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BÖRSE TO GO - mit Wirecard, Voestalpine und AMS - Osram

Konjunkturumfeld besser als erwartet

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Wirecard, Voestalpine und AMS - Osram

 

Guten Morgen,

zur Wochenmitte dürften die Märkte wohl eher etwas auf der Stelle treten. Nicht, dass es wieder schlechte Meldungen gibt, im Gegenteil. Aber die jüngsten Kursgewinne müssen auch verdaut werden. Und es gilt natürlich weiterhin, dass jede Aufwärtsbewegung auch ihre Atempausen braucht, um nicht heiß zu laufen.

Auf der Konjunktur-Seite stechen heute die Zahlen zum Auftragseingang der deutschen Industrie hervor. Diese konnten sich besser als erwartet entwickeln. So legte der Auftragseingang im September um 1,3 % gegenüber dem Vormonat zu. Erwartet worden war nur ein Anstieg um magere 0,1 %. Rechnet man Großaufträge heraus, hätte die Zunahme sogar 1,5 % betragen. Für uns ein erneuter Hinweis, dass in den vergangenen Monaten die Stimmung am Markt schlechter war, als es die Konjunkturindikatoren tatsächlich hergaben. Ein weiterhin exzellentes Umfeld für die skizzierte Jahresendrallye. In diesem Zusammenhang:

Einige Analysten wagen sich auch schon mit der Prognose nach vorne, dass das deutsche BIP im dritten Quartal nicht negativ gewesen sein könnte. Damit würde Deutschland selbst an einer sogenannten technischen Rezession vorbeischrammen. Das ist zwar aus unserer Sichtweise her nicht entscheidend für die kurz- bis mittelfristige Börsentendenz, liefert aber einen weiteren Baustein für das positive Umfeld.

 

Wirecard

Bildnachweis: © Wirecard AG

 

Wie gehabt dominieren auch heute wieder die Zahlenwerke von Unternehmen zum abgeschlossenen dritten Quartal. Dabei gibt es relativ breitgestreute Einschätzungen, in der Tendenz bzw. im jeweiligen Ausblick überwiegen allerdings die positiven Vorzeichen.

 

WIRECARD: „Nur“ im Rahmen der Erwartungen

 

Unter einigen Gewinnmitnahmen leidet heute die Aktie des Zahlungsdienstleisters WIRECARD. Dieser hatte seine Ergebnisse für das dritte Quartal präsentiert und dabei erwartungsgemäß gut abgeschnitten. So konnte das Unternehmen seinen Umsatz um fast die man 30 % auf gut 731,5 Millionen Euro steigern. Auf operativer Ebene verdiente die Firma auf Basis des bereinigten EBITDA 42,8 % mehr auf 211,1 Millionen Euro. Damit lag man in beiden Werten leicht über den Markterwartungen.

Das dürfte sicherlich auch ein Grund sein, warum heute die Aktie etwas im Minus liegt. Denn schon im Vorfeld war eigentlich eingepreist worden, dass Wirecard erneut ein starkes Quartalsergebnis präsentieren kann. Es hätte wohl schon eine gehörige positive Überraschung dazugehört, um hier erst einmal weiter nach oben zu kommen. Zumal ja immer noch das Thema Bilanzvorwürfe im Raum steht, das vor kurzem wieder von der Financial Times aufgeworfen wurde. Die Prüfungen dauern an, allerdings soll das Ergebnis erst gegen Ende des ersten Quartals 2020 vorliegen. Viel Zeit also noch für Spekulationen und gewisse Unsicherheiten, was wohl kurzfristig den Deckel auf der Aktie erhalten dürfte.

 

VOESTALPINE mit Gewinneinbruch

 

Ein Blick nach Österreich. Dort hat der Stahlhersteller VOESTALPINE seinen Halbjahresbericht präsentiert. Dabei musste das Unternehmen, das sich insbesondere auf Spezialstahl konzentriert, einen Gewinneinbruch um 64 % gegenüber dem Vorjahr bekannt geben. Das Nachsteuerergebnis betrug nur noch 115,2 Millionen Euro nach fast 320 Million Euro im Vorjahr. Interessant dabei: Im Gegenzug sank der Umsatz nur um 2 % auf 6,54 Milliarden Euro. Was letztlich nichts anderes heißt, als dass die Margen durch die schwierige Nachfragesituation aus der Automobilindustrie (steht für rund ein Drittel des Geschäftes) weiter unter Druck gerieten. Höhere Rohstoffpreise taten ihr übriges.

Die spannende Frage aus technischer Sicht wird jetzt sein, ob die neuen Zahlen dafür sorgen, dass der jüngste Ausbruch über die Widerstandszone bei rund 23,60 Euro wieder einkassiert wird oder ob sich die Erholung trotz der schwachen Zahlen bestätigt.

 

AMS: Die Uhr tickt

 

Und noch ein Österreich-Thema: Bislang hat der österreichische Sensor-Spezialist AMS noch kein offizielles neues Übernahmeangebot für den deutschen Lichtspezialisten OSRAM vorgelegt. Allerdings soll das nicht am Unternehmen selbst liegen, sondern an der Finanzaufsicht BaFin, die allerdings, so die Spekulation, heute noch die entsprechenden Angebotsunterlagen freigeben könnte.

Damit würde letztlich die nächste Spekulationsrunde bei AMS eröffnet. Die Aktie selbst kann heute mit fast 2 % im Plus eröffnen und bestätigt damit nebenbei auch den seit Jahresanfang bestehenden Aufwärtstrend. Wer hier bereits investiert ist, sollte es entsprechend noch bleiben.

 

Kursverlauf AMS

 

06.11.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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