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BÖRSE TO GO - Baidu, K+S und Thyssenkrupp

Bafin-Bilanzsonderprüfung bei K+S - Aktien stürzen nachbörslich ab

NTG24 - BÖRSE TO GO - Baidu, K+S und Thyssenkrupp

 

Der Handel in Asien verläuft heute erneut sehr durchwachsen. Der chinesische Handel ist zurück aus den Feiertagen und die Anleger lassen den CSI 300 Index kurzfristig über das letzte Allzeithoch von 2007 steigen. Der größte Verlierer des Morgens ist die Börse Hongkong. Auch die Futures sind eindeutig negativ gestimmt und geben alle ab. Der DAX-Future liegt eine Viertelstunde vor Eröffnung der Vorbörse in Europa -0,15 % tiefer bei 13.920 Punkten. Der S&P 500 Future notiert -0,17 % tiefer bei 3.921 Punkten und der Nasdaq-Future gibt -0,45 % auf 13.638 Punkte ab. 

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Frankfurt folgte den amerikanischen Technologietiteln tiefer. Alle deutschen Benchmarks verzeichneten am Mittwoch deutliche Verluste. Am schwächsten schnitt der TecDAX ab, der um -1,30 % auf 3.543,89 Punkte fiel. Angeführt wurde die Liste der Verlierer von den Aixtron-Aktien, die um -4,52 % auf 16,48 Euro fielen, und den Varta-Aktien, die nach Ankündigung der Dividende für 2020 um -7,15 % auf 154,50 Euro abrutschten. Auch der MDAX gab stark ab und fiel um -1,23 % auf 32.637,16 Punkte. 

Der DAX konnte sich mit einem Minus von -1,10 % auf 13.909,27 Punkte noch relativ gut halten. Hier wurden E.ON Aktien wieder zurückgekauft, die 1,17 % auf 8,79 Euro zulegen konnten. Auch Daimler konnte sich vor den Zahlen wieder positiv ins Gespräch einbringen und verbuchte ein kleines Plus von 0,66 % auf 65,44 Euro für sich.

Die Wall Street verzeichnete gestern einige Gewinnmitnahmen bei den Technologieunternehmen. Vor allem die großen Schwergewichte verzeichneten etwas stärkeren Druck. Kleine Wachstumswerte erlebten erhöhte Volatilität. Am Ende verzeichnete der Nasdaq Composite Index ein Minus von -0,58 % auf 13.965,50 Punkten. Noch stärkere Verluste erlitt erneut der Russell 2000 Index, der um -0,74 % auf 2.256,11 Punkte sank. Analog zum Dienstag konnte auch gestern der Dow Jones Industrial Average Index wieder Stärke zeigen und stieg gegen den Markttrend um 0,29 % auf 31.613,02 Punkte. 

 

Baidus Zahlen übertreffen die Erwartungen

 

Im Jahresvergleich erreichte die chinesische Baidu nahezu exakt das Vorjahresniveau beim Umsatz. Mit 107 Mrd. Yuan schaffte es das Unternehmen gerade so die Lücke aus dem 1. Halbjahr zu schließen. Das Wachstum im letzten Quartal betrug 5 % auf 30,3 Mrd. Yuan. Der operative Gewinn stieg im 4. Quartal um 7 % auf knapp 5 Mrd. Yuan, aber nach Steuern und dem Finanzergebnis ergab sich ein Rückgang um -18 % auf 5,17 Mrd. Yuan. Der Technologieriese konnte mit den Zahlen die niedrigen Erwartungen der Börse an das 4. Quartal übertreffen. Vor Bekanntgabe der Zahlen schlossen die Aktien gestern Abend in New York -5,37 % niedriger bei 308,68 US-Dollar. Nachbörslich wurde zurückgekauft und am Ende schloss die Aktie bei 317,49 US-Dollar (+2,85 %). 

