als .pdf Datei herunterladen

Schwebende Verluste der US-Banken auf bis zu -2 Bio. $ geschätzt

Federal Reserve testet die US-Banken nicht auf das Zinsänderungsrisiko

NTG24 - Schwebende Verluste der US-Banken auf bis zu -2 Bio. $ geschätzt

 

Die Federal Reserve meldet, dass die amerikanischen Banken mit fliegenden Fahnen den Stresstest bestanden haben. Keine der getesteten Banken, die Bilanzgrössen von mehr als 100 Mrd. US-Dollar aufweisen, fiel durch und die durchschnittliche Kapitalausstattung konnte sich im Vergleich zum vergangenen Jahr sogar verbessern. 

Eine erstaunliche und erleichternde Nachricht, nachdem im 1. Halbjahr mit der Silicon Valley Bank, der Signature Bank und der First Republic Bank gleich drei grosse Banken in Konkurs gingen. So viele wie seit der grossen Finanzkrise nicht mehr. 

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeEs gibt jedoch ein Problem, das kaum diskutiert wird. Denn die Federal Reserve testet ausdrücklich nicht das grösste Risiko, das der amerikanische Finanzsektor derzeit hat: Die Folgen eines Zinsänderungsrisikos, wenn die Zinsen stark steigen. Das ist auch keine hypothetische Simulation, sondern die Realität. Der massive Zinsanstieg im US-Dollar trifft alle Banken hart. Die Frage ist immer nur, wie die Verluste bewertet werden. Buchen die Institute die Anleihen mit Verlusten als Haltepositionen bis Endfälligkeit ein, ignoriert die Aufsicht die Verluste, obwohl sie derzeit da sind. Einzig und allein bei den Anleihen, die nicht auf Endfälligkeit gehalten werden, werden die Verluste mark-to-market bewertet und fliessen damit auch eigenkapitalmindernd in die Gewinn- und Verlustrechnung ein. Und selbst in dieser aufgehübschten Variante der Realität verzeichnet die Bank of America (US0605051046), die zweitgrösste Bank der USA, immer noch einen schwebenden Verlust von mehr als -100 Mrd. US-Dollar.

 

Verluste der US-Banken werden auf bis zu -2 Bio. $ geschätzt

 

Die gesamten nicht-realisierten Verluste werden auf -1,5 bis -2,0 Billionen US-Dollar geschätzt. Und die Verluste sind nicht fokussiert auf wenige Institute, sondern mehr als 700 US-Banken haben inzwischen nicht-realisierte Verluste, die mehr als die Hälfte ihres Eigenkapitals aufzehren würden, wenn sie gebucht würden. Die Argumentation ist nun, dass die Kursverluste bei Anleihen kein Problem sind, denn zur Endfälligkeit werden sie zu 100 % zurückgezahlt. Das ignoriert aber das Risiko des Szenarios, indem diese Anleihen vor Endfälligkeit verkauft werden müssen. 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGenau dies ist der Silicon Valley Bank passiert. Durch einen sehr schnellen und umfassenden Abfluss von Einlagen war man gezwungen, die Anleihen zu niedrigen Marktwerten zu verkaufen, die man als Haltepositionen bis Endfälligkeit bilanziert hatte. Die Rettung wäre in einem solchen Moment eine Eigenkapitalerhöhung durchzuführen, um den Verkauf der Anleihen zu vermeiden. Doch genau das hatte die Silicon Valley Bank versucht, war am Desinteresse der Anleger gescheitert und musste dann zwei Tage später die Türen für immer schließen. Die Silicon Valley Bank hätte übrigens den aktuellen Stresstest mit fliegenden Fahnen bestanden.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

30.06.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)