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Fitch nimmt den USA die Krone - „AAA“ ist weg

Fitch stuft die USA herab - das Top-Rating „AAA“ ist damit Geschichte

NTG24 - Fitch nimmt den USA die Krone - „AAA“ ist weg

 

Die Rating-Agentur Fitch traf Washington in der Nacht auf Mittwoch auf dem falschen Fuss. Während des unappetitlichen Streits um die Schuldenobergrenze im 1. Halbjahr hatte Fitch angekündigt, dass man das „AAA“ für langfristige amerikanische Staatsschulden mit einem negativen Ausblick überprüfen wird. Solche Überprüfungen werden in der Regel immer eingeleitet, wenn die Rating-Agentur bereits Anlass für eine Veränderung des Ratings sieht, weswegen die Überprüfungen häufig dann auch in Richtung des Ausblicks ausfallen. Aber es ist nicht zwingend. 

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Fitch kritisiert vor allem zwei Dinge: Zum einen die eskalierende Verschuldung des Landes. Die Rating-Agentur erwartet in den kommenden drei Jahren eine jährliche Neuverschuldung zwischen 3 % und 6 % des Bruttoinlandsprodukts, nachdem der Verschuldungsgrad des Landes in der Vergangenheit bereits über das Niveau des jährlichen BIP (2022: 123 %) hinausgewachsen ist. Zum anderen stösst sich Fitch an dem Umgang der Politik mit der Schuldenobergrenze, die immer wieder in hässlichen Phasen politischer Erpressung des Gegners mündet und das Vertrauen der Anleger in die politische Führung erodiert.

Wie funktionieren die Ratings in der Praxis? Die institutionellen Investoren haben unterschiedliche Herangehensweisen, wie sie die teilweise unterschiedlichen Ratings für jeden Gläubiger und dessen ausstehende Anleihen bewerten. Es gibt strikte Anwendungen, aber die gängige Praxis ist es, entweder einen Durchschnitt der aktuellen Ratings zu nehmen oder man fokussiert sich auf die Rating-Agentur mit der höchsten Glaubwürdigkeit. Letzteres ist typischerweise Standard & Poor’s. Moody’s ist die Nr. 2 und Fitch die Nr. 3 weltweit. 

 

Fitch nimmt den USA die Krone - „AAA“ ist weg

 

Ein Beispiel für den Durchschnitt: Seit 2011 hatten die USA zwei „AAA“ Ratings (Moody’s und Fitch) und ein „AA+“ Rating (Standard & Poor’s). Da es für den Rang „AAA“ keine Abstufung wie „AAA+“ oder „AAA-“ gibt, war der Durchschnitt immer noch „AAA“. Seit der Nacht auf Mittwoch stufen nun jedoch zwei Rating-Agenturen (Standard & Poor’s und Fitch) die US-Bonität mit „AA+“ ein und nur noch eine Rating-Agentur (Moody’s) sieht die USA bei „AAA“. Im Durchschnitt ergibt das ein „AA+“ Rating und selbst wenn man dem Modell der grössten Glaubwürdigkeit folgt, ist das Rating „AA+“, da Standard & Poor’s das Rating auf diesem Niveau sieht. Egal wie es Washington also nun dreht und wendet: Die USA haben ihr Top-Rating verloren. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeUnd werden es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht auf absehbare Zeit wieder zurückbekommen. Eine Rückkehr ist selbstverständlich möglich, stellt aber einen zeitintensiven Prozess dar und würde eine komplette Neuausrichtung der Haushaltspolitik erfordern, was aus heutiger Sicht ausgeschlossen ist. Eine weitere Alternative ist, dass die USA so stark wachsen, dass ihre Schulden im relativen (!) Verhältnis kleiner werden.

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03.08.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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