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BÖRSE TO GO - BMW, Fresenius Medical Care und der Dollar

Vorsichtiger Optimismus

NTG24 - BÖRSE TO GO - BMW, Fresenius Medical Care und der Dollar

 

Der DAX Future nimmt im asiatischen Handel wieder Fahrt auf. Die anfängliche Schwäche in der Frühbörse wurde schnell aufgefangen und die Eröffnung in Europa inzwischen wieder positiv gesehen. Vorbörslich zieht der DAX Future auf +0,54 % an. 

Die Umsatz- und Gewinnwarnung von BMW war keine Überraschung. Noch vor den offiziellen Quartalszahlen am heutigen Dienstag gab der Konzern gestern bekannt, dass man die Prognose für das laufende Geschäftsjahr stärker nach unten anpassen wird, als zuvor Mitte März angekündigt. Auslöser für die Warnung ist die Entwicklung im laufenden 2. Quartal.

Konkret wurde der Vorstand jedoch nicht, sondern nannte nur neue Spannen für die EBIT-Marge (Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen).

Die Autosparte soll operativ bestenfalls eine schwarze Null in 2020 schreiben. Eine EBIT-Marge von 0 % ist das aktuelle Mindestziel für BMW. Für die kleinere Motorradsparte wird noch mit einem geringeren operativen Gewinn gerechnet. 

Lanxess zeigt relative Stärke beim Umsatz. Die Umsatzerlöse im 1. Quartal sanken nur um 2,0 % auf 1,7 Mrd. Euro. Das EBIT (-25,7 %) und auch das Konzernergebnis (-23,8 %) gaben jedoch vor dem Hintergrund der Corona-Krise spürbar nach. Der Vorstand bezeichnet die Liquiditätslage des Konzerns als „gut“ und reduzierte die Prognose für das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) für das Gesamtjahr auf 800 bis 900 Mio. Euro. 

 

Weitere Quartalsberichte: Dialog Semiconductor, Fresenius, Hannover Rück, Norma Group, Qiagen, Schaeffler und Schmolz & Bickenbach

 

 

Mit hohen Erwartungen gingen die Aktionäre heute an die Zahlen von Fresenius Medical Care. Ein Krisengewinnler in den Augen vieler. FMC enttäuschte auch nicht. Die Erlöse konnten im 1. Quartal um 8,6 % auf 4,49 Mrd. Euro gesteigert werden. Der operative Gewinn stieg unterdurchschnittlich um 3,5 % auf 555 Mio. Euro, am Boden gehalten durch steigende Kosten. Beim Zinsergebnis konnte FMC dagegen punkten, was zu einem Gewinnwachstum um 6,9 % auf 351 Mio, Euro führte. 

Hart erwischte es Fraport. Schon im 1. Quartal brach der Umsatz um 17,8 % auf 661,1 Mio. Euro ein und das Konzern-Ergebnis vor Steuern wurde tiefrot mit -47,6 Mio. Euro nach einem EBT von +36,5 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Im Hinblick auf das zu erwartend schwierige 2. Quartal wurde die Dividende für 2019 kurzerhand gestrichen, um Liquidität im Unternehmen zu sichern. 

 

Schnelle Erholung in China

 

Mit Spannung beobachtet der Markt, wie sich der Einzelhandel in China entwickelt. Der Quartalsbericht von Hugo Boss gab hier einen weiteren anekdotenhaften Einblick, denn der Textilhersteller hat seit Ende März alle eigenen chinesischen Geschäfte wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Das Ergebnis: 

Die Umsätze im April lagen „lediglich“ 15 bis 20 % unter dem Vorjahresniveau. Eine Entwicklung, die neue Hoffnung für eine rasche Erholung der Umsätze im europäischen Einzelhandel gibt. Der Aktie von Hugo Boss (-4,22 % Xetra) half das nicht, da außer in China weltweit die Geschäfte fast alle geschlossen blieben. Das Wachstum im Online-Geschäft war zwar stark, konnte jedoch absolut betrachtet den Umsatzeinbruch nur abfedern, nicht ausgleichen.

 

Charttechnische Entscheidung am Devisenmarkt

 

Euro / Dollar muss heute im Blick behalten werden. Schon seit Beginn des Jahres nimmt die Volatilität im Euro / Dollar Handel signifikant zu. Im Kern ging es aus charttechnischer Sicht darum, ein großes Gap auf Wochenbasis aus dem Frühjahr 2017 zu schließen. Ein Unterfangen, das auch in der 2. Märzhälfte von Erfolg gekrönt wurde. Seitdem lautet das mittelfristige Ziel der Dollar-Bullen, den Euro unter 1,03 Dollar zu drücken. Ein wichtiger Schritt hin zu diesem Ziel wird in dieser Woche der Test der Widerstände zwischen 1,0825 und 1,0830 Dollar sein. Fällt der Euro darunter, ist der Weg frei, um die Tiefststände (1,0727 Dollar) vom April zu unterbieten. 

 

Einkaufsmanagerindizes im Blick

 

Noch vor Eröffnung des Parketthandels erwarten wir heute um 08:00 Uhr die Auftragseingänge für die deutsche Industrie für den Monat April. Im Jahresvergleich wird keine Veränderung erwartet, aber im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg um 5,3 %. 

Danach wird der europäische Handel zwischen 08:30 bis 10:00 Uhr von den Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und den kombinierten Einkaufsmanagerindizes, bestehend aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor, für Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden, Spanien und die Europäische Union dominiert. Es handelt sich um die finalen Zahlen für den Monat April. 

Die Einkaufsmanagerindizes sind klassische und verlässliche Frühindikatoren. Ein Indexstand von mehr als 50 Punkten signalisiert eine zukünftige Expansion des jeweiligen Sektors. Ein Indexstand von weniger als 50 Punkten kündigt dagegen eine Kontraktion an. Typischerweise bewegen sich die Einkaufsmanagerindizes in einer Spanne von 40 bis 60 Punkten. Zur Verdeutlichung: Selbst in der Rezession 2008/2009 sank der Einkaufsmanagerindex für den deutschen Dienstleistungssektor auf 41,3 Punkte. Aktuell steht dieser Index bei 15,9 Punkten.

Der wichtigste Termin für den US-Handel wird die Veröffentlichung der ADP Zahlen um 14:15 Uhr sein. ADP ist ein Privatunternehmen, das monatlich die Veränderungen von Arbeitsplätzen in den 19 wichtigsten Sektoren des verarbeitenden Gewerbes in den USA schätzt. 

 

06.05.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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