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US-Staatsanleihen suchen nach neuem Gleichgewicht

Angstverkäufe im Vorfeld von Jackson Hole - US-Staatsanleihen unter Wasser

NTG24 - US-Staatsanleihen suchen nach neuem Gleichgewicht

 

Der amerikanische Staatsanleihenmarkt erreicht eine neue Ära. Die Renditen toppen im handelsschwachen Spätsommer über das Niveau vom letzten Herbst bis auf den Stand von Ende 2007 herauf. 

Der Sell-off im amerikanischen Markt für Staatsanleihen hat einen neuen neuralgischen Punkt erreicht. Die Renditen am langen Ende sind über das Niveau des letzten Ausverkaufs im vergangenen Oktober gestiegen. Damit erreichte die Rendite der 10-jährigen T-Notes das höchste Niveau seit 2007. Auch wenn der Verkaufsdruck aktuell Schlagzeilen macht, so baut er sich schon seit Mai auf. 

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Es gibt im Kern drei verschiedene Gründe, warum die US-Renditen weiter steigen bzw. die Kurse der amerikanischen Staatsanleihen weiter fallen. Der wichtigste Grund ist, dass der Markt im 2. Quartal falsch positioniert war. Schon seit Ende 2022 baute sich eine Spekulation auf, dass die Federal Reserve innerhalb kürzester Zeit den Gipfel in ihrem Zinszyklus erreicht und dann die Zinsen senken wird. Selbst im 2. Quartal hielt sich diese Spekulation, auch wenn der Zeitrahmen regelmässig nach hinten verschoben wurde. Im Mai mussten die Bullen sich dann eingestehen, dass ihre Spekulation nicht aufgeht, was zu einem stetigen Abbau von Long-Positionen führte bzw. einem anschwellenden Verkaufsdruck.

 

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Der zweitwichtigste Grund ist die Herabstufung der amerikanischen Bonität. Auch wenn die Amerikaner es nicht hören wollen - es sogar abstreiten - so sind die US-Schulden nicht mehr „AAA“. Das letzte verbliebende Top-Rating von Moodys spielt keine Rolle mehr, weil nach Standard & Poor’s nun mit Fitch zwei der drei wichtigsten Ratingagenturen den Daumen gesenkt und auf „AA+“ herabgestuft haben. Und „AA+“ ist eben nicht „AAA“. Das hat anfänglich nur eine geringe Bedeutung, aber aus Sicht des Anleihenmarktes rechtfertigt der Verlust der begehrten Top-Bonität höhere Renditen. Denn schliesslich ist das Risiko einer „AA+“ Bonität höher als die einer „AAA“, wenn auch nur marginal.

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer dritte und letzte Grund ist, dass die USA kein Soft-Landing hinlegen. Denn ein Soft-Landing bedeutet nicht, dass die Wirtschaft weiter stark wächst, sondern dass das Wachstum gegen 0 % konvergiert, was die amerikanische Volkswirtschaft (bisher) aber noch nicht tut. Und solange das Wachstum der Wirtschaftsleistung preistreibend bleibt, wird die Federal Reserve die Zinsen weiter erhöhen. Keinesfalls wie zu Beginn in 2022, aber halt so stetig, dass von einem Zins-Peak nicht die Rede sein kann. Dieses Szenario hatte der Anleihemarkt am langen Ende jedoch nicht eingepreist, weswegen die Renditen nun nach einem neuen Gleichgewicht auf einem höheren Niveau suchen.

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22.08.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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