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Nordex macht in Rostock dicht, weiter Sorgen um BASF, die Lufthansa sagt „Sorry“ und Carnival geht in den freien Fall über

Die gute Laune ist wie weggeblasen

NTG24 - Nordex macht in Rostock dicht, weiter Sorgen um BASF, die Lufthansa sagt „Sorry“ und Carnival geht in den freien Fall über

 

Für ein paar Tage konnten die Anleger sich an den Börsen an grünen Vorzeichen erfreuen. Manch einer hoffte schon darauf, dass der Bärenmarkt vielleicht doch schon frühzeitig wieder verlassen werden könnte. Doch die Skeptiker sollten Recht behalten und wir befinden uns gerade wieder in einer Phase der Abkühlung. Die vollzieht sich in einem erschreckenden Tempo und frisst viele der jüngsten Zugewinne sehr schnell wieder auf.

Im Falle von Nordex (DE000A0D6554) liegen die Kurse schon jetzt deutlich tiefer als noch vor einer Woche. Daran war ziemlich allein der Mittwoch schuld, welcher den Titel um 9,2 Prozent in die Tiefe stürzen ließ. Mitverantwortlich dafür mag die Tatsache sein, dass heute in einem Werk in Rostock endgültig dichtgemacht wird. Damit lösen sich auch Hoffnungen auf, dass die Bundesregierung oder sonst irgendjemand das Rotorenwerk vielleicht noch retten könnte. Rien ne va plus.

Auch abseits davon ist es um Nordex nicht unbedingt optimal bestellt. Zwar blickt der Konzern in eine rosige Zukunft, in der Windkraft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Das ist aber schon seit einigen Jahren der Fall und die Aktionäre sind sich immer unsicherer, ob der Konzern mit Sitz in Hamburg sich gegen die beinharte Konkurrenz behaupten können wird.

 

Eine Gefahr für BASF

 

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Werbebanner WikifolioBei BASF (DE000BASF111) machen die Anleger sich derweil weiterhin Sorgen um die Gasversorgung, und die dürften nach dem gestrigen Tage eher zugenommen als abgenommen haben. Schließlich verhärten die Fronten zwischen der NATO und Russland sich weiter mit dem Beitritt von Schweden und Finnland in das Verteidigungsbündnis. Putin reagierte bereits auf den Schritt und bezeichnete das Ganze zwar als „kein Problem“. Im gleichen Atemzug warf er der NATO aber imperialistische Bestrebungen vor. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Rationale Entscheidungen aus dem Kreml sind wohl nicht mehr unbedingt zu erwarten und so ist ein Gasstopp ein Szenario, das quasi jeden Tag theoretisch eintreten könnte. BASF wäre davon besonders betroffen, denn aktuell kann der gigantische Konzern ohne russisches Gas kaum vollumfänglich arbeiten. Das wissen auch die Anleger, welche die BASF-Aktie gestern um 3,36 Prozent auf 41,58 Euro in die Tiefe beförderten.

 

Tut uns leid

 

Die Lufthansa (DE0008232125) hat bekanntlich massive Probleme bei der Abfertigung ihrer Flüge und ist sich dessen auch sehr bewusst. Kürzlich entschuldigte sich der Konzern in einem Schreiben an die Kunden für das Chaos, musste aber auch eingestehen, dass allzu bald keine Besserung in Sicht ist. Dabei gestanden die verantwortlichen ein, vielleicht an der einen oder anderen Stelle zu viel gespart zu haben. Sie verweisen aber darauf, dass es die „erste Pandemie“ war, welche die Lufthansa durchleben musste.

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Ob man der Lufthansa in dieser Sache nun verzeihen möchte oder nicht, sei an dieser Stelle jedem selbst überlassen. Klar ist aber, dass der Konzern es noch mit einigen Problemen zu tun bekommen wird, was für Unsicherheit sorgt und das können Aktionäre auf den Tod nicht ausstehen. Der Abwärtstrend setzt sich damit weiter fort, am Donnerstag büßte die Lufthansa-Aktie um 3,7 Prozent an Wert ein und fiel auf 5,81 Euro zurück.

 

 

Rette sich wer kann

 

Bei Carnival (PA1436583006) springt zwar derzeit (hoffentlich) niemand von Bord, doch die Anleger scheinen sich fluchtartig von ihren Anteilen zu verabschieden. Mit einem Minus von 14 Prozent gehörte die Aktie des Kreuzfahrtunternehmens am Donnerstag zu den größten Verlieren in einem ohnehin mehr als enttäuschendem Handel.

Wieder aufgekommene Rezessionsängste dürften dabei eine große Rolle spielen. Denn sollte die Rezession in den USA doch noch kommen, so werden die Menschen ihr Geld sehr wahrscheinlich eher bei sich behalten. Gespart wird dann vornehmlich beim Thema Luxus und Kreuzfahrten sind mehr oder weniger der Inbegriff eben dieser Kategorie. Auf Carnival können daher schwere Zeiten zukommen und viele Anleger bereiten sich darauf wohl schlicht und ergreifend schon mal prophylaktisch vor.

 

Es hilft nichts

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistSo traurig und enttäuschend es auch sein mag, der Abwärtstrend an den Börsen ist so lebendig wie schon seit Monaten und daran wird sich allzu bald wohl auch kaum etwas ändern. Umso wichtiger ist es für die Anleger, in diesen Zeiten noch interessante Chancen zu erkennen. Wem das zu anstrengend ist, der verlässt sich vielleicht darauf, dass die Märkte sich langfristig schon wieder erholen werden. Das ist tatsächlich ziemlich wahrscheinlich, der große Turnaround könnte aber schlimmstenfalls Jahre auf sich warten lassen. Eine solche Anlagestrategie erfordert also viel Geduld und starke Nerven.

 

30.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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