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Konflikt mit Belarus spitzt sich zu

Neue Spannungen mit Weißrussland

NTG24 - Konflikt mit Belarus spitzt sich zu

 

Die zunehmenden politischen Spannungen der EU und der USA mit Weißrussland nach dem abgefangenen Ryanair-Flug von Griechenland nach Litauen haben nicht nur die politischen, sondern auch die ökonomischen Bedingungen für Belarus wieder verschärft. Dazu dürften auch die in Kürze zu erwartenden neuen ökonomischen Sanktionen beitragen. Die außenwirtschaftliche Lage der weißrussischen Wirtschaft dürfte sich damit ebenfalls weiter nachteilig entwickeln, einschließlich einer anhaltenden Abwertungstendenz des weißrussischen Rubels.

Die politische Lage in und mit Weißrussland hat sich am Wochenende deutlich zugespitzt. Denn am Sonntag hatten die weißrussischen Behörden ein Ryanair-Passagierflugzeug von Athen nach Vilnius zur Landung wegen einer angeblichen Bombendrohung zur Landung in Belarus veranlasst.

Der weißrussische oppositionelle Journalist und Blogger Raman Pratassewitsch an Bord wurde bei der Landung in Belarus festgenommen.

Inzwischen haben die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten beschlossen, dass belarussische Fluggesellschaften bis auf Weiteres den Luftraum der EU nicht mehr nutzen dürfen. Ebenfalls untersagt sind für sie der Start und die Landung auf Flughäfen in der EU. Des Weiteren soll es Wirtschaftssanktionen und eine Ausweitung der Liste mit Personen und Unternehmen geben, gegen die Vermögenssperren und EU-Einreiseverbote verhängt werden.

Damit ist die Lage, welche sich bereits nach der Schein-Präsidentschaftswahl im August 2020 spürbar instabiler wurde, erneut eskaliert. Damals hatte der amtierende Präsident Lukaschenko wichtige Gegenkandidaten verhaften lassen, zudem wurden Wahlmanipulation nachgewiesen und die Wahlberichterstattung eingeschränkt.

Der weißrussische Rubel erlebte in dieser Zeit einen erneuten Abwertungsschub. Wie ein Blick auf den untenstehenden Chart aber zeigt, war die Wahl keine Trendänderung, sondern nur ein erneuter Schub in einem langjährigen Abwertungstrend des weißrussischen Rubels gegen den Euro und den US-Dollar.

 

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistDie Grafik zeigt, dass es bereits nach den manipulierten und unfreien Präsidentschaftswahlen im vergangenen August zu einer großen Abwertungswelle kam.

Die angekündigten EU-Sanktionen drückten aber bei den weißrussischen Anleihen gleichwohl auf die Kurse. Die auf US-Dollar lautende 6,378 %-ige Staatsanleihe Belarus bis 24.02.2031 verlor 2,83 % und wies eine Endfälligkeitsrendite von 7,83 % auf.

Die kürzer laufende und ebenfalls in US-Dollar denominierte weißrussische Staatsanleihe mit einem Kupon von 6,875 % und einer Laufzeit bis 28.02.2023 gab parallel 1,93 % ab und rentierte auf Verfall mit 6,46 %.

 

Und was ist das Fazit?

 

Das Abfangen des Ryanair-Fluges über Belarus hat zu einer Verschärfung der politischen Spannungen des Landes mit der EU, der NATO und den USA geführt. Vor diesem Hintergrund ist neben weiteren Sanktionen auch mit einer Abschwächung des Handels zu rechnen, welche zusätzlich auf den Außenwert des weißrussischen Rubels drücken dürfte. Die hohen Risikoaufschläge bei weißrussischen Staatsanleihen könnten im Zuge dessen weiter steigen.

 

26.05.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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