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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 11.07.2020

Die Edelmetallwoche vom 06.07.2020 - 10.07.2020

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 11.07.2020

 

Gold

Gold zeigte in der abgelaufenen Handelswoche weiter enorme Stärke. Dies vor allem vor dem Hintergrund der massiven Widerstandszone, die sich zwischen August 2011 und Oktober 2012 aufgebaut hat. Auf Tagesbasis wurde das bisherige Zyklushoch vom 01.07.2020 von 1.789,27 Dollar überwunden und auf Monatsbasis (siehe Chart) zeigt sich, dass der Goldpreis drauf und dran ist, das Allzeithoch auf Monatsbasis vom August 2011 bei 1.825,61 Dollar anzugreifen.

Der Dollar gab zwar im Wochenverlauf 0,48 % gegen den Euro ab, stellte damit aber auch nicht die Hauptantriebskraft für den Anstieg des Goldpreises dar. Dieser legte in dieser Woche um 23,36 Dollar oder 1,8 % auf 1.798,45 Dollar zu und ist damit weniger als 2 % von seinem Allzeithoch auf Monatsschlusskurs-Basis entfernt.

Eine Konsolidierung der letzten Gewinne ist weiterhin jederzeit möglich, nachdem das Gold nun bereits den vierten Monat in Folge höhere Monatsschlusskurse anstrebt. Ein vorheriger Angriff auf das Niveau von rund 1.825 Dollar ist allerdings wahrscheinlicher.

Die CFTC-Daten vom 07.07.2020 zeigen für Gold nur eine minimale Änderung der Short-Position der Commercials. Diese stieg von 301.463 auf 302.592 Kontrakte. Das Open Interest vergrößerte sich gleichzeitig von 561.628 auf 572.776 Kontrakte. Man sollte bei der Bewertung des Open Interest im Blick behalten, dass das Niveau der physischen Auslieferung und die nur geringe Änderung des Open Interest das Potenzial für eine positive Eigendynamik haben.

Insgesamt ist der Goldpreis damit weit in seinem Anstieg entlang der ,,wall of worry‘‘ vorangekommen. Jede Korrektur bis zum Beginn der letzten Aufwärtsbewegung bei rund 1.595 Dollar auf Monatsbasis ist damit bis auf Weiteres trendbestätigend.

 

Gold

 

Silber

Silber zeigte in der Berichtswoche das Verhalten, wie es in einer stärker werdenden Aufwärtsbewegung gegenüber Gold typisch ist. Die Meinungen, wie weit die Hausse der Edelmetalle gelaufen ist und wann Silber seinen Aufholprozess gegenüber Gold beschleunigt, kann dabei dahinstehen. Denn Silber stieg im Berichtszeitraum nicht nur mehr als doppelt so schnell als Gold, sondern sieht technisch nun auch immer positiver aus.

Ein Blick auf den Chart zeigt, dass unsere Hypothese vom ,,Slingshot Move‘‘, also eine Interpretation des Absturzes vom März von rund 18 Dollar auf rund 12 Dollar und eine sich anschließende, darüber hinaus gehende Gegenbewegung als Ausbruchsimpuls eines langfristigen Aufwärtstrends zunehmend Gestalt gewinnt. Dies deutet der Wochenschlusskurs an, der über dem höchsten Wochenschluss seit der Aufwärtsbewegung vom Sommer 2019 liegt. Im Wochenvergleich gewann der Silberpreis 68 US-Cent oder 3,8 %.

Am Terminmarkt stieg die Short-Position der Commercials um 5 % auf 52.642 Kontrakte, während das Open Interest mit einem Anstieg von 169.418 Kontrakten auf 169.513 Kontrakten fast gleich blieb.

Insgesamt steigt die Spannung bei Silber nun weiter, denn die aktuelle Lage lässt erwarten, dass es entweder noch mal zu einem Rücksetzer kommt, oder aber ein Ausbruch deutlich über 19 Dollar kommt.

Dies wäre dann der Auftakt zum Angriff auf den bereits oft erwähnten, zentralen statischen Widerstand der mehrjährigen Bodenbildung, welcher bei 21,13 Dollar liegt.

 

Silber

 

Platin

Platin konnte in dieser Woche ebenso stark zulegen wie Gold, nämlich 1,8 %. Technisch tat sich ansonsten eher wenig, wozu auch die Abgaben zum Wochenschluss beitrugen.

Während also Silber schon einen signifikanten Aufwärtsimpuls vermelden kann, wartet Platin noch auf diesen. Die Ausgangslage dafür hat sich aber gleichwohl verbessert.

Die Short-Position der Commercials stieg zum 07.07.2020 allerdings wieder um 10 % auf 21.243 Kontrakte, während das Open Interest um 3 % auf 49.143 Kontrakte zulegte.

Insgesamt erscheint die Seitwärtsbewegung der letzten Wochen als Verschnaufpause, nachdem der Platinpreis die zentralen Unterstützungsmarken seines ab Sommer 2018 gebildeten Mehrfachbodens auch auf Monatsbasis zurückerobert hat. Die Widerstandszone bei rund 865 Dollar bleibt bis auf Weiteres die kurzfristige Challenge. Sollte diese genommen werden, würde sich auch die mittelfristige Impulsstruktur weiter verbessern. Einstweilen wartet der Platinpreis wohl weiter auf Impulse von seinen Edelmetall-Geschwistermetallen, wobei diese durchaus von Palladium ausgehen könnten.

 

Platin

 

Palladium

Der Palladiumpreis hatte eine gute Woche. Er legte 62,2 Dollar bzw. 3,2 % zu. Dabei prägte sich die Bodenbildung in Form eines Doppelbodens weiter aus (s. Chart).

Nach dem Überwinden des kurzfristigen Abwärtstrends ist nun kurzfristig Potenzial bis zur Widerstandsmarke von 2.125 Dollar, welche dem Zwischenhoch vom 19.05.2020 entspricht.

Dieser vom scharfen Rückgang am 21.04.2020 eingeleitete Bodenbildungsprozess wäre mit Überwinden dieser Marke abgeschlossen. Interessant ist dabei, dass damit aus höherer Musterperspektive auch der Abschluss beider Teilböden wahrscheinlicher wird, dessen erster den Absturz vom März 2020 darstellt. Dies zeigt, dass sich aktuell charttechnisch mehr abspielt als nur kurzfristiges Oszillieren.

Die COT-Daten weisen aber aktuell in eine andere Richtung. Die Short-Position der Commercials legte per 07.07.2020 um 27 % auf 2.024 Kontrakte zu, und das Open Interest erhöhte sich um 2 % auf 7.225 Kontrakte.

Insgesamt lassen sowohl die absoluten Gewinne wie auch die schärfer werdenden Umrisse des Konsolidierungsmusters den Optimismus für Palladium deutlich überwiegen. Ein kurzfristiger Anstieg bis in den Bereich von 2.125 Dollar erscheint deshalb möglich.

 

Palladium

 

11.07.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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