BÖRSE TO GO - EU-Gipfel, Continental und Sixt Leasing

DAX über 13.000 Punkten

 

Die Futures legten leicht zu, nachdem heute früh der EU-Gipfel zu einer finalen Entscheidung kam. Der wichtigste Baustein, die Zuschüsse an Mitgliedsländer in Höhe von 390 Mrd. Euro, war bereits gestern beschlossen worden. Die Höhe der Zuschüsse waren deutlich unter dem ersten Vorschlag von Deutschland und Frankreich geblieben, die für einen Umfang von 500 Mrd. Euro plädiert hatten. Insgesamt umfasst das gesamte Konjunktur- und Investitionsprogramm ein Volumen von 750 Mrd. Euro. Der DAX-Future liegt vorbörslich mehr als 0,5 % im Plus und notiert über 13.130 Punkten. Damit steht einer positiven Eröffnung in Frankfurt nichts mehr im Wege. 

Das sah gestern früh noch ganz anders aus. Nach einem holprigen Start in die Woche konnte sich der DAX am Montag aber vor dem Mittag wieder fangen. Am Nachmittag legte der deutsche Aktienmarkt dann noch im Einklang mit der Wall Street eine kleine Rallye hin. Der TecDAX war erneut der stärkste Index mit einem Plus von 1,73 % auf 3.152,30 Punkte. Der DAX schloss mit einem Gewinn von 0,99 % bei 13.046,92 Punkte und damit über der psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Punkten. 

 

 

Die Bilanz an der Wall Street war dagegen sehr durchwachsen. Der Russell 2000 Index, der in der vergangenen Woche viel Zuspruch von Seiten der Anleger bekam, sank am Montag leicht um -0,25 % auf 1.469,68 Punkte. Der Star des Tages war eindeutig der Nasdaq Composite Index, der um 2,51 % stieg und bei 10.767,09 Punkten schloss. 

Uneinheitlich entwickelt sich heute früh auch der chinesische Handel. Alle Benchmarks pendeln um den Schlussstand des Vortages herum. Einzig und allein der Hang Seng Index setzt sich ab und kann zeitweise mehr als 2% zulegen auf über 25.570 Punkte. 

 

Continental mit Umsatzeinbruch

 

Continental lieferte nachbörslich die vorläufigen Zahlen zum 2. Quartal ab. Der Umsatzeinbruch war ohne Wenn und Aber verheerend. Auf Konzernebene erwirtschafte man einen Umsatz von nur 6,62 Mrd. Euro. Im Vorjahresquartal lag das Umsatzniveau bei 11,26 Mrd. Euro (bereinigt: 11,08 Mrd. Euro). Ein EBIT oder Netto-Ergebnis nannte das Unternehmen nicht, sondern verwies auf eine bereinigte EBIT-Marge von -9,6 %, was auf ein negatives EBIT von mehr als -635 Mio. Euro hinweist. Der Liquiditätsabfluss war sehr hoch. Continental gibt den freien Cashflow vor Akquisitionen und Carve-Out-Effekten mit -1,78 Mrd. Euro an. 

Der Bericht ist so schlecht, dass das Unternehmen hervorheben musste, dass genügend Liquiditätsreserven vorhanden sind. Die flüssigen Mittel lagen zu Ende Juni bei 2,46 Mrd. Euro und eine Kreditlinie über 7,69 Mrd. Euro würde voll zur Verfügung stehen. Einen Ausblick für 2020 veröffentlichte der Vorstand erneut nicht. Der komplette Bericht wird am 05. August veröffentlicht. Im vorbörslichen Handel (L&S) notiert die Continental-Aktie bei 88,73 Euro (+0,52 %).

 

Sixt Leasing kassiert Jahresprognose

 

Die Prognose vom März musste man zurückziehen. Die Sixt Leasing musste nach der Überprüfung der Restwerte ihrer Leasingflotte eine weitere Risikovorsorge in Höhe eines „mittleren einstelligen Millioneneurobetrages“ vornehmen. Der Vorsteuergewinn wird daher voraussichtlich bei 2,9 Mio. Euro im 1. Halbjahr liegen. Im Vorjahr hatte die Gesellschaft noch 14,1 Mio. Euro vor Steuern erwirtschaftet. Hinzu kommen weitere einmalige Sonderbelastungen im Zusammenhang mit der Übernahme durch die Hyundai Capital Bank Europe GmbH. Der Halbjahresbericht wird am 12. August veröffentlicht. 

 

Schweizer Außenhandelsdaten

 

An einem Tag mit sehr wenigen Wirtschaftsdaten liefert die Schweiz gleich um 08:00 Uhr die wichtigsten Daten im europäischen Raum. Die Handelsbilanz für Juni wird veröffentlicht. Eine Prognose liegt nicht vor, aber ein Überschuss im Bereich von 2,5 bis 4,0 Mrd. Franken würde dem monatlichen Durchschnitt der letzten Jahre entsprechen. 

 

21.07.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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