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Der Immobilienmarkt befindet sich noch immer im Sinkflug und die jüngsten Ergebnisse von Vonovia geben nur bedingt Anlass zur Hoffnung

Weiter im roten Bereich

NTG24 - Der Immobilienmarkt befindet sich noch immer im Sinkflug und die jüngsten Ergebnisse von Vonovia geben nur bedingt Anlass zur Hoffnung

 

Nach einem jahrelangen Boom scheint der Immobilienmarkt im laufenden Jahr mehr oder minder zum Erliegen zu kommen. Die hohe Inflation gepaart mit steigenden Zinsen und hohen Bau- sowie Materialkosten macht dem Sektor schwer zu schaffen. Zwar hat der Preisverfall bei Immobilien zuletzt nachgelassen. Bei Vonovia gibt es deshalb aber noch kein Zeichen der Entwarnung, wie ein Blick auf die aktuellen Zahlen verrät.

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Zum Wochenende öffnete Europas größter Vermieter seine Bücher, und leider hatte Vonovia (DE000A1ML7J1) dabei nur wenige gute Neuigkeiten im Gepäck. Der Immobilienbestand musste abermals abgewertet werden, und das nicht zu knapp. Ein Minus von 2,7 Milliarden Euro prangert hier in den Büchern. Insgesamt beläuft der Wert des Portfolios sich nun nur noch auf 88,2 Milliarden Euro.

Bedingt dadurch musste Vonovia im abgelaufenen Quartal einmal mehr herbe Verluste hinnehmen. Von April bis Juni verzeichnete das Unternehmen einen Fehlbetrag von rund zwei Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor konnten noch Gewinne von 1,8 Milliarden Euro erzielt werden. Letztere haben sich spätestens jetzt in Luft aufgelöst und der Blick in Richtung Zukunft fällt nicht unbedingt sehr viel freundlicher aus.

 

Vonovia: Geht es weiter abwärts?

 

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Werbebanner testenDie große Frage ist und bleibt, wie der Immobilienmarkt sich in den kommenden Monaten entwickeln mag. Die Experten sind sich dahingehend nicht ganz einig. Manch einer rechnet mit weiteren Abwertungen. Andere verweisen auf eine Abschwächung des Preisverfalls in den letzten Wochen. Auch Vonovia selbst sieht Anzeichen dafür, dass die Preise langsamer sinken werden. Das ist aber auch schon so ziemlich das Beste, was Anlegern in Aussicht gestellt wird.

Von einer Trendumkehr mag derzeit kaum jemand sprechen, und so ist bei Vonovia auch nicht mit einer plötzlichen Wende zu rechnen. Sollten sich aktuelle Hoffnungen bestätigen, dass die Notenbanken bei den Zinserhöhungen eine Pause einlegen könnte, so würde dies dem Markt sicherlich etwas Entspannung bringen, vielleicht sogar eine zeitweise Erholung. Dass Bau- und Kapitalkosten in absehbarer Zeit wieder sinken, zeichnet sich jedoch nicht ab.

Dadurch bedingt dürfte Vonovia sich mit weiteren Investitionen, welche bereits vor einer Weile weitgehend auf Eis gelegt wurden, erst einmal zurückhalten. Es fehlt dadurch weiterhin an Anzeichen für Wachstum. An der Börse hoffen die Anleger mehr oder weniger darauf, dass sich der Schrumpfkurs nicht noch weiter fortsetzt. Das reicht kaum aus, um der Vonovia-Aktie endlich wieder Auftrieb zu verleihen.

 

Vonovia im roten Bereich

 

Kurz nach den Zahlen reagierte die Vonovia-Aktie zeitweise mit Kursverlusten von vier Prozent. Der Titel konnte sich im Anschluss zwar recht schnell wieder fangen und am Freitag die Kursverluste auf 1,3 Prozent begrenzen. Dennoch hat die zaghafte Erholung im Chart eine Delle erhalten und auch das zeitweise Rutschen unter die psychologisch wichtige Marke bei 20 Euro ist kaum als ein positives Anzeichen zu verstehen. Die Skepsis auf Seiten der Anleger ist groß, und das wahrscheinlich nicht einmal zu Unrecht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAllerdings gibt es auch die eine oder andere optimistische Stimme, und eine davon kommt von Vonovia selbst. Konzernchef Rolf Buch sieht eine starke Leistung des eigenen Unternehmens darin, dass man sich in einem herausfordernden Marktumfeld so gut entwickelt habe. Für die Zukunft bleibt es nach eigener Aussage positiv gestimmt und auch Analysten sprachen von einer starken operativen Performance. Wenn man so will, ist Vonovia schlicht dem Immobilienmarkt ausgeliefert. Diese Einschätzung beinhaltet die Annahme, dass es wieder kräftig aufwärts geht, sobald die Lage sich spürbar ändert. Mittel- bis langfristig ergeben sich da bei einer aktuell noch immer niedrigen Bewertung durchaus Chancen. Wie lange die Wende auf sich warten mag und ob sie überhaupt kommt, das lässt sich aber leider nicht mit Sicherheit vorhersagen.

07.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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