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Der DAX sendet Mustersignale

DAX: Wird das eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation?

NTG24 - Der DAX sendet Mustersignale

 

Seit einiger Zeit entwickelt sich der DAX seit Mitte Juli 2020 überwiegend seitwärts. Dies zeigt Chart 1 auf Tagesbasis.

Allerdings entwickelt sich der DAX auf Monatsschlusskurs-Basis auch seitwärts, und zwar seit April 2015! Dies zeigt Chart 2.

Zunächst aber zur kurzfristigen Situation. Chart 1 zeigt, dass sich an das Zwischenhoch vom 21.07.2020 ein höheres Intraday-Hoch am 03.09.2020 anschloss, welches in einem Intraday-Reversal dann sogar tiefer schloss als der Schlusskurs vom 21.07.2020. Der Folgetag (04.09.2020) bildete den zweiten Verbindungspunkt einer kurzfristigen Aufwärtstrend-Linie (rote ansteigende Linie links), welche mit sehr hohen Umsätzen (gelbes Rechteck unten) strukturbildend am 21.09.2020 nach unten durchbrochen und seither auch nicht mehr überwunden wurde.

Seither hat der DAX einen neuen Anlauf unternommen und ein niedrigeres Zwischenhoch gebildet, welches durch die rechte umgedrehte Untertasse repräsentiert wird.

Gleichzeitig hat dieses rechte Zwischenhoch auch nicht mehr das linke Zwischenhoch vom 21.07.2020 erreicht, weshalb dies auch als ,,hängende‘‘ Schulter einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation interpretiert werden kann, SOLANGE der DAX nicht über das Zwischenhoch vom 21.07.2020 bei 13.313.90 Punkten steigt!

Eine weitere Umkehrformation in Form eines Doppeltops könnte alternativ eine Trendumkehr nach unten anzeigen. Dafür dürfte das zweite Hoch, abgesehen von immer möglichen Fehlsignalen, nicht über dem bisherigen Jahreshoch vom 03.09.2020 bei 13.460,46 Punkten liegen. Die gesamte Hypothese einer nahenden Trendumkehr wird also spätestens mit Überschreiten dieser Marke obsolet.

Aber so weit ist der DAX noch nicht. Im Gegenteil, er kämpft damit, seine zweite kurzfristige Aufwärtstrendlinie (rechte rote Linie) nicht zu unterschreiten.

 

 

Darunter befindet sich als erste Interpretationsschwelle die Nackenlinie der obigen S-K-S-Formation, welche dem Tiefstkurs vom 30.07.2020 bei 12.253.92 Punkten entspricht.

Mit Unterschreiten dieser Marke wäre die S-K-S-Hypothese vorläufig bestätigt. Daran würde sich in diesem Fall ein schneller Test der zweiten Unterstützung bei 11.597,82 Punkten, dem Tagestief vom 15.06.2020, anschließen.

Die langfristigen Implikationen lassen sich auf Chart 2 abschätzen. Dieser zeigt zunächst, dass das DAX in seiner Aufwärtsbewegung zum Jahresende 2019 auf Monatsschlusskurs-Basis (13.263,93 Punkte) sein vorheriges Hoch vom November 2017 bei 13.342,44 Punkten nicht mehr erreichte!

Damit handelt es sich bei der Aufwärtsbewegung des Jahres 2019 insgesamt um einen Fehlausbruch mit anschließendem ,,Corona‘‘ – Absturz. Die gesamte Aufwärtsbewegung seither ging mit niedrigeren Umsätzen und niedrigeren Zwischenhochs (s.o.) einher.

 

 

Es riecht damit nach einer Interpretation dieser Aufwärtsbewegung als ,,Erholung im Abwärtstrend‘‘.

Diese Interpretation kann aber durch mehrere Impulse falsifiziert werden. Neben dem schon erwähnten überwinden des Jahreshochs vom 21.09.2020 wäre dies ein neuer makroökonomischer Impuls, welcher einen beginnenden neuen Abrutscher des DAX in Richtung 10.000 Punkte verhindert.

Dies ist insbesondere nach den US-Präsidentschaftswahlen am 03.11.2020 zu beobachten. Denn dieser Wahlkampf bestimmt derzeit wesentlich den Einigungswillen zu neuen Fiskalstimuli, den Prozess der Neubesetzung oberster US-Richter und die sozialen Spannungen in den USA.

 

Fazit

 

Der DAX befindet sich mustertechnisch an einem Scheideweg. Es ist sowohl ein Abwärtsimpuls möglich, der durch Unterschreiten mehrerer Unterstützungen eine Eigendynamik entwickeln könnte. Gleichzeitig ist eine weitere Bärenfalle möglich.

Die indirekte Verkopplung mit den US-Präsidentschaftswahlen, aber auch der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie, lässt nach beiden Richtungen viel Spielraum. Über die Wahrscheinlichkeiten der jeweiligen Szenarien nachzudenken bleibt gleichwohl geboten. Denn man kann beide Szenarien aus Anlegersicht nutzen. Und nicht überrascht zu werden ist bereits ein Vorteil an den Kapitalmärkten. Dabei können die oben genannten charttechnischen Impulsschwellen helfen.

 

20.10.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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