Vietnam 2020 größter Goldkonsumentenmarkt in Südostasien
Vietnam, ein goldener Tigerstaat
Vietnam hat im vorläufigen Blick in den Rückspiegel in der seit letztem Jahr andauernden Corona-Krise vieles besser gemacht als die Konkurrenz. Das südostasiatische Land ist eines der wenigen Staaten, der bei der Kontrolle der Ausbreitung des Corona-Virus erfolgreich war.
Damit schuf es die Voraussetzung für eine Beschleunigung der inländischen Produktion und damit auch für Investitionsanreize. Parallel dazu wurden die administrativen Reformen beschleunigt. Ergebnis: Im Jahr 2020 hatte Vietnam mit einem Wachstum von 2,91 % ein höheres Wachstum als China. Und für dieses Jahr werden 7,6 % erwartet, wobei die Wachstumstreiber neben der exportorientierten Industrieproduktion auch das Wachstum bei den Ausrüstungsinvestitionen sein wird. Hinzu kommt ein Anspringen des Tourismussektors.
Parallel dazu gewinnt Vietnam als Alternative zu China umso mehr Bedeutung als Produktionsstandort und Verbündeter, je konfliktgeladener die Beziehung zwischen den USA und Europa einerseits und China andererseits auch auf wirtschaftlichem Gebiet wird.
Vietnam als Goldmarkt
Das Land ist allerdings nicht nur als Produktionsstandort im Kommen, sondern auch als Markt für Gold.
Wie der Vietnam Investment Review berichtet, ist das Land einer Studie des World Gold Council zufolge inzwischen zum größten Konsumentenmarkt für Gold in Südostasien und zum einem der 10 größten Konsumentenmärkte für Gold weltweit aufgestiegen.
So habe die Konsumentennachfrage nach Gold im Krisenjahr 2020 39,8 Tonnen betragen und lag damit vor jener Indonesiens mit 37,6 Tonnen und Singapurs mit 9,4 Tonnen.
Und die Kauf-Stimmung scheint weiter anzuhalten. Denn während weltweit nur 45 % der Befragten sagen, dass sie in Zukunft mehr Gold kaufen wollen, sind es in Vietnam 81 %!
Gründe für diesen Goldhunger gibt es genug. Viele Vietnamesen glauben der WGC-Umfrage zufolge, dass Gold ihnen hilft, die Inflationsrisiken zu verringern und die Unsicherheit, welche aus den Schwankungen der Wechselkurse resultiert, besser kontrollieren zu können.
Und was ist das Fazit?
Vietnam hat in der Corona-Pandemie seine Standortvorteile im internationalen Standortwettbewerb clever ausgespielt und profitiert nun sowohl von seiner jungen Bevölkerung, einem soliden Konsumentenmarkt und hohen Investitionen, deren Basis unter anderem die zunehmende Attraktivität Vietnams als Produktionsstandort ist. Die Auswirkungen dieser Entwicklung zeigen sich aber nicht nur in einem dynamischen Anstieg des realen BIP pro Kopf, sondern auch in zunehmenden Investitionen in Gold. Damit ist Vietnam nicht nur einer der Hauptprofiteure nach der Corona-Krise, sondern dürfte zukünftig auch eine immer bedeutendere Rolle als Konsumentenmarkt für Goldprodukte spielen!
10.05.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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