VW, Rivian, Amazon – Milliardeninvestments und der Einstieg in den deutschen Automobilmarkt

Amazon wird noch 2023 Elektro-Lieferwagen von Rivian auf deutschen Straßen nutzen

 

VW investiert Milliardenbetrag in südamerikanischen Markt. Elektro-Lieferwagen von Rivian sind bald auch auf deutschen Straßen zu sehen.

Mit einer Investitionssumme von über eine Milliarde Euro will der VW-Konzern (DE0007664039) die Kernmarke im südamerikanischen Absatzmarkt besser aufstellen und zu einem höheren Wachstum verhelfen. Die Investitionen fließen unter anderem in die Entwicklung von Verbrennungsmotoren auf Ethanolbasis und auch alternative Geschäftsmodelle investieren. Alleine im größten südamerikanischen Absatzmarkt Brasilien will VW mit der überarbeiteten Strategie um 40 % in den nächsten vier bis fünf Jahren wachsen. Dabei liegt der Fokus primär auf den Kleinwagen wie den Polo und den Golf und auf SUV-Modelle.

 

Die Produktpalette möchte der VW-Konzern möglichst zeitnah, also noch in diesem Jahr, um die E-Modell ID.4 und ID.Buzz erweitern. Diese soll es zukünftig auch als Abonnement geben. Dabei kalkuliert VW allerdings damit, dass die Entwicklung der Elektromobilität in Südamerika eine deutlich geringere Dynamik aufweist wie in Europa. Hier will der Konzern dennoch möglichst früh wichtige Marktanteile gewinnen.

Da Brasilien führen bei der Produktion von nachhaltigem Kraftstoff aus Zuckerrohr ist, plant der VW-Konzern, die europäischen Motoren für den südamerikanischen Markt so umzubauen, dass neben den herkömmlichen Kraftstoffen auch ethanolbasierte Kraftstoffe verwendet werden können. Für Volkswagen ist der südamerikanische Markt entgegen der Vermutung dabei strategisch durchaus relevant. So setz zum einen Brasilien die Automobiltrends für fast den gesamten südamerikanischen Markt und zum anderen war Volkswagen 2021 in Brasilien das erste mal seit vielen Jahren wieder profitabel. Dies soll sich durch die Umstrukturierung weiter verbessert werden.

 

Rivian bald auch in Deutschland

 

Der Großinvestor von Rivian (US76954A1034) Amazon (US0231351067) plant in den nächsten Wochen die ersten Elektro-Lieferwagen des kalifornischen Unternehmens auf deutschen Straßen einzusetzen. Insgesamt sollen mehr als 300 Fahrzeuge in den nächsten Wochen in die deutschen Großstädte München, Berlin und Düsseldorf kommen.

Doch nach den ersten 300 soll noch lange nicht Schluss sein. Bis zum Jahr 2030 soll die Anzahl an Elektro-Lieferwagen von Rivian auf deutschen Straßen bis auf 100 000 Stück gesteigert werden. Möglich gemacht werden soll das auch durch den Deal, den Amazon zusammen mit Rivian im Zuge des Einstiegs beim kalifornischen Start-up unterzeichnete. Da Rivian allerdings in den letzten Monaten wiederholt mit technischen Problemen auf sich aufmerksam machte und die Produktion nicht wie erhofft skaliert werden kann, korrigierte auch die Aktie von Rivian in den letzten Monaten enorm. Dies wirkte sich auch auf die Bilanz von Amazon aus, die in den letzten Monaten aufgrund dessen Wertkorrekturen vornehmen mussten.

Rivian zählte in der Vergangenheit immer wieder zu dem Kreis der Konkurrenten von Elektro-Primus Tesla. Dies ist vor allem der Fall, da Rivian bislang einen Elektro-Lieferwagen und einen Pick-up produziert und damit in Kategorien aktiv ist, in denen Tesla bislang kein Angebot hat.

Die ersten Elektro-Lieferwagen von Rivian wurden in den USA schon im letzten Sommer an Amazon ausgeliefert. Bislang sind laut Unternehmensangaben bereits 3000 Fahrzeuge in den USA im Einsatz. Die Fahrzeuge wurden für den Markteintritt in Europa allerdings noch überarbeitet und sind jetzt schlanker und etwas kürzer als das amerikanische Pendant.

05.07.2023 - Felix Eisenhauer

 

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