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Martina Merz bittet überraschend um eine Auflösung ihres Mandats bei ThyssenKrupp und schockt damit die Aktionäre

Damit hat niemand gerechnet

NTG24 - Martina Merz bittet überraschend um eine Auflösung ihres Mandats bei ThyssenKrupp und schockt damit die Aktionäre

 

Erst im Frühjahr des vergangenen Jahres verlängerte ThyssenKrupp den Vertrag der Vorstandsvorsitzenden Martina Merz bis ins Jahr 2028. Auch wenn die Managerin sich in ihren Jahren bei dem Konzern viel Kritik gefallen lassen musste, so genoss sie doch gerade unter Anlegern einen guten Ruf. Umso mehr zeigen jene sich schockiert über den überraschenden Rücktritt von Merz.

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Wie unter anderem der „Spiegel“ berichtet, bat Martina Merz den Aufsichtsrat um Gespräche für eine einvernehmliche Auflösung ihres Mandats. Während an den Märkten so ziemlich niemand mit einer solchen Entwicklung gerechnet hätte, scheint der Konzern selbst bereits bestens vorbereitet zu sein. So wurde mit Miguel Angel Lopez Borrego schon ein Nachfolger auserkoren, der nun im Juni das Zepter in die Hand nehmen soll.

Nach derzeitig vorliegenden Informationen soll sich dann auch erstmal nichts an der Strategie ändern, ThyssenKrupp (DE0007500001) von einem gigantischen Mischkonzern zu einer Ansammlung vieler eigenständiger Unternehmen zu transformieren. Das Ganze stammt aus der Feder von Martina Merz und bis heute ist mit diesem Ansatz längst nicht jeder zufrieden. Dass der Konzern an dem Konzept festhält, war da wohl nicht selbstverständlich. Gleichwohl wäre ein Zurückrollen bereits ergriffener Maßnahmen wohl auch nur unter enormen Anstrengungen und Kosten möglich gewesen.

 

Keine Einigkeit bei ThyssenKrupp

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Zankereien rund um ThyssenKrupp dürften auch unter neuer Leitung wie gehabt weitergehen. Nicht überzeugt vom von Merz erdachten Ansatz zeigt sich seit jeher die Gewerkschaft IG Metall, welche das Ganze in der Vergangenheit bereit als gescheitert bezeichnete. Die Essener Krupp-Stiftung als größter Aktionär stellte sich jedoch stets hinter die Pläne des Vorstands. Diese gegensätzlichen Positionen werden sich durch den Rückzug der Chefin kaum auflösen. Es steht aber zu vermuten, dass die Angelegenheit mit der Neuordnung in der Chefetage irgendwie in Verbindung steht.

Warum genau Martina ihren erst im Jahr 2019 übernommenen Posten nun schon wieder räumt, wurde nicht mitgeteilt. Zu vernehmen war lediglich, dass es sich um ihre eigene Entscheidung handele. Ob diese aus Druck heraus geschehen ist oder aus irgendwelchen anderen Gründen, darüber lässt sich nur spekulieren. Momentan bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als die Entscheidung zu respektieren.

Welches Ansehen Merz bei den Aktionären genoss, zeigt ein Blick auf den Aktienkurs von ThyssenKrupp. Jener reagierte am Montag auf die überraschenden Neuigkeiten mit herben Verlusten. Bis Handelsschluss ging es um 13 Prozent auf nur noch 6,35 Euro abwärts. Damit wurde ein Großteil der Kursgewinne aus dem laufenden Jahr mit einem Schlag vernichtet und die jüngste Erholungsbewegung gerät schon wieder in Gefahr.

 

Was ist jetzt von der ThyssenKrupp-Aktie zu erwarten?

 

Es ist nur zu hoffen, dass die Käufer sich von dem kleinen Schock heute wieder erholen werden und der ThyssenKrupp-Aktie grüne Vorzeichen gönnen. Denn sollten die Verluste sich noch weiter ausweiten, könnte das Papier charttechnisch arg unter Druck geraten. Da sich rein fundamental nichts geändert hat, erscheint die Reaktion an den Märkten etwas übertrieben. Freilich ist das aber noch längst kein Garant dafür, dass es schnell wieder in Richtung Norden geht.

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Werbebanner EMH PM TradeLeider geht es an der Börse längst nicht immer so rational zu, wie sich das viele wünschen würden. Emotionen spielen stets auch eine Rolle, und das bei ThyssenKrupp im vorliegenden Fall ganz besonders. Da lässt sich nur abwarten, wie die Aktie sich kurzfristig entwickeln wird und bei so viel Unsicherheit bietet sich der Verbleib auf der Seitenlinie natürlich geradezu an. Angesichts des sehr trüben Charts der letzten Jahre ist von einer Einstiegschance leider nicht zu sprechen.

 

25.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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