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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 25.09.2021

Die Edelmetallwoche vom 20.09.2021 – 24.09.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 25.09.2021

 

In der abgelaufenen Handelswoche traten an den Kapitalmärkten zunehmende Turbulenzen auf, die sich durch die Spannungen am chinesischen Kapital- und Immobilienmarkt weiter verschärften. Parallel dazu stiegen in den USA und Deutschland die langen Zinsen weiter an. Die Aktienmärkte gaben im Ergebnis zunächst deutlich nach, konnten die Verluste aber bis zum Wochenschluss mehr als ausgleichen. Die Edelmetalle tendierten in diesem Umfeld uneinheitlich, während Bitcoin deutlich nachgab.

 

Gold per saldo knapp gehalten

 

Der unruhige September war auch in der abgelaufenen Handelswoche von verschiedenen Faktoren geprägt, die eine Bewertung der kommenden Wochen erschwerten. Die Spannungen am chinesischen Immobilienmarkt durch den Zahlungsverzug des nach Umsatz größten chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande begannen dabei, auch auf andere Wirtschaftssektoren überzuspringen, die Renditen der betreffenden Anleihesegmente stiegen dabei deutlich. Parallel sanken die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum in China und Europa. Der ,,Crackdown‘‘ der chinesischen Behörden gegen Kryptowährungen führte parallel dazu zu einem wieder deutlich schwächeren Bitcoin-Kurs. Die Edelmetalle entwickelten sich in diesem Umfeld uneinheitlich.

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Werbebanner ClaudemusDer Goldpreis gab im Wochenvergleich leicht um 0,3 % auf 1.750,47 Dollar nach. Er prallte im Wochenverlauf an seiner zuvor bereits unterschrittenen mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie ab, wahrte aber mustertechnisch seine Chance, oberhalb des Tiefs vom 09.08.2021 bei 1.677,69 Dollar einen zweiten Doppelboden zu bilden, der dann zusammen mit seinem ersten Doppelboden vom März 2021 einen doppelten Doppelboden und damit eine solide Bodenformation darstellen würde. Unterhalb dieser Marke ist allerdings ein schneller Rückgang bis in die Unterstützungszone bei 1.600 Dollar zu erwarten.

Die CoT-Daten vom 21.09.2021 zeigen für Gold einen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials um 9 % auf 212.644 Kontrakte. Das Open Interest ging parallel um 3 % auf 492.765 Kontrakte zurück.

Insgesamt weisen bei Gold die statischen Chartmuster auf eine gute Chance hin, auf dem aktuellen Niveau einen soliden Boden zu bilden. Andererseits weisen dynamische Indikatoren auf eine noch nicht abgeschlossene Abwärtsbewegung, weshalb weiterhin vorsichtiger Optimismus angebracht ist.

 

 

Silber gut gehalten

 

Der Silberpreis hielt sich in dieser Handelswoche etwas besser als Gold und legte per saldo 0,1 % auf 22,42 Dollar zu.

Der bei Gold vermutete doppelte Doppelboden ist bei Silber noch deutlicher erkennbar. Allerdings könnte ein Unterschreiten des Tagestiefs vom 24.09.2021 bei 21,66 Dollar nicht nur zu einem Test des auf Monatsbasis geltenden zentralen Ausbruchsniveaus bei 21,13 Dollar, sondern auch des Bereiches bei rund 18 Dollar führen. Dies wäre dann der von einigen Marktbeobachtern erwartete ,,Wash out‘‘. Gleichwohl sollte bei dieser möglichen Abwärtsbeschleunigung der Monatsschlusskurs wieder über der Marke von 21,13 Dollar liegen, um langfristige Ambivalenzen zu vermeiden.

Die CoT-Daten vom 21.09.2021 zeigen für den Silberpreis einen sehr starken Rückgang der Short-Position der Commercials um 30 % auf 28.055 Kontrakte bei gleichzeitigem Anstieg des Open Interest um 4 5 auf 145.537 Kontrakte.

