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Uniper sackt in die Tiefe, Snap rauscht ins Bodenlose, wieder Gerüchte um Buffet und BYD und Tesla im Comeback-Modus

Damit haben die meisten Anleger nicht gerechnet

NTG24 - Uniper sackt in die Tiefe, Snap rauscht ins Bodenlose, wieder Gerüchte um Buffet und BYD und Tesla im Comeback-Modus

 

An der Börse drohte es vor gar nicht langer Zeit bereits, langweilig zu werden. Beherrscht wurden die Märkte vor allem von nicht enden wollenden Sorgen um steigende Zinsen und eine mögliche Rezession. Gerade in dieser Woche gab es aber wieder so manche Überraschung zu sehen. Zwar war davon längst nicht jede erfreulicher Natur, doch immerhin kam kein Anflug von Langeweile auf.

Sehr schlecht aufgenommen haben die Anleger das Rettungspaket der Bundesregierung für Uniper (DE000UNSE018). Zwar erhält der Konzern massiv neue Liquidität und muss eine Zahlungsunfähigkeit nun erst einmal nicht mehr fürchten. Dafür wandern aber 30 Prozent des Konzerns in die Hände der Regierung, und das zum Schleuderpreis.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür den kleinen Anleger ergibt sich dadurch eine massive Verwässerung, mit der sich längst nicht jeder abfinden will. So kam es schließlich zum Ausverkauf und die Uniper-Aktie rutschte um 28,9 Prozent auf 7,46 Euro per Wochenschluss in die Tiefe. So schmerzhaft dieser Anblick auch sein mag, so was das Ganze letztlich zu erwarten. Schließlich sind Unternehmensrettungen durch den Staat selten dazu gedacht, den Aktionären hohe Renditen zu bescheren.

 

Alles futsch

 

Noch weiter in die Tiefe ging es für die Aktie von Snap (US83304A1060), welche sich im gestrigen Handel um gleich 37,8 Prozent in Richtung Süden bewegte. Pünktlich zum Wochenende landete das Papier damit unterhalb von 10 Euro bei nur noch 9,87 Euro und damit nur unwesentlich höher als bei den Tiefstständen während des Corona-Crashs im Frühjahr 2020. Zum Vergleich: das 52-Wochen-Hoch liegt derzeit noch bei 72,18 Euro. Verglichen damit ging es um über 85 Prozent abwärts.

Grund für den Kursrutscht waren mehr als enttäuschende Zahlen. Die Schwäche bei der Online-Werbung scheint dem Snapchat-Betreiber ordentlich Probleme zu bereiten und erste Stimmen sprechen schon davon, dass das Geschäftsmodell an sich nicht tragbar sei. Letztlich stiegen die Umsätze zwar um 13 Prozent an, was aber deutlich unter den Erwartungen lag. Zudem weiteten die Verluste sich von 152 Millionen USD im Vorjahr auf nun 422 Millionen USD in nur einem Quartal aus. Gewinne hat das Unternehmen noch nie erzielt.

 

Tut er es nun doch?

 

Auch beim Analystenliebling BYD (CNE100000296) mussten am Freitag Verluste hingenommen werden, die sich auf knapp 2,5 Prozent summierten und den Kurs zum Wochenende auf 35,10 Euro beförderten. Hier waren mal wieder Gerüchte um einen möglichen Ausstieg von Warren Buffet bzw. dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway ein Thema. Seit 14 Jahren unterstützt der Starinvestor den chinesischen Autobauer.

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Eine offizielle Bestätigung gibt es zwar nicht, doch die Indizien scheinen sich zu mehren, worauf viele Anleger sehr nervös reagieren. Der Support von Warren Buffet war in den letzten Jahren immer wieder ein Argument für den Kauf von BYD-Aktien. Sollte es tatsächlich zu einem Verkauf kommen, dürfte das für viele Nachahmer sorgen und damit den Aktienkurs nur noch weiter unter Druck setzen.

 

Es gibt auch gute Neuigkeiten

 

Bisher hatten wir es ausschließlich mit unangenehmen Überraschungen zu tun, auf welche die meisten Anleger wohl gerne verzichtet hätten. Doch es gab auch so manche erfreuliche Entwicklung. Für eine davon sorgte Tesla (US88160R1014) mit erneut hervorragenden Zahlen, die selbst die Erwartungen vieler Optimisten sprengen konnten. Nach einem initialen Kurssprung um rund zehn Prozent setzte sich die Aufwärtsbewegung der Tesla-Aktie am Freitag weiter fort.

Weitere Zugewinne in Höhe von 2,74 Prozent reichten aus, um den Kurs bis auf 803,40 Euro und damit über die magische Linie von 800 Euro zu befördern. Das gab es zuletzt Anfang Mai, also vor fast drei Monaten zu sehen. Mit seinen ansehnlichen Gewinnen sorgte Tesla nicht nur bei den eigenen Anlegern für gute Laune. Gleichzeitig wurde das Ganze auch als ein Signal dafür verstanden, dass es um die Konjunktur doch nicht ganz so schlecht wie befürchtet bestellt sein könnte.

 

Erwarte das Unerwartete

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie letzten Tage waren mal wieder ein ansehnliches Beweis dafür, dass Anleger an der Börse immer mit Überraschungen rechnen müssen. Man erinnere sich nur an Prognosen aus dem Frühjahr, als Ölpreise von bis zu 350 USD je Barrel sowie der sichere Rutsch in die Rezession von manchem Analysten vorhergesagt wurden. Beides ist bisher nicht eingetreten und auch nicht zwingend absehbar. Das bedeutet aber nicht, dass die ganz große Krise schon abgewendet wäre und auch in den kommenden Wochen wird es mit Sicherheit so manche unerwartete Entwicklung zu sehen geben. Dafür dürfte allein schon die Berichtssaison sorgen, die jetzt erst so richtig in Fahrt kommt.

 

23.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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