VW geht nächste Stufe des Effizienzprogrammes an – Siemens plant neues Werk in den USA – Siemens Healthineers denkt über Verkauf nach

Diagnostik-Sparte des Konzern könnte schon bald zum Verkauf stehen

 

Siemens errichtet neues Werk für elektronische Komponenten in den USA. VW erhängt Einstellungsstopp und holt Manager aus dem Home-Office zurück.

Für insgesamt 150 Millionen US-Dollar plant Siemens (DE0007236101) den Bau eines neuen Werkes für elektrische Komponenten in den USA. Bei den elektrischen Komponenten handelt es um eine Vielzahl kleinerer Teile, die u.a. in der Stromversorgung von Rechenzentren und kritischer Infrastruktur wie die Fertigung von Batterien und Halbleitern zum Einsatz kommen sollen.

Bereits 2024 soll das neue Werk die ersten Teile produzieren. Im Jahr 2025 soll dann die maximale Kapazität erreicht werden, die allerdings modular erweiterbar sei. Siemens rechnet bei der Nachfrage nach den Komponenten mit einer jährlichen Steigung von rund 10 %. Der Bau der neuen Fabrik schließt damit den Kreis des 2 Milliarden US-Dollar schweren Investitionspakets, das Siemens in diesem Jahr in den USA ankündigte. In den USA wird im Zuge des Investitionspakets bereits ein neues Werk für Züge gebaut und zwei Werke für elektrische Komponenten erweitert.

Währenddessen plant Siemens Healthineers (DE000SHL1006) einen weiteren Umbau der Geschäftsfelder. So sind Überlegungen öffentlich geworden, das Diagnostik-Geschäft mit den Laborstraßen entweder auszugliedern oder ganz zu verkaufen. Diese Pläne befänden sich aber wohl noch in einem frühen Stadium der Überlegungen. Insgesamt könnte dieser Geschäftszweig allerdings bis zu 8 Milliarden Euro an zusätzlichen liquiden Mitteln einbringen.

Zwar überzeugte das Diagnostik-Geschäft in den letzten Jahren mit einer starken Entwicklung. Dies lag aber primär an den zusätzliche Umsätzen mit Covid-Schnelltests. Die anderen Produkte laufen häufig nicht so gut wie erhofft und die Abteilung steht unter einem starken Kostendruck. Zusätzlich wurde bereits auf einer Analystenkonferenz in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass der Diagnostik-Bereich im Gegensatz zu den anderen drei Geschäftsfeldern keine nennenswerte Interdependenzen aufweist.

 

Volkswagen weiter unter Kostendruck

 

Volkswagen (DE0007664039) verhängt für die wichtigsten Standorte in Deutschland einen temporären Einstellungsstopp. Dies bedeutet, dass aufgrund des laufenden Effizienzprogramms externe Einstellungen temporär begrenzt werden. Hintergrund sind dabei die zuletzt stark gestiegenen Kosten und die Produktionsausfälle in den letzten Monaten, die diverse Gründe wie z.B. eine IT-Panne hatten. So sank die operative Marge in den ersten neun Monaten des Jahres auf etwa 3,4 %. Daraufhin wurde im Sommer ein Performance-Programm angekündigt, das die Kosten bis 2026 um 10 Milliarden Euro senken soll und die operative Marge auf ein Niveau von 6,5 % heben soll. Wie lange der Einstellungsstopp gilt, wird erstmal offengelassen. Alleine in der Verwaltung sollen in den nächsten Jahren aufgrund des Effizienzprogrammes mindestens 4000 Stellen wegfallen.

Darüber hinaus kürzt VW die Home-Office-Regelung. Statt wie derzeit nur ein Tag pro Woche müssen die Mitarbeiter in den nächsten Wochen wieder 4 mal pro Woche ins Büro kommen. Von dieser Regelung sind laut Konzernangabe mehrere Tausend Mitarbeiter betroffen. Die Rückkehr zu den gewohnten Abläufen von vor der Pandemie wird intern auch mit der Sicherstellung von Produktionsabläufen legitimiert.

03.11.2023 - Felix Eisenhauer

 

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