Aurelius zeigt sich weiterhin wenig interessiert an der Kommunikation mit Anlegern und schenkte jenen bei der Hauptversammlung offenbar wenig Beachtung

Die Hoffnung schwindet

 

Aurelius lud Anleger kürzlich zur virtuellen Hauptversammlung ein, bei der allerdings offenbar wenig Fragen beantwortet und zudem Erwartungen enttäuscht wurden. Wie „Der Aktionär“ berichtet, bezeichneten einige Teilnehmer des Ganzen den Konzern im Anschluss als einen „aalglatten Finanzhai“. Noch mehr als zuvor verfestigt sich der Eindruck, dass der Konzern an den eigenen Anlegern schlicht nicht interessiert ist.

 

Mit Transparenz ist es bei Aurelius (DE000A0JK2A8) nicht mehr weit her, seit das Unternehmen sich aus dem qualifizierten Freihandel verabschiedet hat und nun lediglich außerbörslich gehandelt wird. Auch weiterhin scheint man sich nicht dazu verpflichtet zu sehen, den Wünschen und Sorgen der Anteilseigner in irgendeiner Weise nachzukommen oder diese auch nur zu adressieren.

Sauer stieß den Aktionären unter anderem auf, dass 1,25 Millionen eigener Aktien, die eigentlich eingezogen werden sollten, kurz vor der Hauptversammlung mit einem deutlichen Abschlag an Aurelius Growth Investments unter Leitung des Sohnes von Aurelius-Gründer Julian Raffael Markus übertragen wurden. Im Vorfeld gab es dazu freilich keinerlei Information und Aurelius schafft hier einfach auf eigene Faust Fakten.

Das gilt auch für die Dividende, die nun einseitig noch einmal deutlich nach unten korrigiert wurde. Vor einigen Monaten wurden noch 0,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Schon das war nicht unbedingt üppig und die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger verlangte eigentlich das Dreifache. Darauf pfeift man bei Aurelius aber schlicht und hat die Dividende nun auf nur noch 0,05 Euro je Anteilsschein reduziert. Für die Anteilseigner ist das nicht weniger als ein Schlag in die Magengrube.

 

Aurelius macht, was Aurelius will

 

Was die Zukunft für Aurelius bringen mag, das lässt sich in Ermangelung an konkreten Zahlen aus der Ferne nicht mehr länger feststellen. Die Berichte über die Hauptversammlung zeigen aber klar, dass der Konzern nur noch auf sich selbst hört und die Anleger mehr oder weniger mitschleift, und das wahrscheinlich sogar eher unfreiwillig. Die Aktie ist vollständig zum Zockerpapier verkommen und eine kleine Erholung hat sich schon wieder in Luft aufgelöst. Auf Wochensicht notiert Aurelius am Freitagmorgen gut 15 Prozent tiefer.

22.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

• kurt deutsch - 24.09.2023 05:47:51 Uhr

  Investor relations unverfroren abweisend. Jeder Aktionaer sollte sich gut die Namen des Vorstands und Aufsichtsrates merken, um nie wieder eine Aktie eines Unternehmens zu erwerben, wo eine dieser Personen aktiv ist.

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