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Der Bund scheint eine Verstaatlichung von Uniper ins Auge zu fassen, was bei den Anlegern gar nicht gut ankommt

Der Blick in den Abgrund

NTG24 - Der Bund scheint eine Verstaatlichung von Uniper ins Auge zu fassen, was bei den Anlegern gar nicht gut ankommt

 

Obwohl der Energiekonzern Uniper mit Milliardenhilfen vom Steuerzahler gestützt wurde, befindet das Unternehmen sich weiterhin in einer prekären Lage. Durch den Wegfall russischer Gaslieferungen macht der Konzern nach eigenen Angaben täglich Verluste von mehr als 100 Millionen Euro. Ein solcher Kurs kann natürlich nicht lange durchgehalten werden.

Entsprechend wird schon darüber gemunkelt, ob Uniper (DE000UNSE018) auf weitere Hilfen angewiesen sein könnte und auch bei der Bundesregierung scheint man sich darüber Gedanken zu machen. Medienberichten zufolge könnte der Bund dabei Nägel mit Köpfen machen. Wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ zuerst berichtete, steht derzeit wohl eine mögliche Verstaatlichung von Uniper im Raum. Dazu könnte der Bund seine Anteile von derzeit rund 30 Prozent auf über 50 Prozent erhöhen.

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Mit der bisherigen Eignerin Fortum (FI0009007132) sollen wohl schon entsprechende Gespräche stattfinden. Eine Entscheidung in der Sache wurde aber wohl noch nicht getroffen. Die Reaktionen an der Börse fielen aber schon mal deutlich aus. Am Mittwoch wurden die Anleger abermals in die Flucht geschlagen und die Uniper-Aktie krachte um 18,26 Prozent in die Tiefe.

Mit einem Schlusskurs von 3,98 Euro hat der Titel einen weiteren Negativrekord geknackt. Zeitweise ging es bis 3,87 Euro in die Tiefe und an eine Erholung scheint momentan nicht zu denken zu sein. Schließlich dürfte Uniper auf absehbare Zeit weiter rote Zahlen schreiben. Schließlich ist Gas unverändert ein sehr teures Gut und zuletzt gingen die Preise sogar wieder in die Höhe.

 

Bei Uniper herrscht nackte Panik

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Verstaatlichung an sich muss sich nicht einmal unbedingt negativ auf den Aktienkurs von Uniper auswirken. Schließlich würde ein solcher Schritt nicht zwingend darin resultieren, dass das Unternehmen von der Börse verschwindet oder ähnlich unerfreuliche Szenarien eintreffen. Eben über solche denken nun aber die Aktionäre nach und selbst mit viel Phantasie lässt sich nicht erkennen, wie die Uniper-Aktie noch einmal einen Weg aus ihrem tiefen Loch finden soll.

Nicht zu denken ist in jedem Fall an eine Rückkehr in alte Gewohnheiten. Selbst wenn Russlands Machthaber und Kriegsverbrecher Wladimir Putin den sinnlosen Krieg gegen die Ukraine beenden sollte, wonach es absolut nicht aussieht, so will Uniper keine neuen Geschäftsbeziehungen mit Gazprom (RU0007661625) mehr eingehen. Auf lange Sicht wird das Unternehmen daher andere Einnahmequellen finden müssen. Hinter den Kulissen wird daran auch bereits mit Hochdruck gearbeitet. Offenbar trauen die Börsianer dem Konzern dabei momentan aber keine schnellen Erfolge zu. Entsprechend fällt das Interesse an den Anteilen des Versorgers minimal aus und selbst die Schnäppchenjäger lassen zunehmend die Finger von Uniper.

 

Gefangen im Abwärtstrend

 

Ob nun verstaatlicht oder nicht, die Aussichten für Uniper sind derzeit alles andere als gut. Solange die Gaspreise sich in astronomischen Höhen bewegen und die Kosten dafür nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden können, wird das Unternehmen Quartal für Quartal Milliardenverluste schreiben. Die werden zwar absehbar vom Bund aufgefangen werden und um eine Insolvenz muss sich aktuell niemand größere Gedanken machen. Es entsteht jedoch ein gigantischer Schuldenberg, welcher Uniper potenziell über Jahrzehnte beschäftigen könnte.

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Werbebanner ISIN-WatchlistGenauso lang könnte auch eine Erholung an der Börse in Anspruch nehmen, von der manch einer aktuell vielleicht träumen mag. Es ist weiterhin nur zu empfehlen, die Finger von der Uniper-Aktie zu lassen. Denn auch wenn bereits so einige Horrorszenarien eingepreist sind, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass es in den nächsten Wochen und Monaten noch weitere Hiobsbotschaften zu hören geben wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich stets zuletzt, doch im Falle von Uniper pfeift selbst die derzeit aus dem letzten Loch. Das weitere Geschehen wird zwar interessant zu beobachten sein. Der beste Ort dafür dürfte aber die Seitenlinie bleiben.

 

15.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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