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Berichte über weitere Immobilienverkäufe helfen der Vonovia-Aktie über aufflammende Zinssorgen hinweg

Der nächste Milliardendeal scheint in der Mache zu sein

NTG24 - Berichte über weitere Immobilienverkäufe helfen der Vonovia-Aktie über aufflammende Zinssorgen hinweg

 

Die Laune der Börsianer ist mal wieder an einem Tiefpunkt angekommen, was nicht zuletzt an frischen Inflations- und Zinssorgen liegt. Überraschen schnell anziehende Ölpreise lassen viele Experten daran zweifeln, dass die Notenbanken in absehbarer Zeit eine Wende bei ihrer Zinspolitik einläuten werden. Für Immobilienkonzerne wie Vonovia ist das erstmal keine erfreuliche Nachricht.

Allerdings gelang es der Aktie von Vonovia (UDE000A1ML7J1) am Mittwoch dennoch, sich um etwas mehr als zwei Prozent bis auf 22,50 Euro in die Höhe zu schrauben. Damit setzt sich die bereits Ende Juni gestartete Erholung des Papiers fort, womit im derzeitigen Marktumfeld nicht unbedingt zu rechnen war. Ermöglicht wird dies sehr wahrscheinlich durch Berichte über weitere Immobilienverkäufe, auch wenn jene bisher noch nicht bestätigt wurden.

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Das „Handelsblatt“ berichtete kürzlich unter Verweis auf Finanzkreise darüber, dass Vonovia Vorbereitungen für einen Teilverkauf eines großen Wohnungsportfolios in Keil und Lübeck trifft. Der gesamte Bestand soll sich aus etwa 18.000 Wohnungen zusammensetzen, welche ursprünglich von der im Jahr 2018 übernommenen Tochter Buwog für rund 900 Millionen Euro gekauft wurden. Der nun angestrebte Deal könnte es auf bis zu drei Milliarden Euro bringen und würde Vonovia damit angesichts steigender Kapitalkosten etwas mehr Luft zum Atmen verschaffen.

 

Vonovia verschont die Aktionäre

 

Das Thema Schuldenabbau steht bei Vonovia schon seit einer ganzen Weile im Mittelpunkt. Denn je höher die Zinsen steigen, desto teurer wird es auch, laufende Kredite zu bedienen. Aus Anlegersicht ist es da nur zu begrüßen, wenn die Liquidität aufgebessert wird. Dass die Aktionäre auf den gerüchteweise entstehenden Deal sehr positiv reagieren, liegt auch daran, dass dadurch Kapitalerhöhungen unwahrscheinlicher werden. Solche hat Vonovia bereits im vergangenen Jahr ausgeschlossen und weitere Immobilienverkäufe würden diese Strategie weiter untermauern. Das Management sorgt auf Anlegerseite wieder für etwas mehr Vertrauen.

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Es bleibt aber noch abzuwarten, was an den Gerüchten dran ist und welche Höhe der Verkaufspreis letztlich erreichen wird. Den Berichten zufolge könnten noch Monate ins Land ziehen, bis es eine spruchreife Entscheidung gibt. Vonovia selbst äußerte sich auf Anfragen der Presse eher vage mitgeteilt, dass man nach erfolgreichem Abschluss eines Joint Ventures in Süddeutschland in der ersten Jahreshälfte ein weiteres Portfolio in ähnlicher Größe identifiziert habe. Das kann so ziemlich alles und nichts bedeuten.

So bleibt das Ganze aus Anlegersicht erstmal nur ein Hoffnungsschimmer und es ist einigermaßen fraglich, ob die Vonovia-Aktie sich damit dauerhaft über bestehende Zinssorgen hinwegsetzen kann. Bei Letzteren stellt sich aber freilich auch die Frage, ob sie überhaupt berechtigt sind oder die Märkte nicht schon wieder etwas übernervös reagieren. Doch in jedem Fall bleibt es dabei, dass die Vonovia-Aktie keine ungefährliche Angelegenheit ist.

 

Es wird kaum besser

 

Kaum zu bestreiten ist, dass die Ausgangslage für Immobilienkonzerne noch immer mehr als ungünstig ist, und das gilt vor allem bei einem Fokus auf Wohnimmobilien, wie er im Falle von Vonovia vorhanden ist. Denn abseits gestiegener Zinsen entwickelten sich hier die Bewertungen im laufenden Jahr in Richtung Süden, was weiteren Druck ausübt und schwer auf den Bilanzen lastet. Zwar gibt es einige Beobachter, die von einer zaghaften Erholung sprechen. In Stein gemeißelt ist eine solche aber noch lange nicht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür die Vonovia-Aktie bleiben da viele Unwägbarkeiten und es lässt sich kaum ausschließen, dass nicht schon die nächste Hiobsbotschaft auf die Anteilseigner wartet. Die durchaus ansehnlichen Kursgewinne aus den letzten Wochen sollen damit nicht schlechtgeredet werden. Es wäre aber vermutlich auch etwas fahrlässig, sich von nun an blind auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends zu verlassen. Solange sich die grundsätzliche Lage nicht bessert, fehlt es auch an überzeugenden Wachstumsimpulsen.

07.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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