TeamViewer beendet schlagartig seinen Abwärtstrend

Wie nachhaltig sind die Kursgewinne?

 

Seit die TeamViewer-Aktie im vergangenen Herbst nach einer enttäuschenden Prognose in den Kurskeller krachte, konnte sie sich davon bisher nicht einmal im Ansatz hoch. Jegliche Versuche der Bullen, aus dem tiefen Loch auszubrechen, wurden von den Verkäufern stets schnell wieder kassiert. Nun packt das Unternehmen mehr oder minder die Brechstange aus.

Überraschend kündigte TeamViewer (DE000A2YN900) jüngst ein Rückkaufprogramm für die eigenen Anteile an, welches es mehr als in sich hat. Bis zu 20 Millionen Aktien könnten von dem Unternehmen vom Markt genommen werden, was in etwa zehn Prozent aller im Umlauf befindlichen Anteile entspricht. Das ein solcher Move satte Kursgewinne nach sich ziehen wird, liegt auf der Hand.

Mindestens genauso überraschend wie dieser Schritt an sich ist das Tempo, welches das Management an den Tag legt. Schon heute soll es mit den Rückkäugen losgehen, was am Mittwoch für große Freude bei den leidgeplagten Anteilseignern sorgt. Mit einem Kurssprung von knapp 23 Prozent ging es bis auf 15,53 Euro in die Höhe und damit recht bequem über die 15-Euro-Marke die sich erst kürzlich noch als harter Widerstand etabliert hatte.

So erfreulich das im ersten Moment auch aussehen mag, die Zweifel der Anleger verschwinden mit dem einmaligen Schritt nicht. Weiterhin ist fraglich, ob kommende Prognosen wieder freundlicher ausfallen werden. Außerdem fürchten einige Beobachter, dass sich am eher suboptimalen Kommunikationsverhalten gegneüber den eigenen Investoren so schnell nichts ändern wird.

 

Nur ein laues Lüftchen?

 

Zudem fallen die Kursgewinne von gestern im langfristigen Chart bisher noch kaum auf und auf Jahressicht bleibt es bei einem Abschlag von satten 65 Prozent. Die Bullen werden also noch einiges nachlegen müssen, um bei TeamViewer für einen klar erkennbaren Turnaround sorgen zu können. Aktienrückkäufe sind zwar stets ein Geschenk für die Anteilseigner, allerdings nichts, was den Wert einer Aktie auch dauerhaft automatisch steigen lassen würde. Mindestens bis zu den nächsten Zahlen ist daher weiterhin Vorsicht im Umgang mit TeamViewer angesagt.

 

03.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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