Vor dem Zinsentscheid der EZB gehen die Anleger bei Vonovia in Deckung und die Kurse geben wieder nach
Eine Richtungsentscheidung steht an
Die Vonovia-Aktie hat sich in den letzten vier Wochen recht ansehnlich entwickelt. Um rund neun Prozent ging es mit dem angeschlagenen Titel wieder in die Höhe. Das lag unter anderem daran, dass im Immobiliensektor von einem Ende der Zinssteigerungen ausgegangen wurde. Zuletzt mehrten sich aber Zweifel daran, dass die EZB schon eine Zinspause aussprechen könnte.
Denn die Inflation im Euroraum fällt insgesamt noch immer zu hoch aus. Im August wurden 5,3 Prozent vermeldet, und damit deutlich mehr als das Ziel von rund zwei Prozent. Allerdings ist die EU eine bunte Mischung aus Staaten und es zeigen sich dabei große Unterschiede. In Deutschland hält die Inflation sich hartnäckig, während beispielsweise in Spanien zuletzt mit nur 2,6 Prozent ein zufriedenstellender Wert bei der Teuerung festgestellt werden konnte.
Dazu gesellen sich Ölpreise, die wieder sichtlich in Richtung Norden tendieren und Inflationsängste damit weiter anheizen. Die EZB steht da vor einer schwierigen Entscheidung, und das sorgt für Unruhe bei der Aktie von Vonovia (DE000A1ML7J1). Jene bewegte sich nach ihrem recht eindrucksvollen Lauf am Dienstag um 1,4 Prozent in die Tiefe. Bis die EZB am Donnerstag ihre Entscheidung verkündet, dürfte die Anspannung weiter hoch ausfallen.
Vonovia: Es wird munter spekuliert
Argumente finden sich sowohl für einen weiteren Zinsschritt als auch für eine kleine Pause bei den Erhöhungen. Anleger können da nur abwarten, wie die Notenbanker letzten Endes entscheiden werden. Problematisch sind für Vonovia hohe Zinsen vor allem aufgrund der steigenden Kapitalkosten. Eine hohe Verschuldung war in den letzten Jahren kein Problem, zum Teil sogar mit Blick auf Wachstum erwünscht. Jetzt aber rächt sich die hohe Verschuldung.
Vonovia ist dem bereits mit dem Verkauf diverser Immobilien begegnet. Sollten die Zinsen nun aber noch weiter steigen, würde das den Konzern noch mehr unter Druck setzen. Die Aktionäre ahnen nichts Gutes und gehen zunächst in Deckung. Doch natürlich ist auch möglich, dass sie letzten Endes erleichtert aufatmen werden. In jedem Fall ist in den nächsten Tagen für viel Spannung gesorgt.
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14.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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