Insgesamt besitzt Silber in der aktuellen Situation eine höhere Symmetrie bei seiner möglichen Bodenbildung als Gold, andererseits aber auch deutlich mehr Abwärtspotenzial für den Fall eines Bruchs der genannten Unterstützungszonen. Insbesondere könnte eine Kombination aus höheren Zinsen, höherem US-Dollar und einer deutlichen Abschwächung des chinesischen Wachstums ein Auslöser für den beschriebenen Kursrutsch sein. Mittelfristig bleiben die Aussichten für Silber gleichwohl vielversprechend!

 

 

Platin nach Verlusten mit Gegenbewegung

 

Platin konnte sich nach dem scharfen Abverkauf der Vorwochen in dieser Woche etwas stabilisieren und legte im Wochenvergleich um 4,2 % auf 982,35 Dollar zu. Dabei testete Platin im Wochenverlauf mit einem Tief von 904,45 Dollar seine langfristige Abwärtstrend-Linie, welche aktuell bei rund 895 Dollar verläuft. Damit wäre eine idealtypische Korrektur des starken Anstieges zwischen November 2020 und Februar 2021 aus dynamischer Sicht beendet.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Wachstumsrisiken in China setzen hinter diese Interpretation jedoch ein Fragezeichen. Ein kombiniertes Szenario einer volatilen Seitwärtsbewegung mit einem erneuten Test der Abwärtstrend-Linie von oben bei gleichzeitigen Monatsschlusskursen oberhalb der statischen Unterstützung von rund 960 Dollar würde die Aufrechterhaltung des Ausbruchssignals bei gleichzeitiger kurzfristiger Kursschwäche ermöglichen.

Die CoT-Daten vom 21.09.2021 weisen für Platin einen neuerlichen Anstieg der Short-Position der Commercials um 10 % auf 6.995 Kontrakte aus. Das Open Interest sank parallel um 3 % auf 73.415 Kontrakte.

Insgesamt ist der charttechnische Nebel über Platin weiterhin relativ dick, was zur Vorsicht mahnt. Allerdings ist auch das Aufholpotenzial beachtlich, weshalb der Bestätigung des Ausbruchs über die langfristige Abwärtstrend-Linie hohe Bedeutung zu kommt.

 

 

Palladium wieder Wochenverlierer

 

Palladium litt in dieser Handelswoche unter den Turbulenzen in China, aber auch unter den in Europa und den USA steigenden langfristigen Zinsen. Zu Wochenschluss blieb ein Verlust von 2,2 % auf 1.969,30 Dollar. Damit war Palladium Hauptleidtragender der chinesischen Turbulenzen.

Zudem hat es Palladium seit dem 14.09.2021 nicht geschafft, seine an diesem Tag gebrochene Aufwärtstrendlinie zurückzuerobern. Sollte nun die Unterstützung bei rund 1.763 Dollar, dem Zwischentief vom 05.05.2020, nicht halten, ist mit einem schnellen Rückgang in den Bereich um 1.500 Dollar zu rechnen.

Dieses Szenario konterkarieren könnte allerdings ein ,,wilder Swing‘‘, für den Palladium immer gut ist. Einer der Auslöser könnte dabei vom Terminmarkt kommen. Denn auch in dieser Woche setzte sich die erstaunliche Entwicklung dort fort.

Die CoT-Daten vom 21.09.2021 zeigen für Palladium einen erneuten sehr starken Anstieg der Long-Position der Commercials um 48 % auf 3.043 Kontrakte, während das Open Interest nur um 5 % auf 9.051 Kontrakte zulegte.

Die sich verfestigende Long-Position der Commercials bei Palladium ist unter anderem deshalb bemerkenswert, da die Commercials bei ihrer mittelfristigen Markteinschätzung meistens richtigliegen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die weitere Entwicklung zusätzliche Spannung!

 

 

25.09.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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