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BÖRSE TO GO - mit GEA, MTU Aero Engines und Amazon

Wird das Konsumklima zum Problem?

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit GEA, MTU Aero Engines und Amazon

 

Guten Morgen,

so richtig vom Fleck kommen die Märkte wohl auch am letzten Handelstag der Woche nicht. Während sich an der Wall Street gestern Abend die positiven und negativen Überraschungen die Waage hielten, bremst heute beispielsweise in Deutschland wo der GfK-Konsumklima-Index die Anleger aus. Denn dieser zeigt für den Monat November einen weiteren Rückgang auf 9,6 Punkte und damit den tiefsten Wert seit drei Jahren. 

Sprich: Die Verbraucher werden angesichts zunehmender Entlassungswellen, insbesondere in der Automobilindustrie und Finanzbranche, immer zurückhaltender. Brexit und Handelskrieg tun ihr übriges. Aber natürlich weiß jeder Ökonom und Anleger, dass ohne die privaten Verbraucher ein Umschwung der aktuellen Konjunkturschwäche nicht möglich wird. Allerdings bleibt hier die Frage im Raum stehen, ob dies jetzt eher nachlaufende Indikatoren sind, welche die schon bekannte Schwäche nachzeichnen oder ob sich daraus eine erneute Stimmungseintrübung ergibt. Wir tippen auf Ersteres. Da es bei allen geopolitischen Fragen derzeit nicht vorwärts geht, kann sich der Markt voll auf die laufende Berichtssaison fokussieren. Dabei gibt es weiterhin ein recht gemischtes  Bild.

 

GEA: Bald neue Hochs?

 

Gleich heute Morgen gab es eine schöne Überraschung durch den Anlagenbauer GEA. Dieser hatte trotz des konjunkturell schwierigen Umfeldes im dritten Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn stärker steigern können als erwartet. Hinzu kam, dass auch der Auftragseingang robust blieb, was natürlich für die weitere Wachstumsperspektive wichtig ist.

Unter dem Strich konnte der Umsatz um 4 % auf 1,235 Milliarden Euro gesteigert werden. Hier hatten die Analysten nur mit einem Ergebnis von 1,21 Milliarden Euro gerechnet und beim operativen Gewinn (EBITDA) gab es ebenfalls ein leichtes Plus um 1,4 % auf 143 Millionen Euro. Netto verdiente GEA 49,8 Millionen Euro, einen Tick weniger als im Vorjahreszeitraum. Doch das dürfte den Markt kaum stören. Zumal GEA gleich noch den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben hat. So rechnet man nun mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Bislang hatte man mit einem moderaten Rückgang gegenüber den Vorjahreswerten gerechnet. Die Prognose für das EBITDA bleibt dagegen konstant. Hier werden zwischen 450 und 490 Millionen Euro erwartet.

Für die Aktie wird es jetzt entsprechend spannend. Der Wert hatte ja schon in den vergangenen Monaten eine sehr gute Figur gemacht und liegt erneut in der Nähe seines 12-Monats-Hochs bei 27,17 Euro. Der Langfristchart zeigt allerdings, dass hier noch viel Luft nach oben wäre. Sollte GEA mit den neuen Zahlen und Einschätzungen über das 12-Monats-Hoch springen können, wäre der Weg in den Bereich von 33 Euro frei. Wir würden hier entsprechend zum Kauf raten.

 

Kursverlauf Gea

 

MTU: Nicht gut genug

 

Weniger Glück hat der Triebwerksbauer MTU AERO ENGINES. Und das, obwohl das Unternehmen im vorgelegten dritten Quartalsbericht einen deutlich höheren operativen Gewinn verbuchen konnte und seine Jahresprognose bestätigt. Dennoch: Die Analysten und Anleger finden im ersten Bericht, den MTU als DAX-Unternehmen vorlegt, doch noch das eine oder andere Haar.

So ging der Umsatz im Berichtszeitraum um 1 % auf 1,16 Milliarden Euro zurück. Hier lag der Marktkonsens deutlich drüber und ging von einem Plus von 4 % aus. Beim bereinigten EBIT konnte MTU mit 192,5 Millionen Euro und einer Steigerung um 10 % die Prognosen leicht toppen. Beim Ergebnis je Aktie blieb MTU allerdings wieder unter den Erwartungen. Da half am Ende auch nicht, dass man die Prognose bestätigte, die von einem Umsatzwachstum auf 4,7 Milliarden Euro und einer EBIT-Marge von rund 16 % ausgeht.

Die Folge: Die Aktie notiert heute sichtbar im Minus und setzt damit ihren Korrekturtrend weiter fort. Angesichts der generellen fundamentalen Stärke dürfte zwar das Abwärtspotenzial relativ überschaubar bleiben. Einen Einstiegspunkt bietet der Wert derzeit allerdings nicht.

 

AMAZON kann nicht liefern

 

Für eine handfeste Enttäuschung nach Börsenschluss hat der E-Commerce-Gigant AMAZON gesorgt. Zwar konnte das Unternehmen weiterhin umsatzseitig kräftige Zuwächse melden. Diese betrugen 24 % auf 70 Milliarden Dollar. Das war mehr als erwartet. Allerdings blieb man dann beim Gewinn deutlich unter den Prognosen. So verdiente AMAZON netto 2,1 Milliarden Dollar, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 28 %.

Der Grund: Obwohl der Onlinehandel und auch die konzerneigenen Cloud-Dienste florieren, verbucht das Unternehmen steigende Kosten, insbesondere zur Vorbereitung des vierten Quartals mit dem Weihnachtsgeschäft und den Shopping-Höhepunkten „Black Friday“ und Cyber Monday“ um Thanksgiving herum. Das Problem dabei: In früheren Jahren störte sich der Markt an diesen höheren Kosten nicht. Doch hatte sich AMAZON zunehmend zu einer verlässlichen Gewinnmaschine entwickelt. Allerdings musste der Konzern inzwischen schon das zweite Quartal in Folge wegen wieder höherer Kosten die Gewinnerwartungen enttäuschen.

Die Folgen dieser Enttäuschung waren erwartbar: Nach Börsenschluss ging die Aktie bis zu 9 % in die Knie und dürfte dies wohl heute im regulären Handel nochmals nachvollziehen. Damit gerät unser bisheriges Plus im Zürcher Trend deutlich unter Druck. Wir raten an dieser Stelle zwar noch zum Halten, würden den Stopp-Loss für die entsprechende Position allerdings auf 1.590 Dollar hochsetzen.

 

Kursverlauf Amazon

 

25.10.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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