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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 27.11.2021

Die Edelmetallwoche vom 22.11.2021 – 26.11.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 27.11.2021

 

Die Edelmetalle hatten erneut eine sehr harte Woche. Ein weiterhin starker US-Dollar und der durch das Auftreten einer neuen Corona-Variante ausgelöste Ausverkauf am Freitag zogen auch die Edelmetalle in Mitleidenschaft. Relativ gut hielten sich per saldo noch Gold und Silber, während sich die charttechnische Situation bei Palladium und Platin stark eingetrübt hat.

 

Gold erneut mit relativer Stärke

 

Die Kapitalmärkte segelten in dieser Woche in ein Sturmtief. Die Diskussion um ein früheres Ende des Taperings in den USA wurde diesmal überlagert vom Aufkommen einer neuen Variante des Corona-Virus, was zu einem massiven ,,Risk-off‘‘ und damit Ausverkauf am Freitag führte.

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Werbebanner ClaudemusDer VIX der Volatilitätsindex auf den S&P500-Index, legte mit einem Tagesgewinn von 54,04 % auf 28,62 den höchsten Tagesgewinn seit dem 27.01.2021 hin. Die Risikoaversion ließ die Zinsen wieder sinken, und der US-Dollar gab seine bis dahin erzielten Wochengewinne wieder ab und verlor im Wochenvergleich 0,3 % auf 1,13102 Dollar je Euro. Bei den Aktien gab der DAX im Wochenvergleich 5,6 % auf 15.257,04 Punkte ab, während der DJIA 2 % auf 34.899 Punkte sank. Bitcoin gab wie auch die anderen Kryptowährungen deutlich nach und verlor 7,4 % auf 53.839 Dollar.

Die Edelmetalle hatten in diesem Kontext eine insgesamt sehr schwache Handelswoche. Nur der Goldpreis konnte den turbulenten Freitag mit einem Tagesgewinn beenden, hatte aber im Wochenverlauf bereits nachgegeben.

Der Goldpreis gab damit in der Berichtswoche 2,9 % auf 1.793,04 Dollar nach. Wie der Kurschart zeigt, hängt der Goldpreis nun charttechnisch etwas ,,in den Seilen‘‘. Jedoch ist mustertechnisch bisher erstaunlich wenig kaputtgegangen. Die Vermutung der fraktalen Dopplböden kann damit weiter aufrechterhalten werden. Allerdings darf Gold nun nicht mehr allzu viel fallen.

Die letzten CoT-Daten waren aufgrund einer feiertagsbedingten Verschiebung jene per 16.11.2021, welche hier verwendet werden. In dieser Handelswoche wurden die Daten von der CFTC erneut nicht aktualisiert, die nächste Aktualisierung erfolgt am 29.11.2021.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Gold eine Zunahme der Short-Position der Commercials von 4 % auf 287.539 Kontrakte. Das Open Interest legte parallel um 7 % auf 612.612 Kontrakte zu.

Insgesamt hat der Goldpreis in dieser turbulenten Handelswoche einmal mehr gezeigt, dass er in stürmischer See großen Tiefgang hat und damit nicht zu schnell ,,charttechnisch‘‘ kentert.

 

 

Silber schwach, aber charttechnisch noch nicht angebrannt

 

Silber gab in dieser Handelswoche mit dem Faktor 2,03 erneut in etwa dem relativen Verhältnis zu Gold nach, den es historisch in Abwärtsphasen zeigt. Der Wochenverlust betrug damit 5,9 % und der Wochenschluss 23,17 Dollar.

Auch bei Silber kann die bisher vertretene Interpretation der Bodenbildung aufrechterhalten werden. Jedoch ist auch bei Silber mit einem Wochentief von 22,92 Dollar praktisch kein Spielraum mehr für neue Abwärtsimpulse. Sollte der Silberpreis seine Unterstützung vom 20.08.2021 bei 22,88 Dollar unterschreiten, droht ein schneller Test des darunterliegenden Unterstützungsniveaus bei 22,55 Dollar.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Silber einen starken Anstieg der Short-Position der Commercials um 23 % auf 66.148 Kontrakte. Das Open Interest legte gleichzeitig um 6 % auf 152.404 Kontrakte zu.

Insgesamt ist die Mustersignifikanz bei Silber immer noch relativ hoch. Dies lässt für die kommenden Handelstage aus charttechnischer Perspektive eine Gegenbewegung nach oben erwarten, die allerdings von einem Goldpreisanstieg begleitet sein sollte.

 

 

Platin schwach

 

Platin kam in dieser Woche neben den allgemeinen Marktturbulenzen auch fundamental unter verstärkten Druck und gab im Wochenvergleich 8 % auf 950,89 Dollar nach.

Neben den auf Gold und Silber lastenden Faktoren kam bei Platin (und Palladium) zusätzlich die Sorge über einen erneuten Lockdown und eine weitere Verschärfung der bereits vorhandenen Lieferkettenstörungen in der Automobilindustrie hinzu. Einige Marktbeobachter erwarten in diesem Jahr statt eines Angebotsdefizites deshalb einen deutlichen Angebotsüberschuss.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Platin ebenfalls einen signifikanten Anstieg der Short-Position der Commercials um 16 % auf 28.225 Kontrakte, während sich das Open Interest parallel um 8 % auf 62.284 Kontrakte ausweitete.

Insgesamt zeigt der Platinpreis aktuell keine erkennbare Symmetrie mehr. Nachdem Platin an der Widerstandszone bei 1.100 Dollar abgeprallt war (s. Chart) ging es schnell im Rückwärtsgang zurück in den Bereich der letzten statischen Unterstützung auf Wochencandle-Schlusskurs-Basis oberhalb von 942 Dollar.

Sollte diese Marke auf Wochenbasis nicht halten, ist mit einem Test der letzten statischen Unterstützung auf Wochencandle-Tiefstkurs-Basis zu rechnen, welche vom 20.09.2021 stammt und die bei 904,45 Dollar liegt. Darunter ist dann viel charttechnische Luft, die erst bei rund 844 Dollar wieder Bremswirkung zeigen könnte.

 

 

Palladium ist deutlicher Wochenverlierer

 

Palladium litt mit Abstand in dieser Woche am stärksten unter den Marktturbulenzen, was vor allem an seiner hohen Verbrauchsquote in der Autoindustrie liegen dürfte. Der Wochenverlust beträgt 15,4 % bei einem Schlusskurs von 1.743,16 Dollar.

Im Zuge dessen ist das weiße Edelmetall auch unter die Unterstützungszone bei 1.746 Dollar gefallen, nachdem es vorher an seiner Widerstandszone bei 2.200 Dollar zweimal gescheitert war. Nun liegt die nächste Auffanglinie im Bereich von 1.640 Dollar.

Solange Palladium aber oberhalb des Ausverkaufstiefs vom März 2020 bei 1.494,05 Dollar bleibt, kann die Vermutung eines wenn auch sehr volatilen Doppelbodens aufrechterhalten werden. Gleichwohl mahnen die sehr hohen Umsätze zu großer Vorsicht bei der Musterinterpretation.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Palladium einen deutlichen Rückgang der Long-Position der Commercials um 34 % auf 1.976 Kontrakte. Das Open Interest blieb mit 11.840 Kontrakten dabei praktisch unverändert.

Insgesamt haben sich also auch für Palladium die Anzeichen für eine kurzfristige Bodenbildung deutlich verschlechtert. Die hohen Umsätze mahnen zu großer Vorsicht, den dichten Prognosenebel zu unterschätzen.

 

 

27.11.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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