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Starker Ausverkauf bei US-Staatsanleihen

Die Fed hat ein Schneebrett losgetreten - Lawine am Staatsanleihenmarkt geht ab

NTG24 - Starker Ausverkauf bei US-Staatsanleihen

 

Die Federal Reserve hat ein Schneebrett losgetreten. Es ist eine gute Woche her, dass die amerikanische Notenbank die Wall Street auf dem falschen Fuss erwischte. Erwartet worden war, dass auf der Sitzung im September eine Zinspause eingelegt und für den Rest des Jahres noch eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte angekündigt wird. Beide Erwartungen erfüllten die Notenbanker bis auf den i-Punkt. Was die Börse jedoch komplett überrumpelte, war die Aussicht für 2024 und 2025. 

Der Dot-Plot für die kommenden Jahre bewegte sich um 50 Basispunkte nach oben statt nach unten. Oder auf Deutsch: Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung ist auf lange Sicht für die Federal Reserve kein Thema. Die Anleger hatten sich hingegen für mehrere Zinssenkungen im kommenden Jahr positioniert. Und müssen nun umdisponieren. Was nicht nur am Aktienmarkt zu erheblichen Kursabschlägen führt. 

 

US 10 Year T-Notes

 

Am stärksten bricht der Dollar-Anleihemarkt weg. Die gesamte Zinsstrukturkurve amerikanischer Staatsanleihen bewegt sich seit vergangener Woche nach oben, wobei aber der Anstieg der Rendite am stärksten ausfällt, je länger die Duration ist. Insbesondere die 10-jährigen und 30-jährigen Laufzeiten erleben einen regelrechten Ausverkauf.

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Starker Ausverkauf bei US-Staatsanleihen

 

Der so stark ausfällt, dass die Renditen inzwischen schlagartig auf die Niveaus der Finanzkrise 2007/08 gesprungen sind. Wohlgemerkt ausgehend von einem deutlich tieferen Niveau als vor 15 Jahren. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen hatte sich beispielsweise von 2003 bis 2007 um rund 200 Basispunkte verteuert. Aktuell beträgt die Bewegung mehr als 400 Basispunkte. 

 

US 30 Year T-Bonds

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEntscheidend ist auch, was hinten dranhängt. Denn das Renditenniveau der US-Staatsanleihen ist quasi das Fundament für den gesamten Dollar-Anleihemarkt. Nicht nur für Schulden in den USA, sondern für alle Schulden im US-Dollar, die irgendwo weltweit ausgegeben wurden oder noch ausgegeben werden. Da die US-Staatsanleihen die Benchmark sind und damit die geringste mögliche Rendite für die jeweilige Laufzeit darstellen, liegen entsprechend alle schwächeren Bonitäten darüber. Und der Aufschlag zur Benchmark steigt umso stärker an, je niedriger die Bonität der Vergleichsanleihen ist. Je nach Bonität und Laufzeit sind somit zweistellige Rendite im US-Dollar wieder machbar, was aber die Frage aufwirft, wie lange sich die schwachen Schuldner auf diesem Zinsniveau noch refinanzieren können. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

28.09.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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