mager ausfiel und die Gewinnmargen rückläufig waren.

Während viele Technologie-Aktien seit vergangenem Sommer im Rahmen der allgemeinen Aktienhausse massive Kursgewinne verzeichnen konnten, befindet sich der Anteilschein des Softwareunternehmens TeamViewer (DE000A2YN900) seit Anfang Juli 2020 in einem deutlichen Abwärtstrend. Markierte die TeamViewer-Aktie damals noch bei 54,86 Euro ein Allzeithoch, so mussten die Investoren innerhalb von zwölf Monaten einen Kursverlust von ziemlich exakt 50 % in der Spitze hinnehmen. Entsprechend wurden die gestern kommunizierten Q2-Zahlen am Markt mit großer Spannung erwartet.

Mit einem Q2-Bericht, der die äußerst positive Überschrift „TeamViewer mit hochprofitablem Wachstum und deutlichem Fortschritt beim Aufbau einer globalen Tech-Marke“ trug, dürfte das Management sicherlich versucht haben, das schwache Sentiment, welches am Kapitalmarkt für die TeamViewer-Aktie vorherrscht, zu verbessern. Allerdings waren die meisten Anleger über das neue Zahlenwerk keinesfalls begeistert, was auch an der Kursreaktion der Aktie am Tag der Veröffentlichung deutlich sichtbar wird. So brach das Papier am Dienstag um 10,1 % ein, womit sich der technische Abwärtstrend bei dem Anteilschein eindrucksvoll bestätigte.

 

TeamViewer enttäuscht bei Wachstumsdynamik massiv

 

Mit einer Umsatzsteigerung von 7 % auf 122,8 Millionen Euro konnten die Göppinger tatsächlich auch ein Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode erzielen. Allerdings fiel dieses Erlösplus für einen hoch bewerteten Software-Konzern, der große Ambitionen hat, überaus enttäuschend aus, weshalb die Botschaft für die meisten Börsianer keinesfalls positiv war. Gleichzeitig ging der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen leicht von 57,3 Millionen Euro auf 57,0 Millionen zurück, womit sich die EBITDA-Marge insgesamt von 54,0 % auf 45,9 % reduzierte. Gleichzeitig konnte TeamViewer die Abonnentenzahl im zweiten Quartal lediglich um 20.000 auf 623.000 steigern, was bei vielen Aktionären ebenfalls zur Ernüchterung geführt haben dürfte.

 

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAn den langfristigen Expansionsplänen halten die Schwaben dennoch unverändert fest. So stieg die Mitarbeiterzahl bis zum 30. Juni 2021 auf 1.472, was einer Steigerung um 40 % innerhalb von zwölf Monaten entspricht. Allerdings dürften es viele Aktionäre überaus skeptisch sehen, dass das Personal deutlich schneller als die Erlöse wachsen, da sich hierdurch die Kostenbasis überproportional stark erhöht. Kritisch sehen viele Finanzexperten sicherlich auch die kostspielige Vertriebsstrategie von TeamViewer, wobei hier die Befürchtung besteht, dass die hohen Sponsoring-Ausgaben für die Formel 1, Formel E und dem Fußball-Team von Manchester United in keiner Relation zu dem erzielbaren Werbeeffekt stehen.

 

Das Fazit:

 

Gemessen an den Konsensschätzungen wird die TeamViewer-Aktie mit einem 2021er-KGV von 84 und einem 2022er-KGV von 35 gehandelt. Gleichzeitig wird das 2021er-KUV auf 9,9 und das 2022er-KUV auf 7,7 taxiert. Allerdings besteht unserer Meinung nach den verhaltenen Q2-Zahlen die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Analysten ihre Prognosen jetzt nach unten revidieren. Daher dürfte der Anteilschein tatsächlich noch höher bewertet sein. Angesichts der schwachen Wachstumsdynamik halten wir die TeamViewer-Aktie für überbewertet, weshalb wir den Titel mit dem Urteil „Verkaufen“ einstufen.

 

04.08.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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