 

K+S: BaFin überprüft Bilanz

 

Der Wirecard-Skandal beginnt erste Konsequenzen für den Rest der deutschen Unternehmen zu haben. Der Düngemittelhersteller K+S aus Kassel teilte gestern Abend mit, dass die Bundesanstalt für Finanzaufsicht die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) angewiesen hat, die Bilanz für das Geschäftsjahr 2019 des Unternehmens zu prüfen. Der Verdacht sei, dass der Vorstand Vermögenswerte zu hoch bilanziert habe. Dabei gehe es konkret um die Bewertung des Anlagevermögens. K+S hatte im November die Börse mit einer außerordentlichen Abschreibung in Höhe von 2 Mrd. Euro geschockt. Als Begründung hatte der Vorstand angegeben, dass man die langfristige Kalipreisentwicklung neu berechnet und gleichzeitig höhere Annahmen zum Kapitalkostensatz angesetzt habe. 

 

K+S AG

 

Die BaFin geht davon aus, dass die Abschreibung verspätet vorgenommen wurde. Es könnte damit eine Täuschung der Aktionäre vorliegen, denen in der Bilanz 2019 zu hohe Vermögenswerte dargestellt wurden. Eine solche Sonderprüfung ist ausgesprochen selten, spielt sich aber genau in dem Bereich ab, der zuvor bei Wirecard versagt hatte. Die Aktien von K+S hatten auf Xetra bereits -2,19 % im Minus bei 9,796 Euro geschlossen. Nach Bekanntgabe der Bilanzprüfung rutschten die Notierungen im nachbörslichen Frankfurter Handel um -9,21 % auf 9,07 Euro ab.

 

Thyssenkrupp: Gespräche mit Liberty Steel gescheitert

 

Der Essener Schwerindustriekonzern Thyssenkrupp veröffentlichte am Mittwochabend den Hinweis, dass man die Gespräche mit Liberty Steel über den Verkauf der eigenen Stahlsparte abgebrochen hat. Der Grund des Scheiterns lag laut dem Finanzvorstand Keysberg an starken Differenzen bezüglich des Kaufpreises. Die Engländer waren nicht bereit einen angemessenen Preis für die Stahlsparte zu bezahlen. Liberty Steel forderte von Thyssenkrupp, dass die Essener dafür bezahlen, die Sparte abgeben zu dürfen. 

Damit ist Thyssenkrupp auf sich alleine gestellt. Liberty Steel war der letzte Interessent für die Stahlsparte. Eine Fusion mit einem Konkurrenten war mehrfach von den Regulierungsbehörden abgelehnt worden. Auch eine Staatsbeteiligung kam nicht zustande, nachdem Berlin überzogene Forderungen gestellt hatte. Die Stahlsparte wird zwar wahrscheinlich in 2021 einen Gewinn machen aufgrund der starken Autokonjunktur, aber das ändert nichts daran, dass der Konzern eine Lösung für das stark zyklische Stahlgeschäft finden muss, um die Profitabilität langfristig zu erhöhen. Die Aktien von Thyssenkrupp schlossen nachbörslich in Frankfurt -3,33 % tiefer bei 11,335 Euro. 

 

Tagestermine

 

In Europa steht um 13:30 Uhr die Veröffentlichung des Protokolls der letzten EZB-Sitzung im Mittelpunkt. Die Börse wird sehr genau analysieren, ob sich eine Änderung der Positionierung der Notenbank aus dem Protokoll herauslesen lässt. 

Am Nachmittag bekommen wir um 17:00 Uhr die Rohöllagerbestände der vergangenen Woche in den USA. Nach einer starken Reduktion in der Vorwoche um -6,64 Mio. Barrel wird für heute offiziell mit einem Rückgang um -2,43 Mio. Barrel gerechnet. Angesichts der Wetterumstände in Texas kann sich das jedoch noch kurzfristig geändert haben. 

 

18.02.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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