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BÖRSE TO GO - Commerzbank, Siemens Energy und Palantir

Freundlicher Wochenauftakt

NTG24 - BÖRSE TO GO - Commerzbank, Siemens Energy und Palantir

 

Die Futures starten freundlich in die neue Woche. Der DAX-Future und die amerikanischen Pendants notieren allesamt kurz vor Beginn der europäischen Vorbörse im Plus. Der DAX-Future wird 0,57 % höher gehandelt bei 12.624 Punkten. Der Dow Jones Future führt die Riege der amerikanischen Futures an und liegt 0,62 % höher bei 27.211 Punkten. S&P 500 und Nasdaq Future liegen beide 0,53 % vorne. 

Das Bild sah am Freitag noch etwas differenzierter aus. Insbesondere der DAX litt unter starken Abgaben und sank bis zum Schluss um -1,09 % auf 12.469,20 Punkte. Neben Siemens (-2,45 %) sanken die Aktien der Deutschen Bank (-2,49 %) und die Volkswagen Vorzüge (-2,76 %) am stärksten. Die Wall Street legte dagegen ein fulminantes Finish hin. Alle Benchmarks schlossen deutlich im Plus. Der Nasdaq Composite Index konnte sogar ein Tagesplus von 2,26 % auf 10.913,56 Punkte verzeichnen. 

Durchweg positiver Handel heute morgen auch in Asien. Bis auf Einzelfälle liegen alle asiatischen Benchmarks zum Ende der Sitzung weit im Plus. So kann der japanische Nikkei 225 Index mehr als 0,8 % auf über 23.400 Punkte zulegen. Der Taiwan Weighted Index klettert um mehr als 1,6 % auf über 12.435 Punkte und der südkoreanische KOSPI steigt um rund 1,5 % auf mehr als 2.312 Punkte. Alle chinesischen Benchmarks bis auf den SZSE Component Index, liegen im Plus. Angeführt wird der Markt vom China A50 Index, der um fast 1 % auf über 15.248 Punkte steigt. 

Die Börsenplätze in China und Hongkong werden am Donnerstag und Freitag aufgrund von Feiertagen geschlossen bleiben.

 

Commerzbank erhält neuen Chef

 

Die Wahl von Manfred Knof ist etwas überraschend. Denn sie signalisiert im Wesentlichen, dass die Commerzbank in Zukunft weiter schrumpfen wird. Das Institut ist heute bereits ein Schatten seiner selbst. Blickt man zwanzig bis dreißig Jahre zurück, ist die Bank nicht wiederzuerkennen. Knof kommt von der Deutschen Bank, wo er sich einen Namen als emotionsloser Kostensenker gemacht hat. Kein Sanierer, sondern einer, der streicht. 

 

Commerzbank AG

 

Was die Commerzbank wirklich braucht, ist ein neuer Aufbruch. Sie sitzt damit im selben Boot wie die Deutsche Bank, die seit dem Weggang von Ackermann sträflich heruntergewirtschaftet wurde. Beide Banken haben noch Restpotenzial, brauchen aber endlich eine Führung, die auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene neue Perspektiven schaffen und profitable Geschäftsfelder bearbeiten. Manfred Knof ist dagegen nur ein weiterer Berater, kein Vollblut-Banker. Die Commerzbank notiert vorbörslich (L&S) gegen den Markttrend bei 4,17 Euro (-0,71 %). 

 

Siemens Energy mit Erstnotiz

 

Es ist Joe Kaesers letzter großer Akt. Mit dem heutigen Börsengang von Siemens Energy gliedert der Siemens-Konzern eines der größten Sorgenkinder aus. Endlich, wie mancher in München sagt. Die Sparte ist so schwierig, herausfordernd und margenschwach, dass Siemens die Beteiligung gar nicht schnell genug loswerden kann. Zum heutigen Börsenstart ist man nur noch mit 35,1 % direkt an Siemens Energy beteiligt und möchte die Beteiligungshöhe in den kommenden 1 ½ Jahren „deutlich reduzieren“. Weitere 9,9 % hat der Konzern dem hauseigenen Pensionsfonds aufgedrückt, der voraussichtlich nicht an dem Paket festhalten wird, sondern nach Wegen suchen dürfte, um die ungeliebte und erfolglose Sparte loszuwerden, die früher das Herz des Siemens-Konzerns war.

Die Siemens-Aktionäre werden 55 % der Aktien von Siemens Energy erhalten. Der Spin-off landet also direkt vor deren Füssen und sie müssen nun darauf hoffen, dass Christian Bruch, der Vorstandsvorsitzende von Siemens Energy, einen guten Job macht. Rein technisch gesehen, wird heute den Siemens-Aktionären eine Siemens Energy Aktie für je zwei gehaltene Siemens-Aktien zugeteilt. Entsprechend wird der Siemens-Kurs heute mit herabgesetztem Wert in Frankfurt gehandelt. Einen positiven Börsenstart darf man nicht erwarten, denn die Siemens Energy Aktien werden heute zwar als 31. Mitglied im DAX gehandelt, fliegen jedoch nach Börsenschluss aus dem DAX heraus. Alle passiven Indexfonds werden das Papier also abverkaufen. 

 

Palantir kommt an die Börse

 

Am Donnerstag ist es soweit. Das langerwartete IPO von Palantir Technologies ist für den 01. Oktober geplant. Das Unternehmen von Peter Thiel sucht eine Marktkapitalisierung von 22 Mrd. US-Dollar und einen Emissionserlös von 3 Mrd. US-Dollar. Die Aktien sollen zu einem Preis von 11 US-Dollar / Stück platziert werden. Doch was ist Palantir eigentlich? 

Palantir präsentiert sich als Softwareunternehmen, ist aber eigentlich eine Beratungsgesellschaft. Die Software der Gesellschaft muss exakt an das IT-Umfeld der Kunden angepasst werden. Von der Stange ist bei Palantir gar nichts, was die Skalen-Effekte eines normalen Softwareunternehmens untergräbt. Die Software hilft dann den Unternehmen und Staaten, ihre Datenbestände zu analysieren. Hochsensitives Material, das nicht in falsche Hände geraten darf. Auf der anderen Seite bedient Palantir aber auch einen Kundenkreis, der potenzielle Interessenkonflikte des Unternehmens heraufbeschwört. So gehören die CIA und andere amerikanische Geheimdienstorganisationen genauso zur Kundschaft wie die europäische Airbus oder Staaten mit zweifelhaften Regierungen.

 

Lagarde-Rede im Mittelpunkt

 

Weder aus Europa noch aus den USA werden heute wichtige Wirtschaftsdaten erwarten. Das Highlight des Tages wird eine Rede von EZB-Präsidentin Lagarde sein, die um 15:45 Uhr beginnen soll. 

 

28.09.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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