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Altria und Philip Morris: Eine Fusion mit Potenzial?

Warum die Tabakriesen wieder zusammengehen wollen

 

Keine Frage: dieser Zusammenschluss hätte es in sich und wäre gut und gerne die Story des Sommers 2019! Am Dienstag dieser Woche bestätigten die beiden Tabakkonzerne PHILIP MORRIS und ALTRIA das beide Unternehmen Gespräche über eine mögliche Fusion aufgenommen haben. Tatsächlich wäre ein solcher Schritt aus historischer Sicht eine Art „Zurück zu den Wurzeln“, denn bis 2008 gehörten beide Unternehmen zusammen. Damals wurde PHILIP MORRIS abgespalten mit dem Ziel sich auf die internationalen Märkte zu konzentrieren, während ALTRIA sich auf den US-Markt fokussieren sollte.

Erste Erkenntnisse deuten darauf, dass es sich bei diesem Schritt um eine Fusion via Aktientausch handelt. Die Dimensionen um die es dabei geht sind riesig. So betrug die Börsenkapitalisierung von PHILIP MORRIS zuletzt ca. 126 Mrd. Dollar, während die von ALTRIA knapp 87 Mrd. Dollar erreichte.

 

Tabakmarkt mit Risiken

 

Zigarettenmarkt - NichtraucherDer Grund warum die Idee eines erneuten Zusammenschlusses überhaupt aktuell geworden ist, ist in den disruptiven Entwicklungen des Tabakmarkt zu suchen. Einerseits verläuft das Geschäft in den Emerging Markets weiterhin stabil, doch andererseits kämpfen die  Tabakhersteller in den Industrienationen gegen immer zunehmenderen Gegenwind. Die Grafik (Quelle Statista) verdeutlicht dabei wie es z.B. in Europa aussieht. Auffällig ist hier insbesondere wie gerade in Nordeuropa immer weniger zur Zigarette gegriffen wird.

Ein Zusammenschluss der beiden Marken hat natürlich auch andere Folgen als schlichte Konzentration. Die Zigarettenindustrie ist vor dem Rückzug der klassischen Zigarette versucht mit neuen Produkten auch neue Zielgruppen zu erreichen. Die sog. E-Zigarette ist ein solches "Life-Style" Produkt welches Rauchen wieder schick machen soll. Zu diesem Zweck hatte sich ALTRIA mit 35 % auch bereits am E-Zigaretten-Hersteller JUUL LABS beteiligt. Mit einen Zusammenschluss von ALTRIA und PHILIPP MORRIS würde letztere davon ordentlich profitieren können. Schade nur, das auch E-Zigaretten nicht ohne Risiken sind und auch hier erste Todesfälle, die den E-Zigaretten zugeordnet wurden, bekannt sind. Gerade in den USA laufen entsprechende Untersuchungen über Nebenwirkungen und Marketingpraktiken gerade an.

 

Gewinnturbo Cannabis?

 

Ein weiteres nicht minder spektakuläres Feld, welche beide Konzerne im Rahmen einer Zusammenkunft effektiver bearbeiten könnten wäre der Cannabis-Markt. Hier wird nicht nur seitens der Börse Potenzial erkannt, auch die Tabakindustrie ist bemüht von der absehbaren weiteren Legalisierung von Cannabis-Produkten nach Möglichkeit zu profitieren. Denn ohne Frage wird dieser Markt auch in den kommenden Jahren ausserordentliche  Zuwachsraten vorweisen können.

Auf dem Parkett wird der ein Zusammenschluss der beiden Tabakriesen derzeit noch unterschiedlich beurteilt. Während die Aktie von PHILIP MORRIS in den Tagen nach der Bekanntgabe unter Druck steht, konnte die Aktie von ALTRIA sich behautpten und sogar den seit März bestehenden Abwärtstrend zeitweise nach oben hin durchbrechen. Üblicherweise spiegeln solche Kursreaktionen eben rasch die Einschätzung wieder, welcher der beiden Fusionspartner hier am Ende besser bzw. schlechter dasteht. Offensichtlich überwiegt die Meinung, das ALTRIA den besseren Schnitt machen wird.

 

Kursverlauf Philip Morris

Kursverlauf Altria

 

Unser Rat: Es wäre ratsam erst einmal die Details der Fusionspläne abzuwarten, ehe ein Kauf in Frage kommt. Auch sollte abgewartet werden ob es die ALTRIA -Aktie tatsächlich schafft, aus dem Abwärtstrend nach oben auszubrechen.

 

Infografik: Statista.com

 

27.08.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 


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